Bei der Präsidentschaftswahl in Rumänien zeichnet sich ein Sieg für den extrem rechten Kandidaten George Simion ab. Die Entscheidung im Rennen um das Präsidentenamt in Rumänien fällt jedoch wohl erst in einer Stichwahl in zwei Wochen. Bei der ersten Abstimmungsrunde am Sonntag konnte Nachwahlbefragungen zufolge keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erringen.
Der Rechtspopulist Simion sieht sich aber bereits vorne und sagte in einer im Fernsehen verbreiteten Ansprache: „Wir haben zusammen Geschichte geschrieben, wir nähern uns einem hervorragenden Ergebnis“. Drei Wählerbefragungen vom Wahltag sehen Simion bei 30 bis 36 Prozent. Nach Auszählung von einem Drittel der Wahllokale lag er bei 42 Prozent der Stimmen. Das Ergebnis kann sich aber noch deutlich verschieben, weil die Auszählung für gewöhnlich in kleinen, ländlichen Wahllokalen zuerst abgeschlossen ist.
Eine Stichwahl am 18. Mai ist wahrscheinlich
Simion folgen in einem Kopf-an-Kopf-Rennen die gemäßigten proeuropäischen Rivalen, der frühere Senator Crin Antonescu und der Bürgermeister der Hauptstadt Bukarest, Nicusor Dan mit etwa 21 bis 23 Prozent. Die beiden Erstplatzierten treten am 18. Mai erneut gegeneinander an. Die anderen Bewerber scheiden bei Bestätigung der Tendenz aus. Mit ersten Ergebnissen ist am späten Sonntagabend zu rechnen.
Bei der Abstimmung handelte es sich um eine Wiederholungswahl. Rumäniens oberstes Gericht hatte die Wahl vom November wegen illegaler Einflussnahme Russlands annulliert, eine Wiederholung angeordnet und den rechtsextremen und pro-russischen Kandidaten Calin Georgescu, der als Sieger hervorgegangen war, ausgeschlossen. Daraufhin trat Simion in seine Fußstapfen. Er galt bereits im Vorfeld als Favorit. Simion lehnt Militärhilfen für das von Russland angegriffene Nachbarland Ukraine ab.