Kaschmirkonflikt: Der Iran will zwischen Indien und Pakistan vermitteln

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Der iranische Außenminister ist nach Islamabad gereist, um im Konflikt zwischen Indien und Pakistan zu vermitteln. Derweil meldet Pakistan einen weiteren Raketentest.

5. Mai 2025, 11:51 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, AP, dpa,

 Polizisten in Muzaffarabad, der Hauptstadt des von Pakistan verwalteten Teils der Kaschmirregion.
Polizisten in Muzaffarabad, der Hauptstadt des von Pakistan verwalteten Teils der Kaschmirregion. © Farooq Naeem/​AFP/​Getty Images

Im wieder aufgeflammten Konflikt zwischen Indien und Pakistan will der Iran eine friedliche Lösung vermitteln. Nach Angaben des pakistanischen Außenministeriums ist der iranische Außenminister Abbas Araghtschi an diesem Montag zu einem Besuch eingetroffen. 

Araghtschi sollte demnach seinen pakistanischen Amtskollegen Ishaq Dar, Präsident Asif Ali Zardari sowie Premierminister Shehbaz Sharif treffen.

"Wir fordern Deeskalation und Zurückhaltung von allen Seiten", sagte Araghtschi nach seiner Ankunft in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad. Laut iranischen Medienberichten will Araghtschi am Donnerstag auch nach Neu-Delhi reisen, um dort direkte Gespräche zu führen. Die iranische Regierung begründet ihr Angebot zur Vermittlung mit seinen ausgewogenen Beziehungen zu beiden Staaten.

Neuer Raketentest Pakistans

Pakistans Außenminister Dar sagte, sein Land sei offen für Vermittlungsbemühungen, um die Spannungen zu Indien abzubauen. Doch Pakistan werde sich gegen "jeden Akt der Aggression durch Indien" verteidigen.

Zeitgleich wurde bekannt, dass Pakistans Militär erneut einen Raketentest durchgeführt hat. Der erfolgreiche Test zeige deutlich, dass die pakistanische Verteidigung "in guten Händen" sei, sagte Ministerpräsident Sharif. Die Armee sei "voll einsatzbereit", um die nationale Sicherheit zu verteidigen. Pakistans Regierung hatte in der vergangenen Woche vor einem angeblich unmittelbar bevorstehenden Angriff Indiens gewarnt. Deshalb befindet sich das pakistanische Militär in erhöhter Alarmbereitschaft.

Die getestete Boden-Boden-Rakete hat den Angaben zufolge eine Reichweite von 120 Kilometern. Die Regierung in Islamabad hatte bereits am Samstag den erfolgreichen Test einer Boden-Boden-Rakete gemeldet, die laut Armee eine Reichweite von 450 Kilometern hatte.

Nach Anschlag ist die Lage angespannt

Bei einem Anschlag im von Indien kontrollierten Teil von Kaschmir waren am Ende April 26 Touristen getötet worden, die meisten von ihnen Hindus. Indien wirft Pakistan die Unterstützung eines Anschlags vor. Pakistan bestreitet, in den Anschlag verwickelt gewesen zu sein. Beide Länder haben nach dem Vorfall diverse Schritte wie Ausweisungen von Diplomaten und Importstopps vollzogen.

Kaschmir ist zwischen Indien und Pakistan geteilt. Beide Atommächte beanspruchen die Himalaya-Region ganz für sich. Sie haben bereits zwei Kriege um Kaschmir geführt.

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