Trumps Republikaner wollen mindestens 1000 Dollar pro Asylantrag verlangen
Ein Asylantrag in den USA könnte künftig 1000 Dollar kosten, also umgerechnet rund 880 Euro. Diesen Betrag schlagen Kongressabgeordnete der Republikaner von US-Präsident Donald Trump vor. In einem am Montag bekannt gewordenen Budgetentwurf für 2025 ist von einer Mindestgebühr die Rede.
Bisher sind Asylanträge in den Vereinigten Staaten wie auch in Deutschland kostenlos. Asyl gilt als Grundrecht für politisch Verfolgte.
Trump hatte zu seinem Amtsantritt vor fast 100 Tagen angekündigt, die Einwanderung massiv zu begrenzen. Dabei wollen ihm republikanische Abgeordnete im Justizausschuss des Repräsentantenhauses helfen. In ihrem Budgetvorschlag ist von einer Gebühr von »nicht weniger als 1000 Dollar« pro Asylbewerber die Rede. Bei einer steigenden Inflation könnte sich der Betrag demnach erhöhen.
Weitere Gebühren sind für Arbeitsgenehmigungen sowie Anträge für eine Green Card geplant, also eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung.
Florian Pütz
Nachrichtenressort
Rubio: Russland muss »sinnlosen Krieg« beenden
US-Außenminister Marco Rubio hat bei einem Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow betont, dass der Ukrainekrieg jetzt enden müsse. Den Vereinigten Staaten sei es ernst damit, ein Ende dieses »sinnlosen Krieges« erreichen zu wollen, zitierte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, den Minister. Das Gespräch fand nach Angaben der Sprecherin am Sonntag statt.
Rubio hatte am Sonntag im Fernsehen mit Blick auf die Vermittlerrolle der USA gesagt: »Diese Woche wird eine sehr wichtige Woche sein, in der wir entscheiden müssen, ob wir uns weiterhin an diesem Projekt beteiligen wollen oder ob es an der Zeit ist, sich auf andere Themen zu konzentrieren, die genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger sind.«
Florian Pütz
Nachrichtenressort
Wahlen in Kanada: Neustart unter Trennungsschmerz
Wer verteidigt das Land am besten gegen Donald Trumps Expansionsgelüste? Diese Frage hat den Wahlkampf in Kanada beherrscht, der jetzt von einer Amokfahrt überschattet wird. Der Wahlausgang in der Nacht dürfte spannend werden.
Anna Ehlebracht
Nachrichtenressort
Trump fabuliert erneut von Kanada als 51. Bundesstaat
Unterdessen hat Trump während der Parlamentswahl in Kanada seinen Anspruch auf eine Übernahme des Nachbarlandes erneuert. Er bekräftigte in seinem Onlinedienst Truth Social seinen Plan, Kanada zum 51. US-Bundesstaat zu machen. Für diesen Fall rief der Republikaner die Kanadier dazu auf, ihn zum Präsidenten des vergrößerten Staates zu wählen.
»Wählt den Mann, der die Kraft und Weisheit hat, eure Steuern zu halbieren, eure militärische Macht kostenlos auf das höchste Niveau der Welt zu heben«, appellierte Trump an die Kanadier. Sie würden »null Zölle oder Steuern« haben, »wenn Kanada der geliebte 51. Staat der Vereinigten Staaten von Amerika wird«, schrieb Trump.
Der US-Präsident äußerte sich kurz nach Öffnung der Wahllokale im Nachbarland. Trumps Zollpolitik und seine Drohungen mit einer Annexion haben der regierenden Liberalen Partei von Premierminister Mark Carney einen Höhenflug beschert. Sie lag zuletzt in Umfragen knapp vier Punkte vor der Konservativen Partei von Oppositionsführer Pierre Poilievre.
Florian Pütz
Nachrichtenressort
Wahl in Kanada: »Wir fühlen uns verraten. Es ist wie Liebeskummer«
Kanada erlebt die vielleicht wichtigste Parlamentswahl seiner Geschichte: Es muss sich gegen Donald Trump wehren. Steven Guilbeault, in Ottawa Minister für kanadische Identität, sprach mit dem SPIEGEL über den Bruch mit den USA. Das ganze Interview lesen Sie hier.
Anna Ehlebracht
Nachrichtenressort
Trump fordert »dauerhaften« Waffenstillstand in der Ukraine
US-Präsident Donald Trump hat einen »dauerhaften« Waffenstillstand in der Ukraine gefordert. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt sagte, die von Kremlchef Wladimir Putin angekündigte vorübergehende Feuerpause vom 8. bis 10. Mai reiche nicht aus. Trump habe deutlich gemacht, dass er »einen dauerhaften Waffenstillstand sehen will, um das Töten zu stoppen und das Blutvergießen zu beenden«, sagte Leavitt.
Florian Pütz
Nachrichtenressort
Wirtschaftshistoriker über US-Handelskrieg: »Trumps Rückzieher geben mir Hoffnung«
Donald Trumps Zollpolitik wirkt auf viele Beobachter erratisch und gefährlich. Historiker Werner Plumpe sieht jedoch eine Chance: Der US-Präsident könnte die Welt in eine funktionierende Wirtschaftsordnung führen. Das SPIEGEL-Interview lesen Sie hier.
Florian Pütz
Nachrichtenressort
Trumps Zölle bedrohen vor allem Jobs im Süden Deutschlands
Was passiert, wenn Donald Trumps pauschale Zölle gegen die EU tatsächlich greifen? Eine Deutschlandkarte zeigt, wie stark Arbeitsplätze in den einzelnen Bundesländern betroffen wären. Hier lesen Sie mehr.
Florian Pütz
Nachrichtenressort
Ukraine-Russland-Diplomatie: Trump zieht ins Endspiel
Nach einem Treffen mit Selenskyj im Petersdom tut der US-Präsident etwas Ungewöhnliches: Er kritisiert Putin. Sein Außenminister kündigt derweil eine wichtige Woche in Sachen Ukraine an. Kommt es nun zur Entscheidung? Die SPIEGEL-Analyse unseres Kollegen Alexander Sarovic lesen Sie hier.
Marc Röhlig
Hauptstadtbüro
Mit Friedensnobelpreis ausgezeichnete Gruppen rufen Trump und Putin zu atomarer Abrüstung auf
Die USA und Russland sind die größten Atommächte der Welt. Beide Länder werden derzeit von Männern geführt, die Aggression als Zeichen von Stärke sehen. Nun haben drei mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Organisationen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin zu Verhandlungen über eine Denuklearisierung aufgerufen.
»In diesem Moment extremer nuklearer Gefahr fordern wir Sie auf, dringende Schritte zur Deeskalation der Spannungen zu unternehmen und bedeutsame Verhandlungen zur nuklearen Abrüstung aufzunehmen«, schrieben die Organisationen in einem am Montag veröffentlichten Brief an die beiden Staatschefs. Die USA und Russland besitzen zusammen 90 Prozent der weltweiten Atomwaffen.
