Noch ist beim VfL Wolfsburg die Trennung von Trainer Ralph Hasenhüttl nicht final, Nachfolgekandidaten werden dennoch schon gehandelt. Bei einem laufen diverse Spuren zusammen: Brian Priske.

Trainer ohne Posten: Brian Priske wurde im Februar bei Feyenoord Rotterdam entlassen. Kommt der Däne nach Wolfsburg? IMAGO/Box to Box Pictures
Während das Rätselraten um die Zukunft von Ralph Hasenhüttl auch den offenbar noch immer unwissenden Wolfsburger Trainer selbst betrifft, sorgt auch der Blick auf einen möglichen Nachfolger für reichlich Spekulationen. Und mit jeder personellen Neuigkeit - sei es die Bekanntgabe des Abschieds von Lukas Kwasniok aus Paderborn oder von Sandro Wagner beim DFB - kommen neue Namen als potenzielle VfL-Trainer der Zukunft in Umlauf. Bei einem dieser Kandidaten laufen jedoch diverse Spuren zusammen: Brian Priske.
Bei dem Dänen wäre vor allem ein Punkt gegeben, der zu einer schnellen Einigung führen könnte: Aktuell ist er ohne Team, im Februar wurde der 47-Jährige bei Feyenoord Rotterdam freigestellt. Als Nachfolger des zum FC Liverpool gewechselten Arne Slot wurde er nach nur 33 Pflichtspielen, darunter einem 3:0 in der Champions League über den FC Bayern München, entlassen.
Priskes Aus in Rotterdam: "Für alle sehr enttäuschend"
"Es ist für alle Beteiligten sehr enttäuschend, dass wir zu dieser Entscheidung kommen mussten", sagte Rotterdams Generaldirektor Dennis te Kloese. "Obwohl Feyenoord mit Brian in der Champions League sicherlich ansprechende Ergebnisse erzielt hat, war das Ganze in den letzten Monaten viel zu wackelig und wir sehen leider zu wenig strukturelle Fortschritte." Der Boss weiter: "Als Fachmann und als Mensch schätze ich Brian immer noch sehr. Aber manchmal muss man zu dem Schluss kommen, dass die Dinge trotz aller guten Vorsätze und guten Absichten nicht funktionieren, und ab einem bestimmten Punkt gibt es nicht mehr genug Unterstützung in allen Bereichen, um weiterzumachen."
Ein Knick in der bis dahin erfolgreichen Trainerkarriere des Ex-Profis Priske, der in der Saison 2016/2017 mal Co-Trainer beim FC Kopenhagen war - noch bevor Wolfsburgs Geschäftsführer Peter Christiansen 2021 beim dänischen Traditionsklub als Manager einstieg. Zum Cheftrainer wurde Priske schließlich 2019 beim FC Midtjylland, mit dem er in seiner Premierensaison die Meisterschaft gewann.
Titel gesammelt in Dänemark und Tschechien
2021 ging Priske dann nach Belgien, wo nach einer titellosen Saison bei Royal Antwerpen nach einem Jahr wieder Schluss war, anschließend sammelte der Däne mit Sparta Prag weiter Trophäen: Zwei Meisterschaften in den Spielzeiten 22/23 und 23/24 sowie der Pokalsieg 2024 machten den Trainer für Rotterdam so interessant.
Nun ist Priske, der dieser Tage aus dem Urlaub zurückkehren soll, auf dem Markt und gewillt, wieder etwas Neues zu übernehmen. Und da kommt der VfL Wolfsburg ins Spiel. Dessen Trainer Hasenhüttl steht zwar bis 2026 unter Vertrag, die Trennung vom Österreicher gilt aber als sicher, ist jedoch intern noch nicht final beschlossen und entsprechend noch nicht kommuniziert. Gleichwohl werden die sportlichen Verantwortlichen, Manager Christiansen und Sportdirektor Sebastian Schindzielorz, nicht untätig sein.
Priske und die Spur nach Wolfsburg
So arbeitet das Duo bereits an einer Neuausrichtung des Staffs. Und gerade da gibt es interessante Personalien: So wird der Niederländer Koen Stam gehandelt, der als "Leiter Methodik" und "Entwicklungscoach" bei Feyenoord Rotterdam arbeitet - und dies auch unter Priske tat. Als neuer Fitnesschef wird beim VfL der Däne Christian Clarup gehandelt. Der wiederum verbrachte viele Jahre als Konditionstrainern in Midtjylland und wechselte 2022 dann nach Tschechien zu Sparta Prag. Gelotst vom ihm bestens bekannten Trainer: Brian Priske.
Thomas Hiete