Studie: Abraum aus US-Minen enthält über 70 kritische Rohstoffe wie Lithium.

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In einer in der Zeitschrift Science veröffentlichten Studie hat Elizabeth Holley, Professorin für Bergbauingenieurwesen an der Colorado School of Mines, zusammen mit Kollegen einen genauen Blick auf den Abraum geworfen, der bei der Rohstoffförderung in US-Minen anfällt. Dies berichtet das US-Medienportal Grist, das mit derzeit 40 aktiven Journalisten als Non-Profit in den USA über den Klimawandel berichtet.

Holleys Team fand heraus, dass in den 54 derzeit aktiven Minen in den USA das Potenzial für die Rückgewinnung von über 70 kritischen Rohstoffen sehr hoch ist. Es steckt zum Beispiel genug Lithium in einem Jahr US-Minenabfällen, um Batterien für etwa 10 Millionen Elektrofahrzeuge herzustellen. Auch Mangan ließe sich in relevanter Menge aus dem Abraum extrahieren. Kritische Rohstoffe sind entscheidend für die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien, Solarpanels und anderen Technologien mit niedrigem oder null Kohlenstoffausstoß, die den Übergang zu sauberer Energie vorantreiben.

Die überwiegende Menge des in den USA verarbeiteten Lithiums stammt derzeit aus Australien, Chile und China, während Kobalt überwiegend aus der Demokratischen Republik Kongo kommt. Die Sicherstellung einer inländischen Versorgung mit seltenen oder kritischen Rohstoffen steht verstärkt auf der politischen Agenda. Schon der unter Biden beschlossene "Inflation Reduction Act" von 2022, beinhaltete Anreize für die inländische Produktion kritischer Rohstoffe. In diesem Jahr unterzeichnete Präsident Donald Trump dann ein Dekret, das den Abbau kritischer Rohstoffe auf bundeseigenem Territorium erleichtern soll: "Unsere nationale und wirtschaftliche Sicherheit ist jetzt akut bedroht durch unsere Abhängigkeit von der Mineralproduktion feindlicher ausländischer Mächte". Der Zugriff auf kritische Rohstoffe wurde zu einer Frage der nationalen Sicherheit erklärt.

Die Studie gibt an, dass eine erhöhte Rückgewinnung von Nebenprodukten im Inland diese Abhängigkeit von Rohstoffimporten verringern könnte. Selbst eine Rückgewinnungsrate von 1 Prozent würde demnach die Abhängigkeit von Importen für die meisten Elemente „substanziell reduzieren“. Eine Rückgewinnung von 4 Prozent Lithium würde die derzeitigen Importe vollständig ausgleichen. "Wir könnten uns auf bereits bestehende Unternehmensminen konzentrieren und einfach zusätzliche Kreisläufe in ihren Prozess integrieren", sagte Holley. "Das wäre ein wirklich schneller Weg, um ein benötigtes Mineral in die Produktion zu bringen."

Die allgemeine Richtung der Studie in Science sei nicht neu, sagt Isabel Barton, Professorin für geologische Ingenieurwissenschaften an der Universität von Arizona: "Es ist ein heiß diskutiertes Thema im Bergbau." Die Studie trage vielleicht zu einem wachsenden Wandel im Denken bei, von einem intensiven Fokus auf das Zielmineral hin zu Überlegungen, was sonst noch produziert werden könnte, einschließlich kritischer Mineralien. "Es gibt einige, die wahrscheinlich relativ einfach zu extrahieren sind. Es gibt andere, die äußerst schwierig zu erreichen sind", sagte Barton, und ob ein Mineral gewonnen wird, hängt letztlich von den Kosten ab. "Bergbauunternehmen sind da, um Gewinn zu machen."

(sha)

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