Unterzeichner des Appells sind die japanische Gruppe Nihon Hidankyo, die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (Ican) sowie die Organisation Ärzte gegen den Atomkrieg (IPPNW). »Das derzeitige Klima im Zusammenhang mit Atomwaffen ist das unbeständigste seit Jahrzehnten«, erklärten die Nobelpreisträger. Sie warnten vor möglichen »katastrophalen Folgen für die gesamte Menschheit«.
Marc Röhlig
Hauptstadtbüro
CNN-Umfrage attestiert Trump schlechteste Zustimmungswerte seit Eisenhower
US-Präsident Donald Trump irritiert mit seinem Hin und Her in Außen- wie Wirtschaftspolitik mittlerweile selbst eigene Anhänger. CNN hat nun US-Bürger zur politischen Bilanz des US-Präsidenten befragt: Nur 41 Prozent bewerten seine Politik nach den ersten 100 Tagen im Amt positiv. Detaillierte Zahlen finden Sie hier.
Trump spricht von »gutem Treffen« mit Selenskyj
Der US-Präsident hat sein Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als »gutes Treffen« bezeichnet. Man werde nun sehen, was passiert. Auf die Frage, ob Selenskyj bereit sei, die Schwarzmeer-Halbinsel Krim aufzugeben, sagte Donald Trump: »Ich denke, schon.« Das Thema sei bei dem Treffen kurz aufgekommen. Selenskyj hatte das in der Vergangenheit wiederholt kategorisch ausgeschlossen.
Trump wandte sich auch an Kremlchef Wladimir Putin. Der solle aufhören zu schießen und einen Friedensdeal eingehen. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Am Samstag war Trump am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus in Rom mit Selenskyj zu einem Gespräch zusammengekommen. Auf seiner Rückreise in die USA warf er Putin vor, möglicherweise den Krieg nicht ernsthaft beenden zu wollen – und drohte Russland mit neuen Sanktionen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.
- Eine Bildanalyse zu den Aufnahmen von Trump und Selenskyj im Petersdom finden Sie hier.
Heimatschutzministerin im Burgerrestaurant beklaut – Secret Service fasst Verdächtigen
Personenschützer des Secret Service müssen bereit sein, für den US-Präsidenten eine Kugel zu fangen – so der Mythos. Trotz dieser Hingabe zum Beruf gelang es den Leibwächtern von US-Heimatschutzministerin Kristi Noem vergangene Woche nicht, den Diebstahl ihrer Handtasche zu vereiteln. Nun haben Ermittler jedoch einen Verdächtigen festgenommen.
Man gehe davon aus, dass der Vorfall nicht mit Noems Position als Ministerin im Zusammenhang stehe, teilte der für den Schutz hochrangiger Politikerinnen und Politiker zuständige Secret Service mit. Der Verdächtige sei ein Wiederholungstäter, ihm werde unter anderem Kreditkartenbetrug vorgeworfen. Der Mann sei ohne weitere Zwischenfälle in der US-Hauptstadt festgenommen worden.
Noems Handtasche war vor rund einer Woche bei dem Restaurantbesuch in Washington gestohlen worden. Die Beute stellte sich für den Dieb als ungewöhnlich lukrativ heraus. Immerhin 3000 US-Dollar Bargeld (rund 2630 Euro) hatte Noem bei sich, außerdem Ausweisdokumente, die Zugangskarte für das Ministerium sowie Wohnungsschlüssel. Die 53-jährige Noem war am Ostersonntag in einem beliebten Burger-Restaurant in Washington zu einem Abendessen mit ihrer Familie. Auch ihr Sicherheitspersonal war dabei. Die große Menge Bargeld in ihrer Tasche erklärte ihr Ministerium mit dem Familienbesuch.
Katharina Peters
Auslandsressort
Auf ein Glas Biowein mit Trumps Vertrauten
Wo treffen sich die Mächtigen? In jeder Hauptstadt gibt es Lokale, wo politische Entscheidungsträger zu vertraulichen Gesprächen zusammenkommen. Das »Wall Street Journal« wusste vor einiger Zeit zu berichten, dass Donald Trumps Vertraute sich gern bei einem Glas Biowein im französischen Bistro »Butterworth‘s« in Washington, D.C., besprechen. Wo andere republikanische und demokratische Abgeordnete in der US-Hauptstadt ihr Geld lassen, hat das Magazin »Politico« hier zusammengetragen. Besonders beliebt ist demnach das Steakhaus The Capital Grille, in dem sich Republikaner vergangenes Jahr Mahlzeiten für 887.720 US-Dollar schmecken ließen.
Katharina Peters
Auslandsressort
Während viele Medien die ersten 100 Tage von Donald Trump im Amt analysieren, blickt der »Economist« nach vorn: Auf dem Titel seiner neuen Ausgabe zählt das britische Magazin die Zeit bis zum Ende seiner Präsidentschaft. Trump habe seinem Land bereits jetzt bleibenden Schaden zugefügt.
Katharina Peters
Auslandsressort
Krebskrankes vierjähriges Kind abgeschoben
Am Freitag wurden drei Kinder, die US-amerikanische Staatsbürger sind, nach Honduras abgeschoben – dies hat in Teilen der USA Entsetzen ausgelöst. Sie sind zwei, vier und elf Jahre alt. Das vierjährige Kind leidet an Krebs. Es kann nun weder von seinen Ärzten behandelt werden, noch hat es Zugang zu wichtigen Medikamenten. Das sagte der Anwalt der Familie.
Laut einem Bericht der »Washington Post« gibt es starke Zweifel, dass die Abschiebungen korrekt durchgeführt wurden. Die Bürgerrechtsorganisation ACLU spricht von einem »offensichtlichen und klaren« Verstoß gegen die Verfassung, wenn US-Bürger ohne faires Verfahren abgeschoben würden. Jetzt seien auch Kinder – schwer kranke Kinder – von diesen Rechtsverstößen betroffen.
Es handelt sich bei den Abgeschobenen um zwei Familien: Eine Mutter mit dem vierjährigen Kind sowie eine Mutter mit Töchtern im Alter von zwei und elf Jahren. Die Mütter waren demnach illegal in die USA eingewandert. Beiden Familien wurde laut »Washington Post« der Kontakt zu ihren Familienangehörigen und Rechtsvertretern verweigert. Ein US-Bundesrichter prüft derzeit den Fall einer Zweijährigen.
Studie warnt vor 11 Millionen Masernerkrankungen bei weiter sinkender Impfquote
Sinkende Impfquoten bei Kindern könnten in den USA dazu führen, dass Krankheiten wie Masern häufiger auftreten und sich dauerhaft in der Bevölkerung halten. Eine neue Studie von Forschenden des Stanford Medicine Institute und weiterer Universitäten warnt vor dem folgenden Risiko schwerer Ausbrüche – selbst in Regionen, in denen Masern bislang weitgehend unter Kontrolle waren. Die Untersuchung wurde im Fachblatt »Journal of the American Medical Association« (JAMA) veröffentlicht.
