Internet Watch Foundation: Zahl der KI-Videos von sexuellem Kindesmissbrauch nimmt zu

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Neue Daten der Internet Watch Foundation (IWF)  aus den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 zeigen einen starken Anstieg von KI-generierten Bildern von sexuellem Kindesmissbrauch. Demnach liegen der gemeinnützigen Organisation, die sich dem Auffinden und Entfernen von Material über sexuellen Kindesmissbrauch im Internet widmet, 400 Prozent mehr Meldungen über solche Websites im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2024 vor. Im Zeitraum zwischen dem 1. Januar bis zum 30. Juni 2025 wurden auf 210 Seiten KI-Bilder mit sexuellem Kindesmissbrauch entdeckt.

Zudem sei auch die Anzahl an KI-Videos, die sexuellen Kindesmissbrauch zeigen, gestiegen: In der ersten Hälfte des Jahres wurden 1286 Videos gefunden, verglichen mit nur zwei im Vorjahr. Dabei heben die IWF-Analysten hervor, dass die Qualität der KI-Videos so gut sei, dass sie kaum noch von echtem Bildmaterial zu unterscheiden sei. Der Interim-CEO von IWF, Derek Ray Hill, erklärte: »Die abgebildeten Kinder sind oft real und erkennbar, der Schaden, den dieses Material anrichtet, ist real, und die Bedrohung, die es darstellt, droht noch weiter zu eskalieren.«

Die Entwicklung stellt auch Strafverfolger in Deutschland vor Schwierigkeiten. Oberstaatsanwalt Markus Hartmann warnte bereits 2023, als die technische Entwicklung von KI noch nicht so weit fortgeschritten war und die Aufnahmen weniger realistisch, dass KI-Bilder »ein Problem werden.« Hartmann leitet die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime bei der Generalstaatsanwaltschaft Köln (ZAC NRW), die in den vergangenen Jahren große Missbrauchsnetzwerke im Netz, wie etwa im Fall Bergisch-Gladbach, zerschlagen hat. Immer wieder beschlagnahmen seine Beamten dabei riesige Mengen an Missbrauchsaufnahmen auf den Festplatten von Verdächtigen.

Doch die Ermittler kommen angesichts der Menge an kursierenden echten Aufnahmen oft kaum hinterher mit ihren Untersuchungen. »Wenn wir ermitteln müssen, ob ein Bild tatsächlichen oder KI-generierten Missbrauch zeigt, ist das eine zusätzliche und möglicherweise zeitaufwendige Herausforderung«, so Hartmann. Es ist Zeit, die fehlen könnte, wenn die Ermittler in den beschlagnahmten Datenbergen nach Belegen für einen noch laufenden Missbrauch suchen, um die Übergriffe in der echten Welt zu stoppen. Mehr zu dem Problem KI-generierter Missbrauchsaufnahmen lesen Sie hier.

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