Wimbledon-Finale: Jannik Sinner bezwingt Carlos Alcaraz und holt ersten Grand-Slam-Titel auf Rasen

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Tennis-Star Jannik Sinner hat die Regentschaft von Carlos Alcaraz in Wimbledon beendet. Im Finale des Rasenklassikers setzte der italienische Weltranglistenerste sich in vier Sätzen 4:6, 6:4, 6:4, 6:4 gegen seinen Rivalen durch, der das Grand-Slam-Turnier 2023 und 2024 gewonnen hatte. Für Sinner war es der erste Major-Titel auf Rasen – und die gelungene Revanche für das Duell gegen Alcaraz bei den French Open im Juni: Damals war dem Spanier ein spektakulärer Comeback-Erfolg gelungen, nachdem Sinner mehrere Matchbälle vergeben hatte.

Nach dem Duell von Roland Garros vor fünf Wochen waren die Erwartungen groß: Wieder spielte der Weltranglistenerste gegen den Zweiten, ein klarer Favorit ließ sich schwer ausmachen. An ihr bestes Tennis kamen Sinner und Alcaraz auf dem Center Court aber nur phasenweise heran.

Alcaraz unter königlicher Beobachtung

Besonders Titelverteidiger Alcaraz, für den eigens Spaniens König Felipe VI. angereist war, haderte mit seinem ersten Aufschlag und kassierte schnell das Break zum 2:3. Allerdings stellte der 22-Jährige sich im Laufe der Anfangsphase besser auf Sinners dominantes Grundlinienspiel ein und fand mit dem Break zum 4:4 in den Satz zurück.

Carlos Alcaraz musste sich diesmal geschlagen geben

Carlos Alcaraz musste sich diesmal geschlagen geben

Foto: Kirill Kudryavtsev / AFP

Nun schlichen sich auch in Sinners Spiel Unkonzentriertheiten ein. Der Italiener wehrte Alcaraz’ ersten Satzball noch ab, schenkte seinem Kontrahenten mit einem Doppelfehler aber gleich die nächste Chance. Alcaraz nutzte die Gelegenheit, lieferte sich eine spektakuläre Rally mit Sinner und setzte den Slice zum Satzgewinn.

Im zweiten Satz knallten bereits die Korken – im Publikum: Beim lautstarken Öffnen einer Champagnerflasche hüpfte der Verschluss auf den Platz. Sinner las den Korken auf, Schiedsrichterin Alison Hughes ermahnte die Zuschauer. Zu diesem Zeitpunkt hatte Alcaraz bereits sein erstes Aufschlagspiel abgegeben, Sinner ließ sich den Vorteil nicht mehr nehmen und konnte sich beim entscheidenden Punkt zum Satzausgleich auf seine Vorhand verlassen.

Je länger das Match andauerte, desto mehr Sicherheit gewann Sinner. Gegen Ende des dritten Satzes wagte sich die Nummer eins der Welt immer häufiger ans Netz, trat aggressiv auf und holte so erneut ein entscheidendes Break.

Großer Respekt zwischen den Rivalen

Alcaraz ließ an diesem Nachmittag die Konstanz vermissen und fand trotz der Anfeuerungsrufe seiner Fans auch im vierten Satz nicht zu seiner Topform. Nach 3:04 Stunden nutzte Sinner seinen zweiten Matchball und holte sich seinen vierten Grand-Slam-Titel. Zuvor hatte Sinner bereits zweimal die Australian Open (2024, 2025) und einmal die US Open (2024) gewinnen können.

»Eine hochverdiente Trophäe. Du hast großartiges Tennis gespielt«, lobte Alcaraz seinen Kontrahenten nach dem Match. »Ich bin froh, dass wir abseits des Platzes ein gutes Verhältnis haben – und auf dem Platz eine großartige Rivalität.«

Sinner gab die freundlichen Worte zurück: »Danke, dass du der Spieler bist, der du bist. Du wirst diese Trophäe noch viele, viele Male in den Händen halten – du hast ja schon zwei.«

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