Eine Woche nach den tödlichen Sturzfluten in Texas hat US-Präsident Donald Trump vor Ort den Einsatzkräften gedankt und den Betroffenen sein Beileid ausgesprochen. »Das war eine schreckliche Situation, aber wir wissen Ihre geleistete Arbeit sehr zu schätzen«, sagte Trump im Gebiet Kerr County vor Rettungskräften und Helfern.
Trump zog bei seinem Besuch in Texas zudem einen merkwürdigen Vergleich. Er verglich die Fluten mit einer »gigantischen Welle im Pazifischen Ozean, bei der die besten Surfer der Welt Angst hätten, darauf zu surfen«. Bei dem Unglück in Texas starben mindestens 129 Menschen, mehr als 170 werden noch vermisst.
Kritik daran, dass die Behörden vor Ort Betroffene womöglich zu spät gewarnt hätten, wies der Republikaner zurück.
Trump wurde bei dem Besuch von seiner Frau Melania begleitet. Die First Lady erhielt ein besonderes Geschenk – ein Armband aus einem von der Sturzflut betroffenen Feriencamp: »Ich habe wunderbare junge Frauen getroffen. Sie schenkten mir dieses besondere Armband aus dem Camp zu Ehren all der kleinen Mädchen, die ihr Leben verloren haben.«
»Wir trauern mit Ihnen«
Das Gebiet Kerr County wurde besonders von den Sturzfluten seit Freitag (Ortszeit) vergangener Woche heimgesucht. In den Schlagzeilen war vor allem ein christliches Sommercamp für Mädchen, das durch die Überschwemmungen verwüstet wurde. Dutzende Kinder starben.
»Mein tiefes Mitgefühl gilt allen Eltern, die wunderbare junge Seelen verloren haben«, sagte Melania Trump. »Wir trauern mit Ihnen. Unsere Nation trauert mit Ihnen.« Sie versprach, wieder in die Katastrophenregion zu kommen.
Dass Melania Trump im tagespolitischen Geschäft ihres Mannes einen aktiven Part an seiner Seite übernimmt, ist eher selten.
Das Weiße Haus wies zuletzt Medienberichte zurück, von Trump angeordnete Kürzungen beim Nationalen Wetterdienst (NWS) seien mit Grund für das verheerende Ausmaß der Katastrophe. Viele Experten sehen die Hauptverantwortung bei den lokalen Behörden, die die Warnungen nicht rechtzeitig weitergaben.
Die »New York Times« und andere Medien hatten nach den Überschwemmungen berichtet, in NWS-Büros in den texanischen Städten San Antonio und San Angelo nahe des Flutgebiets seien wichtige Posten unbesetzt – darunter der eines Meteorologen, der unter anderem für Warnmeldungen zuständig ist. Die Zeitung schrieb, die Zahl offener Stellen in den beiden Büros habe sich seit Trumps Amtsantritt im Januar verdoppelt.
Trump bestritt in ersten Äußerungen, dass seine Kürzungspläne mit den Überschwemmungen in Texas zu tun hätten. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, nannte solche Vermutungen eine »widerwärtige Lüge«.