ML 6 Moonlander: Autonomer 32-Tonnen-Bulldozer fährt vollelektrisch

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Das US-Start-up Lumina hat seinen ersten autonomen vollelektrischen Bulldozer ML 6 Moonlander gezeigt. Der 32 Tonnen schwere Bulldozer kann selbstständig operieren, wird von einem 552-kW-Elektromotor angetrieben und einer 414-kWh-Batterie befeuert, die in 75 Minuten wieder aufgeladen sein soll.

Lumina hat sich Tesla und Waymo zum Vorbild genommen und liefert die Hardware des ML 6 und die passende Software für dessen Autonomie aus einer Hand. Damit behält das Unternehmen weitgehend die Kontrolle über die Entwicklung zukünftiger autonomer Funktionen. Montiert wird er in Großbritannien. Rund 200 Zulieferer sollen dazu die benötigten Teile bereitgestellt haben.

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Bisher existiert lediglich ein Prototyp des Bulldozers, der so groß wie ein Caterpillar D6 ist, aber so viel leisten können soll wie sein größerer Bruder D9. Ziel der Entwicklung des ML 6 sei es gewesen, eine schwere Baumaschine zu entwickeln, die so leistungsfähig ist, wie ein herkömmlich angetriebener Bulldozer, zugleich aber umweltfreundlich und leise arbeitet.

Dazu hat Lumina einen Elektromotor mit 552 kW Leistung eingebaut. Den Strom dafür liefert eine 414-kWh-Batterie. Sie soll sich an einem 300-kW-Schnelllader innerhalb von 50 Minuten auf 80 Prozent und in 75 Minuten auf 100 Prozent aufladen lassen. Innerhalb von 30 Minuten wird die Batterie auf 50 Prozent geladen, verspricht Lumina. Energie wird durch Rekuperation zurückgewonnen, sodass sich die Energieeffizienz verbessern soll.

Der Moonlander ist modular ausgebaut. Einzelne Komponenten sind schnell austauschbar. Das soll dazu beitragen, die Baumaschine auf einem aktuellen Stand zu halten, defekte Module einfach auszutauschen und Anbaugeräte zu wechseln. Die Software wird Over-the-Air (OTA frisch auf dem neuesten Stand gehalten. Das Auswechseln der Anbaugeräte macht den ML 6 zu einer universell einsetzbaren Baumaschine, die dann mehr können soll, als mit seinem 4,5 m langem Schild nur Erde zusammenzuschieben. Vielmehr ist der Bulldozer eine intelligente, sich weiterentwickelnde Plattform zur Automatisierung des Bauwesens.

Der ML 6 kann autonom arbeiten als auch ferngesteuert werden. Eine Kabine für die lokale Steuerung durch einen Fahrer ist ebenfalls vorhanden. Die autonomen Fähigkeiten liegen in der selbstständigen Navigation und der automatischen Verrichtung einfacher Arbeiten. Zur Steuerung aus der Ferne ist die Maschine mit mehreren 360-Grad-Kameras ausgestattet. Sie sollen einem externen Operator den maximalen Überblick verschaffen, um den Bulldozer sicher steuern zu können.

Lumina will den ML 6 Moonlander allerdings nicht verkaufen, sondern Aushubdienstleistungen anbieten. Bauunternehmen können seine Fähigkeiten also anmieten. Der Preis dafür ist noch unklar.

Lumina hat auch schon das nächste Projekt im Visier: einen vollelektrischen 100-Tonnen-Bagger mit dem Namen Blade Runner. Dafür sammelt Lumina zurzeit in einer Serie-A-Finanzierungsrunde Geld ein. Zwischen 20 und 40 Millionen US-Dollar sollen dabei herauskommen.

(olb)

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