Hier hat eine israelische Rakete eine Wasserverteilstelle im Gazastreifen getroffen. Mindestens acht Menschen sollen getötet worden sein, sechs davon Kinder, meldet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Arzt.
Angaben des israelischen Militärs zufolge habe die Rakete einem Mitglied der Terrororganisation »Palästinensischer Islamischer Dschihad« gegolten. Eine Fehlfunktion habe dazu geführt, dass die Rakete stattdessen die Wasserverteilstelle getroffen hat.
Die Wasserknappheit im Gazastreifen hat sich in den vergangenen Wochen noch mal drastisch verschärft, so wie für diese Familie in Gaza-Stadt.
Akram Al-Manasra, Flüchtling in Gaza
»Dieser Kanister ist leer, dieser, dieser auch und dieser hier. Wir haben nur diese beiden Kanister gefüllt. Werden sie für zehn Personen ausreichen? Wir müssen uns waschen, die Kinder duschen. Wir haben fünf Behälter hier, drei sind leer und zwei haben wir gefüllt. Wie sollen diese Kanister für zehn Personen ausreichen? Zum Duschen, Waschen, Geschirrspülen und zum Waschen der Bettlaken. Seit drei Monaten haben wir die Laken nicht mehr gewaschen. Das Wetter ist heiß, sie stinken jetzt und wir suchen nach Wasser, aber wir finden kein Wasser. Es gibt überhaupt kein Wasser.«
Viele Entsalzungs- und Sanitäranlagen in Gaza können nicht betrieben werden. Entweder sie sind zerstört oder es fehlt an Treibstoff.
Akram Al-Manasra, Flüchtling in Gaza
»Es gibt kein Wasser. Unsere Kinder haben sich mit Krätze infiziert. Es gibt keine Krankenhäuser und keine Medikamente. Trinkwasser ist hier kaum zugänglich. Einmal in der Woche haben wir Zugang zu Trinkwasser. Wir bekommen kein Trinkwasser, weil es zu viele Menschen sind. Und so wie ich durstig bin, sind auch andere durstig.«
Eine Besserung der humanitären Lage ist derweil nicht in Sicht. Und die israelische Regierung legt mit drastischen Worten noch nach. Israels Energieminister sagte dem israelischen Sender »Kanal 14«, sein Ministerium werde die Wiederherstellung der Infrastruktur in dem Küstengebiet nicht unterstützen. Vielmehr solle Gaza für die nächsten Jahrzehnte eine – Zitat – »Insel der Ruinen« bleiben.