USA: Trump will sich auch in Verbrechensbekämpfung in Chicago einschalten

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Nach der Entsendung von Soldaten nach Washington, D.C., droht US-Präsident Trump nun auch ein Eingreifen in Chicago an. Belege für eine höhere Kriminalität gibt es nicht.

23. August 2025, 0:03 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, Reuters,

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 In der Hauptstadt Washington, D.C. ist die Nationalgarde seit vergangener Woche bereits im Einsatz.
In der Hauptstadt Washington, D.C. ist die Nationalgarde seit vergangener Woche bereits im Einsatz. © Reuters

US-Präsident Donald Trump hat ein Eingreifen seiner Regierung zur Kriminalitätsbekämpfung in Chicago angekündigt. "Wenn wir bereit sind, werden wir reingehen und in Chicago aufräumen", sagte Trump am Freitag. Wie genau seine Regierung in Chicago vorgehen will, erläuterte Trump nicht.

"Wir werden unsere Städte sehr, sehr sicher machen. Chicago ist ein Chaos", sagte Trump. Belege für seine Behauptung von außer Kontrolle geratener Kriminalität lieferte der Präsident weder für Chicago, noch für Washington, D.C. Vergangene Woche hatte Trump die Nationalgarde und andere Strafverfolgungsbehörden der Bundesregierung in die Hauptstadt entsandt und die örtliche Polizei unter Bundeskontrolle gestellt, um gegen Verbrechen vorzugehen.

Trump scheint es vor allem auf von Demokraten regierte Städte abgesehen zu haben. Dem demokratischen Bürgermeister von Chicago, Brandon Johnson, sprach er die Kompetenz ab. Johnson teilte mit, dass die Kriminalität in Chicago im vergangenen Jahr zurückgegangen sei. Gleiches gilt für Washington, D.C., was Trump jedoch nicht davon abhält, die Städte regelmäßig als Horte des Verbrechens darzustellen.

Trump droht komplette Übernahme von Washington, D.C. an

Die Polizei ist in den USA in der Regel kommunal organisiert, weshalb der Präsident eigentlich keine direkte Befehlsgewalt über sie hat. Washington, D.C. ist ein Sonderfall, weil die Hauptstadt als Regierungsbezirk keinem Bundesstaat angehört und die Bundesregierung weitgehendere Machtbefugnisse hat.

Nach der Übernahme der Polizei drohte Trump am Freitag auch an, der demokratischen Bürgermeisterin von Washington, D.C., Muriel Bowser, die Regierungsgewalt zu entziehen und die Stadt der Bundesregierung zu unterstellen. "Sie sollte die Lage besser in den Griff bekommen, sonst wird sie nicht mehr lange Bürgermeisterin sein", sagte Trump.

Anfang Juni mobilisierte Trump die kalifornische Nationalgarde und setzte sie in Los Angeles ein, das ebenfalls von einer Demokratin regiert wird. Auch Soldaten der US-Marines schickte Trump in die Millionenmetropole an der Westküste.

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