Ein US-Berufungsgericht hat eine juristische Einigung mit dem mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 gekippt. Damit wäre Khalid Sheikh Mohammed der Todesstrafe entgangen. Das Gericht in Washington aber gab am Freitag dem früheren Verteidigungsminister Lloyd Austin recht. Er hatte die geplante Strafvereinbarung mit Sheikh Mohammed und zwei weiteren Angeklagten im Sommer des vergangenen Jahres kassiert.
Teil der Vereinbarung war es, dass sich die drei Männer schuldig bekennen und im Gegenzug eine lebenslange Haftstrafe erhalten. Ein Prozess vor einem Militärgericht sowie die drohende Todesstrafe wären damit abgewendet gewesen. Einige der Angehörigen der fast 3000 Todesopfer vom 11. September 2001 hatten allerdings empört auf diese Pläne reagiert.
Der damalige Verteidigungsminister Austin kassierte den Deal im Sommer 2024 mit der Begründung, die Familien der Opfer, Militärangehörige und die US-Öffentlichkeit verdienten es, dass der Fall vor einem Militärgericht verhandelt werde. Das Berufungsgericht entschied nun, Austin habe »im Rahmen seiner gesetzlichen Befugnisse« gehandelt, wie die Richterinnen Patricia Millett und Neomi Rao in ihrer Begründung schrieben.
Mohammed und mutmaßlichen Komplizen in Guantanamo inhaftiert
Sheikh Mohammed und seine mutmaßlichen Komplizen Walid bin Attash und Mustafa al-Hawsawi sind im US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba inhaftiert. Ihnen werden Terrorismus und die Ermordung von fast 3000 Menschen vorgeworfen.
Khalid Sheikh Mohammed war im März 2003 in Pakistan gefasst worden. Er wurde drei Jahre lang in geheimen CIA-Gefängnissen festgehalten und dort auch gefoltert, ehe er 2006 nach Guantanamo gebracht wurde. Er plante die Anschläge vom 11. September nach eigenen Angaben »von A bis Z«. Bin Attash soll zwei der Flugzeugentführer ausgebildet haben. Hawsawi wird verdächtigt, die Finanzierung der Anschläge organisiert zu haben.