Krieg in der Ukraine: Pjöngjang und Moskau bestätigen erstmals Einsatz nordkoreanischer Soldaten

vor 12 Stunden 5

Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

Trump: Habe „gutes Treffen“ mit Selenskij gehabt 

USA: Rohstoffabkommen mit Ukraine wird zustande kommen

Selenskij: Eigene Truppen kämpfen weiterhin in Kursk

Putin ist offenbar zu Verhandlungen ohne Vorbedingungen bereit

Trump mutmaßt, dass Putin ihn täuschen könnte

Julia Daniel

Nordkorea bestätigt erstmals Einsatz seiner Soldaten im Ukraine-Krieg 

Dass nordkoreanische Soldaten aufseiten Russlands im Krieg mit der Ukraine eingesetzt wurden, sei auf Befehl von Machthaber Kim Jong-un geschehen, berichtet die nordkoreanische Agentur KCNA. Auch Russland selbst hat erstmals eingeräumt, für den Kampf zur Rückeroberung seines Gebiets Kursk an der Grenze zur Ukraine nordkoreanische Soldaten eingesetzt zu haben. Die Kämpfer aus Nordkorea hätten einen bedeutenden Beitrag geleistet bei der „Befreiung“ der Region von ukrainischen Soldaten, sagte der Chef des russischen Generalstabs, Waleri Gerassimow, bei einer Videoschalte mit Präsident Wladimir Putin.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hatte Nordkorea immer wieder vorgeworfen, Russland nicht nur mit Waffen, sondern auch mit Personal zu helfen. Offiziell bestätigt hatten das Russland oder Nordkorea bis heute nicht.

Die Beteiligung der Soldaten aus Nordkorea an dem russischen Krieg gegen die Ukraine gilt als Verstoß gegen internationales Recht. Dagegen betonte Gerassimow, der Kampfeinsatz stehe im Einklang mit dem Vertrag über eine strategische Partnerschaft beider Länder. In dem Abkommen gibt es auch einen Passus zum gegenseitigen militärischen Beistand, sollte einer der beiden Staaten angegriffen werden. Ein öffentlich bekanntes Beistandsgesuch Russlands an Nordkorea gibt es aber nicht. Außerdem hat Russland die Ukraine angegriffen. 

Juri Auel

Trump: Habe „gutes Treffen“ mit Selenskij gehabt 

US-Präsident Donald Trump hat sein Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij als „gutes Treffen“ bezeichnet. Man werde nun sehen, was passiert, sagte Trump. Auf die Frage, ob Selenskij bereit sei, die Schwarzmeer-Halbinsel Krim aufzugeben, sagte Trump nach Angaben der mitreisenden Presse: „Ich denke schon.“ Das Thema sei bei dem Treffen kurz aufgekommen. An Kremlchef Wladimir Putin gerichtet sagte der Republikaner, dass dieser aufhören solle zu schießen und einen Friedensdeal eingehen solle.

Trump war am Samstag am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus in Rom mit Selenskij zu einem Gespräch zusammengekommen. Auf seiner Rückreise in die USA warf er Kremlchef Putin vor, möglicherweise den Krieg nicht ernsthaft beenden zu wollen – und drohte Russland mit neuen Sanktionen.

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Julia Bergmann

USA: Rohstoffabkommen mit Ukraine wird zustande kommen

Die USA und die Ukraine haben nach Angaben des Weißen Hauses am Wochenende weiter über den Abschluss eines Rohstoffabkommens verhandelt. „Der Ukraine-Deal wird zustande kommen, die Unterhändler haben am Wochenende hart gearbeitet“, antwortete der nationale Sicherheitsberater Mike Waltz im US-Fernsehen auf eine entsprechende Frage. Genaueres wollte er aber dazu nicht sagen und verwies darauf, dass ein solches Abkommen bei US-Präsident Donald Trump und Finanzminister Scott Bessent ganz oben auf der Agenda stehe.

Mit dem Abkommen wollen die USA Zugriff auf Bodenschätzen der Ukraine erhalten, vor allem auf die für Hochtechnologie bedeutenden seltenen Erden. Ende Februar scheiterte die Unterzeichnung eines vage gehaltenen Rahmenabkommens zum gemeinsamen Rohstoffabbau, weil Trump und sein Vize J.D. Vance im Weißen Haus mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij in Streit gerieten. Schließlich verständigten sich aber beide Länder darauf, einen neuen Anlauf zu nehmen.

Mitte April unterzeichneten sie eine Absichtserklärung für den Abschluss des Abkommens. Eigentlich war die Unterzeichnung des Abkommens für den gestrigen Samstag vorgesehen. Es blieb unklar, warum das Abkommen bisher noch nicht offiziell besiegelt wurde. 

Markus C. Schulte von Drach

Markus C. Schulte von Drach

Selenskij: Eigene Truppen kämpfen weiterhin in Kursk

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij gibt an, dass ukrainische Soldaten noch immer im russischen Bezirk Kursk kämpfen. „Unsere Einheiten setzen aktive Defensiv-Operationen in den (russischen) Regionen Kursk und Belgorod fort“, schreibt Selenskij in einem Beitrag zu den Kampfhandlungen auf der Plattform X. Zugleich berichtete er von weiteren Kämpfen bei Pokrowsk und Kramatorsk in der Ostukraine. 

Selenskij widerspricht damit Aussagen aus Moskau, wonach die russische Armee alle ukrainischen Truppen aus der Region über die Grenze zurückgedrängt hätte. Auf Telegram hatte der ukrainische Generalstab zuvor erklärt, die eigenen Soldaten setzten ihre Operationen in Teilen des Gebiets fort. Die Behauptungen Moskaus seien „Wunschdenken“. Auch im russischen Bezirk Belgorod sind demnach noch ukrainische Truppen im Einsatz.  Überprüfbar sind die Angaben der Kriegsparteien von unabhängiger Seite nicht. 

Die ukrainischen Soldaten waren Anfang August in die Region Kursk eingefallen und hatten zwischenzeitlich etliche russischen Ortschaften erobert. In den vergangenen Wochen waren sie jedoch bis kurz vor die Grenze zurückgedrängt worden. Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow hatte Präsident Wladimir Putin gestern berichtet, der Bezirk sei vollständig zurückerobert.

Julia Bergmann

Tote und Verletzte bei russischem Bombenangriff im Donbass 

Bei einem Angriff mit russischen Gleitbomben sind mindestens drei Menschen in der Kleinstadt Kostjantyniwka im Osten der Ukraine getötet worden. Vier weitere Einwohner wurden verletzt, als die zwei Bomben auf Privatgrundstücken einschlugen. Das teilte die Staatsanwaltschaft des Gebiets Donezk mit.

Getötet worden seien ein Ehepaar, 47 und 48 Jahre, und ein 78-jähriger Rentner. Von der Behörde veröffentlichte Fotos zeigen schwere Zerstörungen an Gebäuden und ein brennendes Auto. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich nicht unmittelbar unabhängig prüfen.

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