Vietnam feiert 50 Jahre Kriegsende mit riesiger Militärparade

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Vietnam hat das 50. Jubiläum des Endes des Vietnamkriegs mit einer riesigen Militärparade und einer Flugschau gefeiert. In Ho-Chi-Minh-Stadt, dem früheren Saigon, strömten bereits in der Nacht Hunderttausende Menschen herbei, um sich die besten Plätze für die Feierlichkeiten zu sichern und den besonderen Jahrestag zu würdigen. Am Morgen (Ortszeit) marschierten 13.000 Soldatinnen und Soldaten vor den dicht besetzten Tribünen auf der Straße vor dem Wiedervereinigungspalast, einem der Wahrzeichen der Stadt.

Der Vietnamkrieg endete vor genau 50 Jahren, am 30. April, mit der Eroberung der damaligen südvietnamesischen Hauptstadt Saigon durch nordvietnamesische Truppen. In Vietnam wird der Konflikt aufgrund der massiven US-Beteiligung als »Amerikanischer Krieg« bezeichnet.  An den Feierlichkeiten beteiligten sich auch Soldatinnen und Soldaten aus den Nachbarländern China, Laos und Kambodscha.

100 Jahre Kolonialherrschaft

Der südostasiatische Staat ist ein junges Land: 70 Prozent der Bevölkerung wurden erst nach Kriegsende geboren. Für die meisten steht der 30. April deshalb vor allem für die Wiedervereinigung und Unabhängigkeit des Landes – nach 100 Jahren französischer Kolonialherrschaft und langer Trennung zwischen Nord und Süd.

Seit dem Ende des Krieges regieren in dem Einparteienstaat die Kommunisten. »Nach dem Ende des Widerstandskrieges gegen den französischen Kolonialismus wünschte sich das vietnamesische Volk wie viele andere Völker der Welt ein friedliches, unabhängiges und freies Leben«, sagte der Generalsekretär der Kommunistischen Partei, To Lam.

»Doch die US-Imperialisten ersetzten schnell die französischen Kolonialisten, indem sie in Vietnam intervenierten und den Plan zur Spaltung unseres Landes in die Tat umsetzten.« Dadurch sei der Süden des Landes zeitweise zu einer »Kolonie neuen Typs« geworden.

Worum ging es in dem Krieg?

Der Vietnamkrieg begann kurz nach der Unabhängigkeit Vietnams von Frankreich. Ab 1955 kam es in dem gespaltenen Land zu einem Krieg zwischen dem kommunistischen Norden mit der heutigen Hauptstadt Hanoi und dem westlich orientierten Süden. Ab 1964 griffen die USA mit Luftangriffen und Bodentruppen in den Bürgerkrieg ein, um den Kommunismus zurückzudrängen.

Washington setzte dabei unter anderem die Brandwaffe Napalm und hochgiftige Chemikalien wie das Pflanzengift »Agent Orange« ein. Dieses führte auch in den folgenden Generationen noch zu schweren Fehlbildungen bei Kindern, zu Tumoren und anderen Erkrankungen.

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