Mit einem Computermodell simulierte das Forschungsteam, wie sich Masern, Röteln, Polio (Kinderlähmung) und Diphtherie unter verschiedenen Impfbedingungen ausbreiten würden. Bereits bei den heutigen Impfständen rechnen die Forschenden damit, dass Masern in den kommenden 20 Jahren wieder regelmäßig auftreten könnten – mit rund 850.000 Erkrankungen, 170.000 Klinikeinweisungen und 2500 Todesfällen in 25 Jahren. »Würden die Impfungen heute auch nur um zehn Prozent zurückgehen, würden die Masernfälle in den nächsten 25 Jahren auf 11,1 Millionen ansteigen«, prognostiziert der Hauptautor der Studie Mathew Kiang.
Wenn die Impfraten über einen längeren Zeitraum weiter sinken, könnten Masern und auch andere in den USA als ausgerottet geltende Krankheiten – wie Röteln und Kinderlähmung – wieder auftauchen. »Würden die Impfraten halbiert, wären innerhalb von 25 Jahren 51,2 Millionen Masern-, 9,9 Millionen Röteln-, 4,3 Millionen Polio- und 200 Diphtheriefälle zu erwarten. Dies würde zu 10,3 Millionen Krankenhausaufenthalten und 159.200 Todesfällen führen«, warnt Kiang.
Gleichzeitig betont der leitende Autor der Studie Nathan Lo aber auch: »Eine Erhöhung der Impfraten um fünf Prozent könnte bereits verhindern, dass Masern wieder dauerhaft zirkulieren.« Das Problem sei, dass spätestens seit der Coronapandemie, aber auch schon davor, die Zahl der Routineimpfungen abgenommen habe. Lo beschreibt: »Die Menschen schauen sich um und sagen: Wir sehen diese Krankheiten nicht. Warum sollten wir uns dagegen impfen lassen?« Es gebe eine allgemeine Impfmüdigkeit sowie »Misstrauen und Fehlinformationen über die Wirksamkeit und Sicherheit von Impfstoffen«. Lesen Sie hier mehr über die Mythen der Impfgegner.
Zwei Kinder an Masern gestorben
Das Thema Masern hatte zuletzt in den USA wieder öffentlich für Debatten gesorgt, weil kürzlich erstmals seit zehn Jahren zwei Kinder in Texas an Masern starben – sie waren ungeimpft. Zudem gab es bundesweit mehrere Hundert Infektionen, die meisten davon in Texas. Die meisten Betroffenen waren nicht geimpft.
Der von US-Präsident Donald Trump ernannte Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. nannte angesichts dieser Entwicklung eine Impfung die wirksamste Methode, um die Verbreitung der Masern zu vermeiden. Zunächst hatte er in Interviews angesichts der Masernwelle allerdings auf Vitamin A und Lebertran als Heilmittel verwiesen. In früheren Jahren hatte er zudem Zweifel an der Sinnhaftigkeit von Impfungen geäußert. Auch deshalb gab es erhebliche Kritik an seiner Ernennung zum Gesundheitsminister.
Trump steht bei der Parlamentswahl in Kanada unsichtbar mit auf dem Wahlzettel
Am Montag wählt Kanada ein neues Parlament und stimmt damit auch über den kommenden Ministerpräsidenten ab. Der aktuelle Premier Mark Carney von den Liberalen hatte das Amt am 14. März von Justin Trudeau übernommen. Lange sah es so aus, als hätte er gegen den konservativen Herausforderer Pierre Poilievre keine Chance.
Dann wurde Donald Trump US-Präsident. Seine Drohungen, Kanada zum 51. US-Bundesstaat zu machen, haben die Kanadier wütend gemacht. Hinzu kam der Handelskrieg. Und alles war anders. »Die Wahlfrage ist nun, wen wir wählen werden, um Trump gegenüberzutreten«, sagt der ehemalige Premierminister von Quebec, Jean Charest.
Trump bleibt Medien-Galadinner in Washington erneut fern
Beim jährlichen White House Correspondents’ Dinner, einer Abendveranstaltung der Washingtoner Hauptstadtpresse, ist der US-Präsident traditionell Stargast. Doch Donald Trump mag es nicht, wenn man sich über ihn lustig macht, also bleibt er dem Dinner fern – so auch dieses Jahr. Der Chef der Korrespondentenvereinigung, Eugene Daniels, bedauerte das. Sinn der Einladung sei es, ihn daran zu erinnern, warum eine starke vierte Gewalt für die Demokratie unerlässlich sei.
Die Kritik am Umgang des Weißen Hauses mit den Medien fiel eher subtil aus, nur an wenigen Stellen wurde es deutlicher. Unter großem Applaus sagte Daniels: »Was wir nicht sind, ist die Opposition. Was wir nicht sind, ist der Feind des Volkes, und was wir nicht sind, ist der Feind des Staates.« Jeder könne und sollte sich gegen staatliche Eingriffe in eine freie Presse wehren.
Trumps Regierung hat zuletzt drastisch in die Arbeit der Reportervereinigung des Weißen Hauses eingegriffen. Das Weiße Haus mischt sich in die Zusammensetzung des sogenannten Korrespondentenpools ein, der den Präsidenten nahezu rund um die Uhr begleitet. So hat es etwa die US-Nachrichtenagentur AP von Veranstaltungen im Oval Office im Weißen Haus ausgeschlossen. Hintergrund ist die Weigerung der AP, in ihrer Berichterstattung die von Trump verfügte Umbenennung des Golfs von Mexiko in »Golf von Amerika« zu verwenden.
Aber auch andere Medien haben keinen festen Platz mehr im Pressepool, der eigentlich traditionell von der Reportervereinigung zusammengestellt wird. Generell setzt Trumps Regierung auf wohlgesonnene Berichterstattung und lädt regelmäßig rechte Influencer zu Veranstaltungen ein. Diese dürfen oft die erste Frage stellen, meist ein Lobgesang auf Trump. Der US-Präsident geht außerdem mit Klagen gegen missliebige Berichterstattung vor. Auch im Pentagon mussten einige große US-Medien ihre festen Plätze räumen.
Selbstkritik an Berichterstattung über Joe Biden
Das Dinner war aber auch ein Moment für Selbstreflexion. Axios-Journalist Alex Thompson sprach auf der Bühne über die geistige Fitness von Trumps Vorgänger Joe Biden. »Wir, mich eingeschlossen, haben viel von dieser Geschichte verpasst, und einige Leute vertrauen uns deshalb weniger«, sagte der Journalist, der auch ein Buch zu dem Thema veröffentlicht hat. »Ich sage das, weil das Eingestehen von Fehlern das Vertrauen stärkt und die Abwehr von Fehlern es weiter untergräbt.«
Aktuell kommen einige Bücher auf den Markt, die über Bidens nachlassende geistige Fähigkeiten während seiner Zeit im Amt berichten. Kritiker merken an, dass darüber schon viel eher hätte geschrieben werden müssen. Die Autoren halten dagegen, dass viele Quellen erst nach Bidens Abgang darüber mit ihnen gesprochen hätten.
