Boeing will weltweit zehn Prozent der Stellen streichen

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Boeing hat inmitten eines Tarifstreits einen Abbau von zehn Prozent seiner Belegschaft und damit etwa 17.000 Arbeitsplätzen angekündigt. Der Chef des Airbus-Konkurrenten, Kelly Ortberg, teilte am Freitag in einem Schreiben an die Mitarbeiter mit, der Flugzeughersteller müsse die Personalsituation an die »finanziellen Realitäten« anpassen. »Diese Kürzungen werden Führungskräfte, Manager und Angestellte umfassen.«

Zudem verzögere sich die Erstauslieferung des Jets 777X um ein Jahr. Im Verkehrsflugzeugbereich müssen Boeings Kunden nun noch länger auf ihre bestellten Maschinen des Typs 777-9 warten. Die erste Auslieferung erwartet der Konzern jetzt erst 2026. Bei der Frachtmaschine 777-8 soll es bis 2028 dauern. Ein Jahr zuvor soll die Produktion des Vorgängermodells 767 eingestellt werden.

Es seien neue, erhebliche Verluste im Rüstungsgeschäft zu erwarten, hieß es. Als Vorausblick auf seine für den 23. Oktober erwarteten Geschäftszahlen gab der Konzern für das dritte Quartal einen Verlust je Aktie von 9,97 Dollar bei einem Umsatz von 17,8 Milliarden Dollar bekannt.

Die Boeing-Aktie fiel im nachbörslichen Handel zunächst um 2,3 Prozent. Der US-Traditionskonzern ist von einem Streik von 33.000 Arbeitern an der Westküste betroffen. Der Arbeitskampf dauert seit dem 13. September und kostet Boeing nach Schätzungen der Ratingagentur S&P eine Milliarde Dollar im Monat.

Boeing hatte am Mittwoch im Tarifstreit mit Mitarbeitern sein aufgebessertes Angebot zurückgenommen und die Verhandlungen abgebrochen. Die Gewerkschaft der streikenden Fabrikarbeiter an der US-Westküste fordert eine Gehaltserhöhung von 40 Prozent über vier Jahre und die Wiederherstellung einer leistungsorientierten Rente, die vor einem Jahrzehnt im Vertrag gestrichen wurde. Die Arbeitgeberseite hatte im September angeboten, die allgemeinen Löhne um 30 Prozent über vier Jahre anheben zu wollen. Außerdem will Boeing unter anderem eine Leistungsprämie wieder einführen und die Altersversorgung verbessern.

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