Ein US-Rechtsanwalt, der von ChatGPT erfundene Quellen und Zitate in einem Schriftsatz genutzt hatte, wurde von einem Berufungsgericht im US-Bundesstaat angewiesen, dadurch entstandene Kosten zu erstatten. Der Jurist müsse die Anwaltskosten der Gegenseite übernehmen, die seinem eigenen Mandanten entstandenen Kosten erstatten sowie 1000 US-Dollar an eine gemeinnützige juristische Organisation zahlen, entschied das Gericht (Utah Court of Appeals, 2025 UT App 80 ).
Laut der Entscheidung des Gerichts hatten der Anwalt und sein Verteidiger erklärt, der Schriftsatz sei von einem juristischen Mitarbeiter ohne anwaltliche Zulassung verfasst worden. Selbst habe der verantwortliche Anwalt den Inhalt nicht überprüft. Der Schriftsatz enthielt unter anderem einen Hinweis auf einen angeblichen Fall, der in keiner juristischen Datenbank existierte. Die Fehler in den eingereichten Unterlagen fielen der Verteidigung der Gegenseite auf, die das Gericht informierte.
Während dieser Fall laut Gericht der erste dieser Art im Bundesstaat Utah ist, haben andere Gerichte schon mehrfach Erfahrungen mit dem Einsatz von KI gemacht. Vor etwa zwei Jahren hielt ein anderer Anwalt die Auskünfte von ChatGPT für bare Münze. Ein anderer Mann wollte sich einen Anwalt gleich sparen und ließ einen KI-Avatar für sich sprechen.
(geb)