Trump-Attentat: Bericht des US-Senats attestiert Secret Service "gravierende Mängel"

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Vor einem Jahr wurde Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung beinahe getötet. Der Schlussbericht des US-Senats bilanziert "eine Kaskade vermeidbarer Fehler".

Aktualisiert am 13. Juli 2025, 18:58 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa,

 Mit den Worten "Fight, fight, fight!" nutzte Trump das Attentat auf sich wenige Augenblicke später für seine Wahlkampfagenda.
Mit den Worten "Fight, fight, fight!" nutzte Trump das Attentat auf sich wenige Augenblicke später für seine Wahlkampfagenda. © Rebecca Droke/​AFP/​Getty Images

Ein Jahr nach dem gescheiterten Attentatsversuch auf den damaligen Kandidaten und heutigen US-Präsidenten Donald Trump ist der Schlussbericht des US-Senats über den Vorfall erschienen. Dieser erhebt schwere Vorwürfe gegen die Personenschützer des damaligen Präsidentschaftskandidaten und den Secret Service. So sei es bei der "Planung und Durchführung der Butler-Veranstaltung" zu einer Reihe von "inakzeptablen Fehlern" gekommen.

Der Secret Service hatte demnach mindestens 25 Minuten vor dem Attentat von einer verdächtigen Person erfahren. Jedoch habe er es versäumt, die Informationen über die Bedrohungslage für Trump mit dessen Leibwächtern zu teilen. Zudem sei es bei der Kommunikation zwischen dem Secret Service und den staatlichen und lokalen Strafverfolgungsbehörden zu "gravierenden Mängeln" gekommen, was sich von der Vorbereitung bis zur Durchführung der Veranstaltung gezogen habe. 

Fehlerhafte Planung und Durchführung des Butler-Events

Darüber hinaus soll der Secret Service mehrfach Anträge auf zusätzliche Ressourcen, wie etwa Sicherheitspersonal und Scharfschützen, für den Wahlkampf des Republikaners unbeantwortet gelassen oder verweigert haben. "Es war eine Kaskade vermeidbarer Fehler, die Präsident Trump fast das Leben gekostet hätte", lautet die Schlussfolgerung des Berichts.

Auch die New York Times berichtete von einer unzureichenden Planung. So habe es am Tag der Veranstaltung keinen die Sicherheitsoperation leitenden Mitarbeiter gegeben. Auch die Verantwortlichkeit über den Bereich des Dachs, auf dem der Schütze gelegen hatte, sei nicht eindeutig geklärt worden. Die Personenschützer hätten zudem teilweise so weit auseinander gestanden, dass sie Informationen nicht rechtzeitig weitergeben konnten. Auch einige Funkgeräte hätten nicht funktioniert. 

Secret Service kündigt Reformen an

Am 13. Juli 2024 hatte ein 20-jähriger Schütze auf einer Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania auf Trump geschossen und diesen am Ohr verletzt. Ein Besucher des Events wurde getötet, zwei verletzt. Der Attentäter wurde kurz darauf von Sicherheitskräften erschossen.

Nach dem Vorfall trat die damalige Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, zurück. Neuer Chef der Behörde wurde Sean M. Curran, der bei dem versuchten Attentat auf Trump ebenfalls im Dienst war. Dem Senatsbericht zufolge wurden infolge des Attentats nur gegen sechs Secret-Service-Mitarbeiter Disziplinarmaßnahmen eingeleitet.

In einer Pressemitteilung des Secret Service hatte der Dienst kürzlich angekündigt, umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung seiner Arbeit zu ergreifen. So seien bereits 21 der 46 entsprechenden Empfehlungen von den Aufsichtsgremien des Kongresses umgesetzt worden, 16 weitere seien in Arbeit. Dazu zählten unter anderem Änderungen an den Schutzmaßnahmen der Behörde, um klarere Verantwortlichkeiten und Kommunikation zu schaffen, die Einrichtung einer Abteilung für Luftverkehr und Luftraumsicherheit und eine Verbesserung der Prozesse zur Ressourcenbeschaffung.

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