Trump will kostenlose Durchfahrt für US-Schiffe durch Panama- und Suezkanal
US-Präsident Donald Trump verlangt, dass Schiffe unter US-Flagge keine Gebühren mehr für die Passage durch den Panamakanal sowie durch den Suezkanal zahlen müssen. »Diese Kanäle würden ohne die USA nicht existieren«, behauptete der US-Präsident. Nach eigenen Angaben beauftragte er seinen Außenminister Marco Rubio, sich »sofort« um die Angelegenheit zu kümmern.
Schon in den Monaten vor seiner Rückkehr ins Weiße Haus am 20. Januar hatte Trump wiederholt angekündigt, die USA würden die Kontrolle über den Panamakanal übernehmen. Anfang April erhielten die USA auf Druck der Trump-Regierung die Erlaubnis, entlang des Kanals US-Soldaten zu stationieren.
- Der Panamakanal wurde 1914 von den USA gebaut und ging 1999 an Panama über. Er verkürzt die Route zwischen Atlantik und Pazifik deutlich und sieht rund fünf Prozent des weltweiten Schiffshandelsverkehrs. Die weltgrößten Volkswirtschaften USA und China sind die beiden Hauptnutzer der Wasserstraße.
- Der seit 1956 unter ägyptischer Kontrolle stehende Suezkanal wurde 1869 mithilfe Frankreichs gebaut. Er ist für den Welthandel noch wichtiger. Hier wurden rund zehn Prozent des weltweiten Schiffshandelsverkehrs abgefertigt, bis Huthi-Milizen im Jemen aus »Solidarität« mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas begannen, Handelsschiffe in der Region zu beschießen.
Die USA sind mit anderen Staaten militärisch eingeschritten, um den Schiffsverkehr durch den Suezkanal zu sichern. Dennoch sind dort weniger Schiffe unterwegs als üblich. Dadurch brachen Ägyptens Deviseneinnahmen drastisch ein, das nordafrikanische Land steckt infolgedessen in der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte.
Fotos vom Treffen von Selenskyj und Trump im Petersdom – zweites Treffen am Nachmittag geplant
Das ukrainische Präsidialbüro hat mittlerweile Aufnahmen des Gesprächs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit US-Präsident Donald Trump im Petersdom veröffentlicht. Die Fotos wirken improvisiert bis skurril, wie beide im Dom auf roten Stühlen sehr nah gegenübersitzen und miteinander reden. Das Gespräch soll 15 Minuten gedauert haben.
Auf einem weiteren Bild haben sich der britische Premierminister Keir Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron dazugesellt. Die vier Staatschefs scheinen in ein Gespräch vertieft zu sein. Lesen Sie hier mehr über die Beerdigung des Papstes in unserem Liveblog.
Nach Angaben von Selenskyjs Büro haben beide Präsidenten ein weiteres Treffen vereinbart, das am Nachmittag stattfinden soll. Kurz nach seiner Ankunft in Rom hatte Trump verkündet, dass Moskau und Kyjiw kurz vor einer Einigung stünden. Die Äußerungen Selenskyjs angesichts der Russlandfreundlichkeit von Trumps Friedensplan wecken daran jedoch Zweifel.
Überraschendes Treffen von Trump und Selenskyj in Rom
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump sind in Rom am Rande der Trauerfeierlichkeiten für Papst Franziskus überraschend zusammengetroffen. Die Unterredung im Vatikan sei sehr produktiv gewesen, teilte der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses mit. »Weitere Einzelheiten zu dem Treffen werden folgen.« Auch von ukrainischer Seite wurden zunächst keine Details bekannt gegeben.
Es war die erste persönliche Begegnung zwischen beiden Präsidenten seit dem Eklat mit einem Wortgefecht im Weißen Haus im Februar. Am Freitagabend hatte Trump in seinem Kurznachrichtendienst Truth Social mitgeteilt, dass in den Gesprächen über ein Ende des Krieges in der Ukraine in den meisten wichtigen Punkten eine Einigung erzielt worden sei. »Die beiden Seiten sollten sich jetzt auf höchster Ebene treffen«, forderte Trump. Lesen Sie hier mehr darüber.
Zweijährige US-Bürgerin abgeschoben – Richter kündigt Überprüfung an
Ein US-Bundesrichter prüft den Fall einer Zweijährigen, die wohl trotz ihrer US-Staatsbürgerschaft nach Honduras abgeschoben worden ist. Es gebe den dringenden Verdacht, dass die Regierung eine US-Bürgerin »ohne aussagekräftiges Verfahren« abgeschoben habe, schrieb der Richter eines Bezirksgerichts in Louisiana in einer Entscheidung am Freitag. Zuerst berichtete das Portal »Politico« darüber.
Dem Gerichtsdokument zufolge wurde das Kind gemeinsam mit seiner Mutter, die illegal in die USA eingewandert sein soll, nach Honduras gebracht. Laut Angaben des Richters habe die Regierung behauptet, das Mädchen sei auf Wunsch der Mutter ebenfalls abgeschoben worden. Diese Angaben ließen sich aber bisher nicht überprüfen. Die Mutter war mit ihren beiden Töchtern im Alter von zwei und elf Jahren am Dienstag bei einer regulären Kontrolle im Büro der Einwanderungs- und Zollbehörde in New Orleans festgenommen worden.
Kritiker bemängeln, dass die Migrationsbehörden seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump einen harten Kurs mit teils überstürzten Entscheidungen verfolgen – und dies trotz Zweifeln an der Rechtmäßigkeit von Abschiebungen. Die Pläne werden teils von der Justiz durchkreuzt. Zuletzt etwa stoppte der Oberste Gerichtshof der USA vorerst die Abschiebung dutzender Venezolaner.
Epstein-Skandal: Virginia Giuffre ist tot
Die US-Australierin Virginia Giuffre hatte Prinz Andrew vorgeworfen, sie sexuell missbraucht zu haben. Später gab es eine außergerichtliche Einigung. Jetzt hat ihre Familie mitgeteilt, dass die 41-Jährige Suizid begangen habe. Lesen Sie hier mehr darüber.
Björn Hengst
Chef vom Dienst
Russland und Ukraine laut Trump kurz vor Einigung
US-Präsident Donald Trump gibt sich hinsichtlich der Verhandlungen über ein mögliches Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine optimistisch. »Sie stehen kurz vor einer Einigung, und die beiden Seiten sollten sich nun auf sehr hoher Ebene treffen, um ›die Sache zu Ende zu bringen‹«, schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social kurz nach seiner Landung in Rom. In den »meisten wichtigen Punkten« sei man sich einig, so Trump. Der Republikaner forderte ein sofortiges Ende des »Blutvergießens«.
