Krieg in Nahost: Israels Sicherheitskabinett beschließt Ausweitung der Angriffe im Gazastreifen

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Viele Angaben stammen von Konfliktparteien und lassen sich teilweise nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

Regierungsvertreter: Israel könnte auch ganzen Gazastreifen einnehmen 

Israels Militär bestätigt offiziell Einberufung Zehntausender Reservisten

Huthi-Rakete trifft Flughafen in Tel Aviv 

Israel mobilisiert Zehntausende Reservisten für Gaza-Krieg

Bericht: USA und Israel planen Hilfe für Gazastreifen an Hamas vorbei 

Juri Auel

Berichte: Israel beschließt Ausweitung der Angriffe in Gaza 

Israel will seine Offensive im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas noch weiter verschärfen. Dies sei bei einer Sitzung des Sicherheitskabinetts um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einstimmig beschlossen worden, berichteten verschiedene israelische Medien in der Nacht unter Berufung auf hochrangige Beamte. Ziel ist es, den Druck auf die Hamas zu erhöhen, um die Freilassung weiterer Geiseln zu erzwingen.

Es werde erwartet, dass dieser Plan erst nach dem Besuch von US-Präsident Donald Trump in der Region in der nächsten Woche umgesetzt werde, berichtete die Times of Israel. Bis dahin würden Anstrengungen unternommen, um eine Vereinbarung mit der Hamas über eine Waffenruhe und ein Geiselabkommen zu erreichen.

Zudem habe das Sicherheitskabinett einen Plan zur Wiederaufnahme von Hilfslieferungen in den Gazastreifen gebilligt, hieß es weiter. Zugleich sei der Mechanismus überarbeitet worden, um die Abzweigung von Gütern durch die Hamas zu minimieren. 

Laut israelischen Medienberichten hatte Netanjahu bereits zuvor grünes Licht für die Vorbereitungen einer verstärkten Militäroffensive gegeben. Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir bestätigte die bereits beschlossene massive Mobilisierung von Reservisten für eine Ausweitung der Angriffe im Gaza-Krieg. „Diese Woche versenden wir Zehntausende Einberufungsbefehle an unsere Reservisten, um unsere Operation im Gazastreifen zu verstärken und auszuweiten“, sagte der Militärchef bei einem Besuch in einer Marinebasis südlich von Haifa. 

Julia Daniel

Huthi-Miliz droht mit weiteren Angriffen auf israelische Flughäfen 

Die Huthi-Rebellen in Jemen wollen mit weiteren Angriffen auf israelische Flughäfen zur Unterstützung der Palästinenser im Gaza-Krieg eine "umfassende" Luftblockade Israels erreichen, teilt die mit Iran und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas verbündete Miliz mit. Dies sei eine Reaktion auf die Ausweitung der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen. Die internationalen Luftfahrtverbände seien informiert. Alle internationalen Fluggesellschaften sollten diese Ankündigung ernst nehmen und ihre Flüge zu den israelischen Flughäfen streichen, "um die Sicherheit ihrer Flugzeuge und Passagiere zu gewährleisten". 

Am Sonntag war eine Huthi-Rakete in der Nähe des israelischen Großflughafens Ben Gurion eingeschlagen. Die Lufthansa und mehrere andere Airlines setzten daraufhin ihre Tel-Aviv-Flüge für die nächsten Tage aus. 

Julia Daniel

Regierungsvertreter: Israel könnte auch ganzen Gazastreifen einnehmen 

Israel könnte einem Regierungsvertreter zufolge bei der Ausweitung der Militäroffensive im Gazastreifen auch das gesamte palästinensische Küstengebiet unter seine Kontrolle bringen. Der am Morgen vom Sicherheitskabinett beschlossene Einsatz umfasse auch einen neuen Plan für die Verteilung von Hilfsgütern, auch wenn diese vorerst nicht hineingelassen würden, teilt der Regierungsvertreter weiter mit. 

Juri Auel

Netanjahu: Reaktion auf Huthi-Angriff auch gegen Iran

Israel will auf den Huthi-Angriff auf seinen internationalen Flughafen nicht nur gegen die jemenitische Miliz selbst, sondern auch gegen deren iranische Verbündete reagieren. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schrieb in einem Post auf der Plattform X: „Attacken durch die Huthi gehen vom Iran aus. Israel wird auf den Huthi-Angriff auf unseren wichtigsten Flughafen reagieren und – zu einem Zeitpunkt und an einem Ort unserer Wahl – gegen ihre iranischen Terrormeister.“

Bei einem Raketenangriff auf Israel hatte die Huthi-Miliz in Jemen erstmals den Umkreis des internationalen Flughafens bei Tel Aviv getroffen. Nach Angaben von Sanitätern wurden acht Menschen verletzt. Israel drohte mit einem harten Gegenschlag. 

Carina Seeburg

Israels Militär bestätigt offiziell Einberufung Zehntausender Reservisten

Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir hat die große Mobilisierung von Reservisten für eine Ausweitung der Angriffe im Gaza-Krieg bestätigt. „Diese Woche versenden wir Zehntausende Einberufungsbefehle an unsere Reservisten, um unsere Operation im Gazastreifen zu verstärken und auszuweiten“, sagte der Militärchef bei einem Besuch in einer Marinebasis südlich von Haifa.

„Wir erhöhen den Druck mit dem Ziel, unsere Leute zurückzubringen und die Hamas zu besiegen“, sagte Zamir nach Armeeangaben bei einem Treffen mit Mitgliedern des Marine-Kommandos. „Wir werden in weiteren Gebieten operieren und alle Infrastrukturen über und unter der Erde zerstören.“ Im Gazastreifen werden nach israelischen Informationen noch 24 Geiseln und 35 Leichen von Verschleppten festgehalten.

Das israelische Sicherheitskabinett wollte am Abend noch über eine Ausweitung des Gaza-Kriegs beraten. Nach Berichten israelischer Medien hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu entsprechenden Plänen bereits grundsätzlich zugestimmt.

Eine Ausweitung der Angriffe dürfte die ohnehin prekäre humanitäre Lage im Gazastreifen weiter verschärfen. Hilfsorganisationen sprechen von katastrophalen Zuständen. Seit gut zwei Monaten lässt Israel keine Hilfslieferungen mehr in das abgeriegelte Gebiet, in dem rund zwei Millionen Palästinenser leben.

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