Kann man in einer Dokumentation Opfer rechtsextremistischer Anschläge neben jungen Rassisten porträtieren? "World White Hate" tut es – mit überraschenden Protagonisten.
8. Juli 2025, 17:46 Uhr
World White Hate, der Titel dieser Doku-Serie, verrät direkt, worum es gehen wird: um den Hass weißer Extremisten als weltweitem Phänomen. Und nicht nur um diejenigen, die hassen, geht es in den drei 50-minütigen Folgen, sondern auch um all jene, deren Leben durch diesen Hass bedroht oder zerstört wurden.
Die Serie beginnt mit Zaire Goodman, einem Schwarzen Studenten aus Buffalo. Zaire ist 20 Jahre alt, als er am 14. Mai 2022 im Supermarkt, in dem er arbeitet, einen rassistisch motivierten Anschlag nur knapp überlebt. Man sieht seine Mutter Zeneta Everhart, wie sie während des folgenden Prozesses aussagt: "Ich habe Zaire zu seinem 16. Geburtstag Videospiele und einen Kuchen geschenkt", erzählt sie etwa. "Payton bekam eine Waffe." Payton Gendron, der Attentäter, erschießt am 14. Mai zehn Schwarze Menschen, drei weitere verletzt er schwer, darunter Zaire. Gendron war zum Zeitpunkt der Tat 18 Jahre alt, ein gerade volljährig gewordener rechtsextremer Verschwörungstheoretiker. Seinen Anschlag streamt er live im Internet. World White Hate zeigt Ausschnitte dieser Aufnahme, man hört den Täter nervös atmen, hört die Schreie der Opfer, vielleicht auch die von Zaire.