Kaum ist bei Burda die vierte Generation am Drücker, setzt sie Zeichen: Zum 1. Juni wird die Hubert Burda Media in zwei Teile gespalten – in „Burda Media“ und „Burda Equity“. Das eine ist der Verlag mit all den Titeln, die bei Burda erscheinen; das andere steht für die digitalen Beteiligungen.
Dem einen – Burda Media – steht Philipp Welte noch eine Weile als Vorstandsvorsitzender vor, bis er in den Verwaltungsrat wechselt, dem die Vorstände berichten. Das andere – Burda Equity – führt Marc Al-Hames an, der auch bislang im Vorstand für digitale Geschäfte zuständig war. Zu dem einen äußert sich Elisabeth Burda-Furtwängler: „Wir wollen erhalten, was wir gut machen, unsere Geschäftsmodelle weiterentwickeln und ganz neue erschließen, indem wir organische und anorganische Wachstumsoptionen nutzen.“ Zu dem anderen – den Beteiligungen – sagt Jacob Burda, sie seien dazu angetan, „mit einer klaren Strategie eine zweite Säule neben unserer Media Unit“ zu etablieren.
Damit ziehen die Burdas der vierten Generation, denen der Verleger Hubert Burda erst vor Kurzem das Zepter übergeben hat, den richtigen Schluss aus der Komplexität, die ein Unternehmen wie Burda bewältigen muss und an welcher der glücklose Kurzzeitvorstandschef Martin Weiss, der von Januar 2022 bis Januar 2024 bei Burda Oberboss war, gescheitert ist.
Burda ist und bleibt ein Verlag, ist aber längst sehr viel mehr. Ohne den Verlag, die Zeitschriften und die Onlinetitel wäre es nichts. Das wusste Hubert Burda, der sich erst kürzlich aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen hat, immer, und das wissen seine Kinder offenkundig auch. Man schaffe die „Voraussetzungen, dass die Erfolgsgeschichte des Unternehmens langfristig fortgeschrieben werden kann“, sagt der Verwaltungsratsvorsitzende Olaf Koch. Mit „Burda geteilt durch zwei“ soll gewissermaßen „Burda hoch zwei“ gelingen. Das sieht nach einem Plan aus und nach einer „historischen Zäsur“, wie es in der Führungsetage heißt.