Wie die Menschen im Nahen Osten das Kriegsende 1945 erlebten

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FAZ+

Kriegsende 1945 im Nahen Osten :

Beginn eines neuen Dilemmas

Gastbeitrag

Von

Jens Hanssen

04.05.2025, 10:12Lesezeit: 10 Min.

Der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt und der saudische König Ibn Saud am 14. Februar 1945 an Bord der USS Quincy

Mit der Niederlage der Achsenmächte in der ägyptischen Wüste drehten sich die Spannungen im Mittelmeer zunehmend um die Nachkriegsordnung im Nahen ­Osten. Von Algerien bis ­Palästina hatten die Araber ihren Unabhängigkeitskampf gegen Frankreich und Großbritannien der Faschis­mus­bekämpfung nachgeordnet. Das änderte sich vom 8. Mai 1945 an.

Am 9. Mai 1945 lud Beiruts große ­Salonière Maud Farajallah zu einer rauschenden garden party ein, um das Kriegsende zu feiern. In ihre Villa, seit 1963 Sitz des Orient-Institut Beiruts, kamen an diesem Freudentag Persönlichkeiten und Politiker sämtlicher Konfessionen des Landes und Offiziere der britischen Armee. Die Partygäste sprachen darüber, dass für die beiden Nachbarländer Syrien und Palästina der Krieg noch nicht vorbei, der kleine Libanon aber vom Krieg relativ verschont geblieben sei, und dass das Land immerhin die Unabhängigkeit von Frankreich erreicht habe.

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Kriegsende 1945 in Frankreich:

Die lange Befreiung

Das Ende des Zweiten Weltkriegs umfasst aus französischer Perspektive viel mehr als den 8. Mai. Mit der alliierten Landung auf Korsika ging es 1943 los, und in Fernost war mit dem Mai 1945 das Ende noch nicht erreicht.

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