Mit dem Nikkor Z 24-70mm f/2.8 S II stellt Nikon die zweite Generation seines professionellen Standardzooms für spiegellose Vollformatkameras vor. Die Neuauflage ist nicht nur leichter und mit einem schnelleren Autofokus ausgestattet, sondern verfügt auch über einen internen Zoommechanismus, wodurch die Baulänge konstant bleibt.
Gehäuse und Handhabung
Mit nur 675 Gramm ist das neue Objektiv 130 g leichter als sein Vorgänger (805 g) und laut Nikon das derzeit leichteste seiner Klasse.
Eine wesentliche Neuerung ist der interne Zoommechanismus – eine Premiere für ein spiegelloses 24-70-Millimeter-Objektiv mit Offenblende f/2.8. Da die Baulänge beim Zoomen konstant bleibt, wird auch der Schwerpunkt nicht verlagert. Dies ist ein entscheidender Vorteil bei der Verwendung auf Gimbals oder in Video-Rigs, da ein erneutes Ausbalancieren entfällt. Dank der festen Baulänge ist das Gerät besser gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt. Mit einer durchgehenden Länge von 142 Millimetern ist das neue Objektiv zwar 16 Millimeter länger als sein Vorgänger im eingefahrenen Zustand, jedoch 14 Millimeter kürzer als dieser bei 70 Millimetern Brennweite.
Auf das OLED-Display des Vorgängers verzichtet Nikon. Neu hinzugekommen sind hingegen ein Schalter, der zwischen gerasterter und stufenloser Bedienung des Einstellrings wechselt – ideal für Videoaufnahmen, sowie eine zweite programmierbare L-Funktionstaste, die gewährleisten soll, dass sowohl im Hoch- als auch im Querformat alle Funktionen gut erreichbar bleiben.
Ein praktisches Detail bietet die mitgelieferte Gegenlichtblende: Eine integrierte Öffnung soll die Handhabung von Drehfiltern erleichtern, etwa Pol- oder variable ND-Filter, da die Blende aufgesetzt bleiben kann. Gleichzeitig wurde der Filterdurchmesser von 82 auf gängigere 77 Millimeter reduziert.
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Optik und Autofokus
Das neue Standardzoom verspricht eine hervorragende Leistung für Fotografen und Filmer, ist aber nicht günstig.
(Bild: Nikon)
Der optische Aufbau wurde vollständig neu konzipiert. Die Konstruktion umfasst nun 14 Linsen in zehn Gruppen (Vorgänger: 17 Linsen in 15 Gruppen). Dabei steigt die Anzahl der asphärischen Linsen von zwei auf drei, während die der ED-Glaselemente von vier auf zwei reduziert wurde. Nikon kombiniert die Meso-Amorphous- mit der ARNEO-Vergütung, um Geisterbilder und Streulicht effektiv zu reduzieren. Die Blende besteht nun aus elf statt neun Lamellen, was ein sichtbar runderes und weicheres Bokeh bieten soll.
Auch die Naheinstellgrenze wurde deutlich verbessert: Sie beträgt 24 Zentimeter im Weitwinkel- und 33 Zentimeter im Telebereich, verglichen mit den durchgängig 38 Zentimetern beim Vorgänger. Dadurch steigt der maximale Abbildungsmaßstab von 0,22-fach auf 0,32-fach. Das sogenannte Focus-Breathing, die unerwünschte Veränderung des Bildausschnitts beim Fokussieren, wurde laut Nikon im Vergleich zum Vorgänger halbiert.
Beim Autofokus setzt Nikon erstmals in einem Nikon-Zoomobjektiv auf einen „Silky Swift VCM“ (Voice Coil Motor). Dieser soll laut Herstellerangaben für den schnellsten Autofokus in der Geschichte der Nikkor-Objektive sorgen und die AF-Geschwindigkeit auf das Fünffache des Vorgängers steigern. Die Scan-Zeit sei um 40 Prozent reduziert und die Schärfenachführung beim Zoomen um 60 Prozent verbessert worden, während der Motor gleichzeitig um 50 Prozent leiser arbeiten soll.
Preis und Verfügbarkeit
Das Nikkor Z 24-70mm f/2.8 S II wird voraussichtlich ab Mitte September zu einem Verkaufspreis von 2.900 Euro erhältlich sein, deutlich über dem Einführungspreis seines Vorgängers.
(tho)