»Wir werden überall dort sein, wo es nötig ist, um das Ende dieses grausamen und sinnlosen Krieges zu unterstützen!«, schrieb Trump weiter. Es sei ein Tag mit »guten Gesprächen« mit Russland und der Ukraine gewesen, so Trump.
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hatte sich am Freitag erneut in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen.
Anna Ehlebracht
Newsressort
Trump macht Druck bei geplantem Rohstoffabkommen
Trump will mit Kyjiw einen Vertrag über die Nutzung ukrainischer Bodenschätze durch die USA abschließen. Ein erster Versuch scheiterte – jetzt kann es Trump nicht schnell genug gehen.
»Die Ukraine unter der Leitung von Wolodymyr Selenskyj hat die finalen Papiere für das sehr wichtige Abkommen über seltene Erden mit den Vereinigten Staaten nicht unterzeichnet«, schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social während des Flugs zur Papst-Bestattung in Rom. »Es ist mittlerweile mindestens drei Wochen überfällig.« Es bleibe zu hoffen, dass das Abkommen sofort unterzeichnet werde. Die Arbeit an einem Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine laufe hingegen »reibungslos«, schrieb Trump weiter. Die Zeichen stünden auf Erfolg.
Vergangene Woche hieß es, dass die Unterzeichnung des Rohstoffabkommens für den 26. April, also den morgigen Samstag, angesetzt sei. Das geht aus der Absichtserklärung hervor, die beide Seiten am vergangenen Donnerstag unterzeichnet hatten. Ähnlich hatte sich auch US-Finanzminister Scott Bessent geäußert. Unklar war also, warum sich US-Präsident Trump nun über die fehlende Unterschrift mokierte – und ob eine Frist verstrichen ist. Offen war auch, ob der Termin für die Unterzeichnung am Samstag noch steht.
Das Rohstoffabkommen soll den USA Zugang zu Bodenschätzen der Ukraine geben, vor allem zu den für Hochtechnologie bedeutenden seltenen Erden. Kyjiw hofft, damit die USA als dauerhafte Schutzmacht an sich zu binden. Ein erstes Rahmenabkommen war Ende Februar gescheitert, weil Trump und sein Vize JD Vance im Weißen Haus mit Selenskyj in Streit gerieten – es kam zum Eklat.
US-Regierung setzt Visa für Studierende wieder in Kraft
In den vergangenen Wochen hat die US-Regierung ihr unerwünschten ausländischen Studenten die Visa entzogen. Jetzt rudert sie zurück. Die Trump-Regierung mache ihre Aufhebung des legalen Status für internationale Studenten rückgängig, nachdem viele in den USA dagegen vor Gericht geklagt hatten, teilte ein Anwalt der Administration mit. Nach Angaben von Außenminister Marco Rubio hatte die Regierung die Visa Hunderter Studierender aufgehoben.
US-Demokrat: Keine Mehrheit für Grönland-Invasion im Kongress
Der US-Kongress dürfte sich nach Aussagen eines hochrangigen demokratischen Abgeordneten wohl nicht hinter eine Invasion von Grönland stellen. »Ich glaube nicht, dass es im Kongress eine echte überparteiliche Unterstützung für ein aggressives Vorgehen gegen Grönland gibt«, sagte der demokratische Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, bei einem Besuch in Kopenhagen.
»Sie müssen unsere republikanischen Kollegen fragen, aber ich habe keine seriösen republikanischen Kongressmitglieder gesehen, die die Idee unterstützen, dass wir irgendwie in Grönland einmarschieren sollten.« Mitgereiste Republikaner meldeten sich nicht zu Wort. Der republikanische Präsident Donald Trump hat die Anwendung von Gewalt nicht ausgeschlossen, um die Kontrolle über Grönland zu erreichen.
Richterin vorerst auf freiem Fuß
Bei einem kurzen Auftritt vor dem Bundesgericht in Milwaukee am Freitag erläuterte die Staatsanwaltschaft die Gründe für die Festnahme der Richterin Hannah Dugan. Ihr wird Behinderung der Justiz und Verheimlichung einer Person vor der Verhaftung vorgeworfen. Die schwersten Anklagepunkte können mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden.
»Frau Dugan bedauert und protestiert von ganzem Herzen gegen ihre Verhaftung«, sagte ihr Anwalt Craig Mastantuono gegenüber dem US-Magistratsrichter Stephen C. Dries. »Sie erfolgte nicht im Interesse der öffentlichen Sicherheit, und wir bitten das Gericht, sie freizulassen«.
Laut der Nachrichtenagentur AP und der »Washington Post« entließ US-Magistratsrichter Dries Dugan aus der Untersuchungshaft. Aufgehoben sind die Vorwürfe gegen sie damit keineswegs. Klar sei, dass Dugan erneut vor Gericht erscheinen müsse.
Justizministerium gibt keinen Kommentar ab
Brady McCarron, ein Sprecher der zum Justizministerium gehörenden US Marshals, bestätigte laut »New York Times«, dass die Richterin Hannah Dugan am Morgen von FBI-Agenten verhaftet wurde. Die Anklageschrift gegen sie war nicht sofort verfügbar. Auch das Justizministerium gab nicht sofort eine Stellungnahme ab.
Hanna Dugan wurde 2016 in die Abteilung 31 des Bezirksgerichts gewählt. Laut der Nachrichtenagentur AP hat sie auch in der Nachlass- und Zivilabteilung des Gerichts gearbeitet. Bevor sie in ein öffentliches Amt gewählt wurde, war Dugan laut AP bei Legal Action of Wisconsin und der Legal Aid Society tätig – zwei Organisationen, die benachteiligten Menschen Rechtshilfe anbieten.
Im Januar hatte Emil Bove, inzwischen ein hochrangiger Vertreter des Justizministeriums, in einem Memo Bundesstaatsanwälte dazu aufgerufen, gegen örtliche Behörden vorzugehen, die die Durchsetzung von Einwanderungsgesetzen durch Bundesbeamte behindern. Präsident Donald Trump hat ein härteres Vorgehen gegen die illegale Migration zu einem Kernpunkt seiner zweiten Amtszeit gemacht.
Festnahme eines Migranten »behindert«: US-Bundespolizei nimmt Richterin fest
Die US-Bundespolizei FBI hat eine Richterin festgenommen, die der Festnahme eines Migranten Widerstand geleistet haben soll. FBI-Chef Kash Patel schrieb am Freitag im Onlinedienst X, seine Behörde habe Richterin Hannah Dugan aus Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin festgenommen. Es gebe »Beweise«, dass sie »die Festnahme von Einwanderern behindert« habe. Damit verschärft die US-Regierung unter Präsident Donald Trump ihr Vorgehen gegen die Justiz. Kurz darauf löschte er den Post wieder ohne die Angabe von Gründen, schreibt die »New York Times«.
