Intel stimmt laut Donald Trump zehnprozentigem Einstieg des Staates zu

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Die US-Regierung steigt nach Angaben von Präsident Donald Trump mit zehn Prozent bei dem angeschlagenen Chip-Konzern Intel ein. Die Intel-Aktie legte nach der Ankündigung am Freitag um mehr als sechs Prozent zu.

»Ich denke, es ist ein großartiger Deal für sie«, sagte Trump im Weißen Haus. Der Konzern selbst lehnte eine Stellungnahme ab. Eine offizielle Ankündigung der Vereinbarung werde noch im Laufe des Tages erwartet, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Trump werde sich zudem später am Freitag mit Intel-Chef Lip-Bu Tan treffen, erklärte ein Vertreter des Weißen Hauses.

Der Anteil im Wert von rund zehn Milliarden Dollar entspricht in etwa der Summe, die Intel an staatlichen Zuschüssen aus dem sogenannten Chips Act für den Bau neuer Fabriken in den USA erhalten soll. »Er kam, weil er seinen Job behalten wollte, und am Ende gab er uns zehn Milliarden Dollar für die USA. Wir haben also zehn Milliarden Dollar eingenommen«, sagte Trump zu seinem jüngsten Treffen mit Tan am 11. August. Handelsminister Howard Lutnick hatte zu Wochenbeginn erklärt, ein möglicher Anteil werde kein Stimmrecht beinhalten. Die Regierung könnte dem Unternehmen damit nicht vorschreiben, wie es sein Geschäft zu führen habe.

Der Einstieg des Staates erfolgt inmitten eines tiefgreifenden Umbaus bei Intel. Der im März angetretene Firmenchef Tan soll den Chip-Pionier wieder auf Kurs bringen, der 2024 einen Jahresverlust von 18,8 Milliarden Dollar verzeichnete. Die jetzige Vereinbarung stellt eine Kehrtwende Trumps dar. Dieser hatte jüngst noch den Rücktritt Tans wegen dessen Geschäftsbeziehungen nach China gefordert. Analysten zufolge verschafft die staatliche Unterstützung Intel zwar mehr Spielraum bei der Sanierung seiner verlustreichen Auftragsfertigung. Das Unternehmen leide jedoch weiterhin unter einer schwachen Produkt-Roadmap und Schwierigkeiten, Kunden für seine neuen Fabriken zu gewinnen.

Der Konzern kämpft seit Jahren mit Problemen

Intel dominierte einst den Halbleiter-Markt, kämpft aber seit Jahren mit Problemen. Vor allem im Geschäft mit Chips für Künstliche Intelligenz eroberte der Grafikkarten-Spezialist Nvidia eine Spitzenposition. Zudem steht Intel auch stärker unter Druck im angestammten Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren.

Der Konzern versucht, sich zusätzlich zu eigenen Chips ein zweites Standbein als Auftragsfertiger für andere Halbleiter-Anbieter aufzubauen. Das läuft bisher eher schleppend. So wurden Pläne für eine große Fabrik in Magdeburg angesichts fehlender Nachfrage aufgegeben.

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