Wehrpflichtdebatte: Ich will gar nicht wissen, ob ihr kämpfen würdet

Artikelzusammenfassung

Ein Journalist reflektiert über die persönlichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf seine Familie und Freunde. Er beschreibt, wie politische Überzeugungen und Freundschaften durch den Konflikt zerbrechen. Er plädiert für eine realistische Auseinandersetzung mit der aktuellen Situation und betont die Notwendigkeit, sich auf konkrete Maßnahmen zur Beendigung des Leids in der Ukraine zu konzentrieren. Außerdem fordert er eine kritische Betrachtung von wirtschaftlichen Interessen im Zusammenhang mit Krieg und Rüstung sowie eine stärkere Solidarität und Verständnis in der Gesellschaft.

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Ich hatte gerade Klausurenphase, als Russland seinen Angriff auf die gesamte Ukraine startete. Ich saß in der Bibliothek, als sechs Tage nach Kriegsbeginn eine Nachricht von meiner Mutter kam: Meine Verwandten aus der Ukraine waren im Zug zu uns nach Hamburg.

Mein Onkel väterlicherseits, seine Frau und ihre sechs Kinder sind keine Ukrainer. Drei Jahre vor der Vollinvasion zogen sie aus ihrem Heimatland Usbekistan in die Ukraine, 2020 kam meine jüngste Cousine in Kyjiw zur Welt. In der Ukraine hatte meine Familie einen kleinen Lieferservice für usbekisches Essen, sie waren Teil einer zentralasiatischen Community und fühlten sich wohl.