Patel schrieb weiter, Richterin Dugan habe vergangene Woche »absichtlich Bundesbeamte davon abgelenkt«, einen Einwanderer ohne Papiere in ihrem Gerichtsgebäude zu verfolgen, sie habe damit die Festnahme verhindert. Die FBI-Beamten hätten dem Mann danach zu Fuß nachgestellt und ihn in Gewahrsam genommen. »Die Richterin hat die Gefahr für die Öffentlichkeit erhöht«, schrieb Patel.
Anna Ehlebracht
Newsressort
US-Konsumlaune bricht weiter ein
Die zunehmende Inflationsangst wegen der Zollpolitik von Trump lässt die Konsumlaune in den USA weiter einbrechen. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen sackte im April überraschend deutlich auf 52,2 Punkte – nach 57,0 Zählern im Vormonat, wie die Universität Michigan nun zu den endgültigen Ergebnissen ihrer Umfrage mitteilte. Es war die vierte Eintrübung dieses Indikators in Folge. Nach vorläufigen Daten für April hatte das Barometer nur noch bei 50,8 Zählern gelegen.
Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate rechnen die Verbraucher aufgrund der höheren Zölle mit einer Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen von 6,5 Prozent. Das ist der höchste Wert seit 1981. Zum Vergleich: Im März wurden noch 5,0 Prozent veranschlagt.
Anna Ehlebracht
Newsressort
Trump in »Time«-Interview: »Krim bleibt bei Russland«
Trump hat in einem Interview klargestellt, dass die Schwarzmeerhalbinsel Krim bei einem Friedensvertrag in russischer Hand bleiben werde. »Die Krim wird bei Russland bleiben. Und (der ukrainische Präsident) Selenskyj versteht das, und jeder versteht, dass die Krim seit Langem zu Russland gehört«, sagte Trump in einem am 22. April geführten und nun veröffentlichten Interview des »Time«-Magazins. Russland hatte die ukrainische Schwarzmeerhalbinsel 2014 besetzt und danach völkerrechtswidrig annektiert.
In dem Interview warf Trump der Ukraine auch vor, mit ihrem Wunsch nach einem Nato-Eintritt den Krieg verursacht zu haben. »Ich glaube, was den Krieg auslöste, war, als sie anfingen, über einen Nato-Beitritt zu sprechen. Wenn das nicht gemacht worden wäre, wäre die Chance, dass er (der Krieg) nicht begonnen hätte, viel größer gewesen.« Trump sagte auch, er glaube nicht, dass die Ukraine jemals Nato-Mitglied werden könne.
Anna Ehlebracht
Newsressort
Reißt Trump die Weltwirtschaft in den Abgrund?
Mit einer gefährlichen Spirale aus immer höheren Zöllen streiten die USA und China um die Weltmacht. Der US-Präsident hat einen Handelskrieg angezettelt, den er nicht gewinnen kann. Lesen Sie hier mehr.
Anna Ehlebracht
Newsressort
Trump fördert umstrittenen Tiefseebergbau
Die USA unter Präsident Donald Trump wollen den wegen Umweltbedenken umstrittenen Tiefseebergbau ausweiten. Trump unterzeichnete am Donnerstag ein Dekret, welches das Schürfen nach wichtigen Metallen wie Nickel und Kobalt in US- und internationalen Gewässern ermöglichen soll.
Die US-Wirtschaft könne so auf Milliarden Tonnen wertvoller Mineralien hoffen, erklärte das Weiße Haus. Die USA wenden sich damit gegen eine Uno-Initiative für ein internationales Regelwerk für den Tiefseebergbau.
Die Verordnung ziele darauf ab, »die Vorherrschaft der USA bei entscheidenden Offshore-Mineralien und -Ressourcen wiederherzustellen« und Chinas Einfluss entgegenzuwirken, teilte das Weiße Haus mit.
Kritik kam umgehend aus China. »Kein Land sollte die Internationale Meeresbodenbehörde und internationales Recht umgehen und willkürlich Explorations- und Erschließungsaktivitäten genehmigen«, sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warf Trump vor, die Tiefsee »mit Partnern wie The Metals Company in den Wilden Westen« zu verwandeln. »Trotz weltweiten Widerstands plant die US-Regierung, mit Tiefseebergbau zu beginnen – und nimmt sich damit das Recht heraus, den letzten unberührten Lebensraum der Erde zu zerstören.« Das kanadische Unternehmen The Metals Company hatte sich jahrelang um eine Abbaulizenz im Uno-Rahmen bemüht, änderte in diesem Jahr jedoch seine Strategie und setzt nun auf eine US-Genehmigung, um die Uno-Organisation ISA zu umgehen.
Marc Röhlig
Hauptstadtbüro
Trump berichtet von Zoll-Telefonat mit Chinas Präsident Xi
US-Präsident Donald Trump führt nach eigenen Angaben Gespräche mit China über ein Zollabkommen. Sein Amtskollege Xi Jinping habe ihn angerufen, sagte der Republikaner in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit dem »Time«-Magazin. Peking hat bislang die amerikanische Darstellung über laufende Gespräche bestritten. Trump sagte nicht, wann Xi angerufen habe oder worüber die beiden Staatschefs gesprochen hätten. »Er hat angerufen. Und ich glaube nicht, dass das ein Zeichen von Schwäche seinerseits ist.«
Das chinesische Außenministerium reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme zu den Aussagen. Vor der Veröffentlichung von Trumps jüngsten Äußerungen wurde die Regierung in Washington aufgefordert, die Öffentlichkeit hinsichtlich der bilateralen Zollverhandlungen nicht länger »in die Irre zu führen«. Die US-Regierung hat die Volksrepublik mit hohen Zöllen überzogen, die diese ihrerseits mit Gegenzöllen beantwortet hat. Das hat Sorgen vor einem weltweiten Handelskrieg ausgelöst.
Trump fügte hinzu, dass er in etwa drei bis vier Wochen mit Abschlüssen bei Zöllen rechnet. Auf die Frage, ob er es als Sieg betrachten würde, wenn die USA in einem Jahr immer noch Zölle von bis zu 50 Prozent erheben würden, sagte er: »Ein totaler Sieg.«
Marc Röhlig
Hauptstadtbüro
China erwägt angeblich Zollausnahmen für Importe aus den USA
China geht angeblich im Handelskonflikt auf die USA zu: Einige Importe aus den Vereinigten Staaten könnten von dem auf 125 Prozent heraufgesetzten Zollsatz ausgenommen werden, sagte ein Insider am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Das Handelsministerium stellt demnach eine Liste mit Waren zusammen, die von den Zöllen befreit werden können. Das Wirtschaftsmagazin »Caijing« berichtete unter Berufung auf Insider, dass die Aufnahme von acht Halbleiterartikeln vorbereitet werde. Speicherchips seien allerdings nicht darunter.
Marc Röhlig
Hauptstadtbüro
Miese Umfragewerte für Trump – die Analyse
US-Präsident Donald Trump scheint gegen Kritik immun – es sei denn, es geht um Beliebtheitswerte. Nun hat Fox, einer von Trumps einstigen Lieblingssendern, Meinungsumfragen veröffentlicht, die Trump wenig schmeicheln. SPIEGEL-Korrespondent Bernhard Zand analysiert hier, wie der US-Präsident damit umgeht.
