Das Rhein-Main-Duell zwischen Mainz und Frankfurt zum Abschluss dieses 32. Spieltag förderte Intensives zutage. Vor allem die heimischen Nullfünfer wussten die SGE-Akteure ordentlich zu stressen, belohnten sich letztlich aber nur einmal. Das könnte zu wenig sein für Europa.

Buchte für Mainz 05 immerhin einen Punkt: Torgarant Jonathan Burkardt. picture alliance / Fotostand
Zwischendurch war der 1. FSV Mainz 05 als Überraschungsteam dieser Bundesliga-Saison sogar auf Champins-League-Kurs gewesen, nur um zuletzt zur Unzeit einzubrechen mit sechs Ligaspielen ohne Sieg (drei Remis, drei Niederlagen). Trainer Bo Henriksen wollte mit seiner Truppe den Trend nun umkehren, musste aber nach dem 0:3 beim FC Bayern München auch einen personellen Rückschlag verkraften. Denn Stammtorwart Zentner fiel kurzfristig mit muskulären Problemen aus, so rückte das Eigengewächs Rieß - Bundesliga-Debüt - in die Startelf.
Und der 23-Jährige bekam vom Start weg direkt etwas zu tun, weil Favorit Eintracht Frankfurt druckvoll begann und den Gastgeber nach hinten drängte. SGE-Coach Dino Toppmöller, der nach dem vollends überzeugenden 4:0 gegen Leipzig lediglich einmal tauschte (Kristensen für Collins), durfte hier total zufrieden sein mit seinen Schützlingen.
Rieß direkt gefragt - Kohr muss früh runter
Auch weil nach einer frühen sehr guten Chance für Ekitiké, der an einer guten Reaktion von eben jenem Rieß verzweifelte (1. Minute), das verdiente 1:0 folgte. Dabei baute der laufstarke Kristensen auch mit Glück selbst auf, fand Ekitiké im Zentrum, lief durch und bekam den Ball wieder serviert. Knapp nicht im Abseits stehend blieb der ehemalige Mann von Leeds United und der AS Roma eiskalt und schob zum umjubelten 1:0-Führungstreffer ins rechte untere Eck ein.
Zur Wahrheit der im 3-4-2-1-System ausgerichteten Adlerträger gehörte jedoch auch: Mit der Führung im Rücken ließen es die Gäste immer ruhiger angehen, schalteten in den Verwaltungsmodus. Das brachte anfangs noch wenig durchschlagskräftige Mainzer immer stärker auf - Warnkopfball von Hanche-Olsen (34.) inklusive. Auch Lee (37., 45.+1) näherte sich an, traf vor der Pause sogar noch fein via Kopfball ins rechte Eck (45.+4). Hauchzartes Abseits lag hier aber vor.
Bundesliga - 32. Spieltag
Und so nahm die Eintracht, die sich zwischendurch nochmals mit Knauff angemeldet hatte (45.+2), das knappe 1:0 mit in die Katakomben. Die Nullfünfer haderten sicherlich ein wenig, auch mit dem eigenen Verletzungspech. Denn sowohl Kohr, der sich unschön das Knie verdreht hatte, als auch da Costa (Oberschenkel) mussten ausgewechselt werden.
Burkardts Rekord und Ekitikés verpasstes 2:1
Doch auch in den zweiten 45 Minuten stimmte die Gangart der Hausherren, die einfach den Tick mehr mit dem Rückstand vor Augen machten und die SGE-Hintermannschaft stets stressten. Was aber für mehr Gefahr vor Trapps Kasten fehlte, war noch mehr Mut und Ideenreichtum. Dennoch reichte es in dieser Phase zum 1:1, weil zwei Abwehrmänner der Gäste mithalfen. Denn nach einem Widmer-Einwurf samt Bell-Verlängerung wussten Tuta und auch Kristensen nicht sauber zu klären, weswegen der Ball letztlich vom rechten Oberschenkel von Burkardt ins Netz flog (57.).
Mit seinem 16. Bundesliga-Treffer schrieb "Jonny" außerdem Geschichte: Noch nie zuvor hatte ein Mainzer im deutschen Oberhaus so viele Treffer erzielt. In der 90. Minute gelang dem risikoreich abschließenden Burkardt außerdem fast noch das 2:1 zum Sieg, auch in der Nachspielzeit wurde es noch gefährlich mit Weiper (90.+4). Auf der anderen Seite hatte aber auch Frankfurts Ekitiké noch zwei sehr gute Möglichkeiten vergeben (69.), vor allem kurz vor Schluss nach Bell-Fehler (88.).
0:1
Kristensen (16')
1:1
Burkardt (57')
Spieldaten
Stadion
Mewa Arena
Zuschauer
33.305 (ausverkauft)
Am Ende des Tages mussten Rheinhessen und Hessen aber mit dem 1:1 leben. Die Eintracht, die am Sonntag (17.30 Uhr) auf St. Pauli trifft, hat so das nahezu sichere Champions-League-Ticket noch nicht offiziell gebucht. Auf der anderen Seite verpassten es die Nullfünfer (bei Schlusslicht Bochum am Samstag um 15.30 Uhr) mit dem siebten Ligaspiel in Folge ohne Sieg, nochmals ordentlich Druck gen europäische Ränge zu machen.