Mainz 05 ärgerte sich am 30. Spieltag über den späten Wolfsburger Ausgleich zum 2:2-Endstand. Dabei hätte der zweite Mainzer Treffer gar nicht zählen sollen - wie die DFB-Schiedsrichterführung intern angemahnt hat.

Dominik Kohr hebt die Hände nach seinem 2:1 gegen Wolfsburg: Anthony Caci (links neben dem Pfosten) hatte zuvor im Abseits stehend aber Wolfsburgs Torwart behindert. IMAGO/Sven Simon
Im Kampf um die Europacup-Tickets ärgerte sich Mainz 05 vor eineinhalb Wochen logischerweise mächtig über den späten Wolfsburger Ausgleich. Denis Vavro hatte in der 89. Minute durch sein 2:2 einen möglichen Heimsieg der Rheinhessen vermasselt.
Dabei hätte dieser Treffer möglicherweise sogar einen Sieg für die Gäste bedeuten können. Nach kicker-Recherchen haben die DFB-Verantwortlichen intern eine Fehlentscheidung beim Mainzer 2:1 durch Dominik Kohr angemahnt. Nach Ansicht der sportlichen Leitung um Knut Kircher, Geschäftsführer der DFB Schiri GmbH, hätte der der zweite Mainzer Treffer in der 40. Minute nicht zählen sollen.

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29.04.25 - 12:09 Uhr 14:54 Minuten
Was war passiert? Nadiem Amiri brachte von links einen Eckstoß, den Kohr in der Mitte per Hacke aufs Tor bugsierte. VfL-Torwart Kamil Grabara bekam den Ball erst kurz hinter der Linie zu fassen. Dabei wurde er allerdings vom Mainzer Anthony Caci behindert. Caci hatte sich zunächst direkt vor Grabara postiert, der sich im Positionsgerangel mit einem leichten, aber legitimen Stoßen etwas Platz verschaffte.
Fehler nur intern angemahnt - bitter für Wolfsburg
Beim Torschuss von Kohr stand Caci allerdings im Abseits und immer noch sehr nahe vor Grabara und folgte dem Ball parallel zur Torlinie. Der Wolfsburger Torhüter wurde dabei nach Ansicht der Schiri-Verantwortlichen in seinem Abwehrversuch behindert, was mit einer strafbaren Abseitsstellung Cacis zu ahnden gewesen wäre.
Da es dem Gespann um FIFA-Schiedsrichter Felix Zwayer auf dem Platz offenbar nicht auffiel, hätte spätestens VAR Daniel Schlager auf einen On-Field-Review Zwayers hinwirken müssen. Zwayer hätte nach Ansicht der Bilder dann den Treffer aberkennen sollen - so die Auffassung der Führungscrew um Kircher. Diesen Fehler des gesamten Unparteiischen-Teams hat die DFB Schiri GmbH allerdings nur intern im Kreis der Bundesliga-Referees angemahnt, nicht aber öffentlich eingeräumt.
So oder so ist dieser Fall bitter für den VfL Wolfsburg gelaufen, dem drei Punkte statt nur einem Zähler in Mainz möglicherweise ein positiveres Saisonfinale beschert hätten. So befinden sich die Wölfe durch das erneute Verpassen des Europacups vor einem personellem Umbruch - inklusive anstehendem Trainerwechsel.
Carsten Schröter-Lorenz