Marc Röhlig
Hauptstadtbüro
US-Fluggesellschaften leiden laut Studie unter Trumps Zöllen
Die großen US-Fluggesellschaften könnten zu den großen Verlierern der Zollpolitik von Präsident Donald Trump gehören. Laut einer Studie des Kreditversicherers Allianz Trade haben sie im Vergleich zu Wettbewerbern die geringsten Umsatzprognosen und trotz stark gesunkener Kerosinpreise besonders niedrige Gewinnmargen.
Die Prognose zum Umsatzwachstum der nordamerikanischen Fluggesellschaften betrage für das Gesamtjahr 2025 magere 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr, berichtet die Branchenexpertin Maria Latorre. Das sei das schwächste Umsatzwachstum unter den globalen Wettbewerbern. Ein wichtiger Grund sei die geringere Binnennachfrage: Seit Trumps Zollankündigungen sei die durchschnittliche Auslastung der inneramerikanischen Flüge um sechs Punkte auf 78 Prozent zurückgegangen.
Marc Röhlig
Hauptstadtbüro
US-Richterin blockiert teilweise Trumps Dekret zu Verschärfung von Wahl-Regeln
Vor beiden US-Wahlen hatte Donald Trump Falschbehauptungen zu angeblichem Wahlbetrug verbreitet. Nun wieder US-Präsident, will er per Dekret Wahlregeln verschärfen. Eine Richterin hat die Pläne nun vorübergehend blockiert.
Die am Donnerstag von der Bundesrichterin Colleen Kollar-Kotelly in Washington verfügte Entscheidung betrifft vor allem die laut Dekret verlangten Nachweise über die US-Staatsbürgerschaft bei der Registrierung für die Wählerlisten. Die richterliche Verfügung gilt als weiterer juristischer Rückschlag für die Trump-Regierung. Die Richterin argumentierte in ihrer 120 Seiten umfassenden Entscheidung, dass die US-Verfassung »den Kongress und die Bundesstaaten – nicht den Präsidenten – mit der Befugnis« betraue, »Bundeswahlen zu regeln«. Damit folgte sie in ihrer Argumentation weitgehend den oppositionellen Demokraten, die gegen Trumps Verordnung geklagt hatten.
In ihrer am 31. März bei einem Bundesgericht in Washington eingereichten Klage hatte die Demokratische Partei das Gericht aufgefordert, die Verordnung zu stoppen. Richterin Kollar-Kotelly begründete ihre Entscheidung nun unter anderem mit dem »wahrscheinlichen« Erfolg der Kläger bei einer weiteren Prüfung »der Sachlage«.
Die von Trump vorgesehenen Richtlinien zur Einschränkung der Briefwahl bleiben von der einstweiligen Verfügung dagegen unberührt. Trumps Verordnung untersagt es den Bundesstaaten unter anderem, nach dem Wahltag eingehende Briefwahlstimmen zu zählen. Die Frist dafür sollte demnach mit dem Schließen der Wahllokale am Wahltag zusammenfallen.
Das von Trump Ende März unterzeichnete Dekret sieht vor, den US-Bundesstaaten eine verstärkte Kontrolle der Wählerlisten aufzuerlegen. Bei der Registrierung für die Wählerlisten sollen künftig Nachweise der US-Staatsbürgerschaft wie Pass oder Führerschein vorgelegt werden. Bundesstaaten, die sich nicht an die Vorgaben halten, müssen mit der Streichung von Bundesmitteln für die Organisation der Wahlen rechnen.
Marc Röhlig
Hauptstadtbüro
US-Gericht verbietet Trump-Regierung Kürzung von Mitteln für migrantenfreundliche Städte
Ein kalifornisches Gericht hat der US-Regierung untersagt, Städten, die sich gegen die von Präsident Donald Trump angestrebten Massenabschiebungen stellen, die Mittel zu kürzen. Die Regierung dürfe den Städten und Bezirken die Bundesmittel weder direkt noch indirekt vorenthalten, die Gelder einfrieren oder deren Auszahlung an Bedingungen knüpfen, erklärte der Bundesrichter William Orrick am Donnerstag.
Hintergrund der Entscheidung ist das Vorgehen von Städten wie San Francisco, Chicago und New York, die ihren lokalen Behörden verbieten, bei der Identifizierung und Abschiebung von Migrantinnen und Migranten ohne Aufenthaltsstatus mit den Bundesbehörden zusammenzuarbeiten. Trump hatte damit gedroht, diesen Städten Bundesmittel, etwa für die Verkehrsinfrastruktur, zu entziehen, sollten diese nicht wieder mit den staatlichen Einwanderungsbehörden kooperieren.
Marc Röhlig
Hauptstadtbüro
USA planen angeblich neues Milliarden-Rüstungspaket für Saudi-Arabien
Die USA wollen Insidern zufolge Saudi-Arabien ein Rüstungspaket im Wert von deutlich mehr als 100 Milliarden Dollar anbieten. Es solle während des Besuchs von US-Präsident Donald Trump im Mai in dem Königreich bekannt gegeben werden, sagten sechs mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Den Angaben zufolge soll das Angebot Waffensysteme von Lockheed Martin, RTX – früher als Raytheon Technologies bekannt –, Boeing, Northrop Grumman und General Atomics umfassen. Stellungnahmen der genannten Länder und Konzerne lagen zunächst nicht vor oder wurden abgelehnt.
Die USA liefern seit Langem Waffen an Saudi-Arabien. Trump hatte im Jahr 2017 während seiner ersten Amtszeit Rüstungsgeschäfte im Wert von etwa 110 Milliarden Dollar an das Königreich vorgeschlagen. Bis 2018 waren jedoch nur Verkäufe im Wert von 14,5 Milliarden Dollar eingeleitet worden.
Stabschef von US-Verteidigungsminister Hegseth verlässt seinen Posten
Der Stabschef des US-Verteidigungsministers Pete Hegseth wird einem Medienbericht zufolge seinen Posten verlassen. Joe Kasper habe ursprünglich eine andere Funktion im Pentagon übernehmen sollen, berichtete die Plattform »Politico« am Donnerstag. Nun habe er aber vor, in den Bereich Regierungsbeziehungen und Beratung zurückzukehren. Das Portal zitierte Kasper mit den Worten, er werde dem US-Verteidigungsministerium auch weiterhin als spezieller Regierungsangestellter zur Verfügung stehen.
Aus dem Pentagon hieß es später, Kasper werde US-Präsident Donald Trump »weiterhin als spezieller Regierungsangestellter (SGE) dienen, der sich um spezielle Projekte im Verteidigungsministerium kümmert«. Verteidigungsminister Hegseth sei »dankbar« für Kaspers fortgesetzte Führungsrolle und Arbeit im Sinne der »Amerika First«-Politik, teilte ein Ministeriumsvertreter mit.
Die Posten-Verschiebung erfolgt inmitten der sogenannten Chatgruppenaffäre. Kaspers Abgang ist der jüngste im Zusammenhang mit Untersuchungen über undichte Stellen innerhalb der Behörde im Zuge der sogenannten Chatgruppenaffäre. Zuletzt war Pentagon-Chef Hegseth deswegen immer stärker unter Druck geraten. Trump hält aber weiter an ihm fest.
China zu Trump: Hebt die Zölle auf, dann können wir reden
Im Handelsstreit zwischen China und den USA gibt es widersprüchliche Aussagen dazu, ob beide Länder derzeit über eine mögliche Absenkung oder Aufhebung der gegenseitigen Strafzölle verhandeln. Während US-Präsident Donald Trump mehrfach erklärte, die USA sprächen diesbezüglich mit China, wies Peking diese Behauptung bislang stets zurück. Nun verlieh He Yadong, Sprecher des chinesischen Handelsministeriums dieser Aussage Nachdruck: »Alle Behauptungen über den Fortschritt der Handelsverhandlungen zwischen China und den USA sind haltlos« und hätten »keine faktische Grundlage«, sagte er am Donnerstag.
»Die einseitigen Zollerhöhungen wurden von den USA initiiert«, erklärte er weiter. »Wenn die USA das Problem wirklich lösen wollen, müssen sie sich den rationalen Stimmen der internationalen Gemeinschaft und aller Beteiligten im eigenen Land stellen, alle einseitigen Zollmaßnahmen gegen China vollständig aufheben und Wege finden, die Differenzen durch einen gleichberechtigten Dialog beizulegen«, so der Sprecher.
Am Vortag hatte Trump gesagt, dass die USA und China in täglichem Kontakt stünden. Auf die Frage einer Journalistin, ob es irgendeinen direkten Kontakt mit China im Handelskonflikt gebe, antwortete Trump: »Ja, natürlich. Und jeden Tag, jeden Tag.«
US-Richterin ordnet Rückführung von abgeschobenem Venezolaner an
Eine Bezirksrichterin aus dem US-Bundesstaat Maryland hat angeordnet, dass die US-Regierung die Rückführung eines Mannes aus Venezuela erleichtern soll, der vergangenen Monat trotz eines schwebenden Asylverfahrens nach El Salvador abgeschoben worden war. Mit der Abschiebung des 20-Jährigen, der in Gerichtsdokumenten nur als »Christian« bezeichnet wurde, habe die Regierung von US-Präsident Donald Trump gegen eine Vergleichsvereinbarung aus dem Jahr 2019 verstoßen, urteilte Richterin Stephanie Gallagher.
Sie zitierte auch die Anordnung eines anderen Richters, der verfügt hatte, die US-Regierung müsse sich um die Rückführung von Kilmar Ábrego García kümmern. Der Asylbewerber aus El Salvador, der mit einer US-Amerikanerin verheiratet ist, wurde im März versehentlich dorthin abgeschoben – am selben Tag wie »Christian«.
»In früheren Fällen, in denen es um unrechtmäßig abgeschobene Personen ging, haben Gerichte entsprechende Schritte angeordnet, und die Regierung hat entsprechende Maßnahmen ergriffen, um die Rückkehr zu erleichtern«, teilte Gallagher mit. Die Richterin, die einst von Trump selbst ernannt worden war, sagte weiter, ihre Anordnung verlange von der Regierung, »in gutem Glauben« die Rückführung »Cristians« bei der Regierung von El Salvador zu beantragen.
Trump beharrt weiter darauf, dass es Zollgespräche mit China gibt
Gibt es im Handelsstreit mit China Bewegung oder nicht? US-Präsident Donald Trump beharrt auch nach einem Dementi aus Peking darauf, dass beide Seiten verhandeln. Angesprochen auf die Erklärung Pekings, dass es keine Gespräche mit den USA gebe, sagte Trump am Donnerstag vor Reportern: »Nun, sie hatten heute Morgen ein Treffen, und wir haben uns mit China getroffen.« Weitere Details werde er vielleicht später nennen.
Am Vortag hatte Trump gesagt, dass die USA und China in täglichem Kontakt stünden. Auf die Frage einer Journalistin, ob es irgendeinen direkten Kontakt mit China im Handelskonflikt gebe, antwortete Trump: »Ja, natürlich. Und jeden Tag, jeden Tag.«
China wies die Darstellung zurück. »Soweit ich weiß, hat es keinerlei Konsultationen oder Verhandlungen zwischen China und den Vereinigten Staaten in der Zollfrage gegeben – geschweige denn eine Einigung«, sagte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums auf Nachfrage eines Journalisten. Entsprechende Berichte seien »Fake News«, so der Sprecher weiter.
Auch Trumps Finanzminister Scott Bessent hatte am Mittwoch erklärt, beide Seiten würden darauf warten, miteinander zu sprechen.
Trump überzeugt: Putin wird auf mich hören
US-Präsident Donald Trump glaubt nach eigenen Worten, dass der russische Präsident Wladimir Putin auf ihn hören und die Angriffe auf die Ukraine stoppen werde. Trump hatte Putin zuvor in einem Beitrag auf seiner Plattform Truth Social nach den schweren Angriffen auf Kyjiw aufgefordert, die Attacken einzustellen. Im Weißen Haus wurde Trump daraufhin von einem Reporter gefragt, ob er glaube, dass Putin auf ihn hören werde. »Das tue ich«, sagte Trump laut der Nachrichtenagentur Reuters. Auch der Sender NBC zitierte Trump entsprechend.
Was das Ende von Russlands Angriffskrieg anbelangt, sagte Trump: »Ich habe meine eigene Frist«. Zuletzt hatte der US-Präsident darauf gedrungen, dass der Krieg rasch beendet wird, und damit gedroht, die Bemühungen der USA um einen Friedensschluss einzustellen. Im Wahlkampf hatte er versprochen, den Krieg am ersten Tag seiner Amtszeit zu beenden. Russland und die Ukraine müssten sich an einen Tisch setzen und verhandeln, sagt Trump nun. Beide Seiten wollten Frieden schließen, fügte er hinzu.
Elisa Schwarze
Newsressort
Trump trifft »The Atlantic«-Chefredakteur
Ende März fand sich der Journalist Jeffrey Goldberg plötzlich in einer Signal-Gruppe wieder, in der die US-Regierung Angriffe im Jemen plante. Mit dabei: Vizepräsident JD Vance. Lesen Sie hier die ganze Geschichte.
Donald Trump trifft sich nun offenbar heute mit Goldberg. Der Journalist wolle ein Interview führen, an dem laut Trump auch dessen Kollegen Michael Scherer und Ashley Parker teilnehmen sollen. Es trage den vorläufigen Titel »The Most Consequential President of this Century« (»Der folgenreichste Präsident dieses Jahrhunderts«), schreibt der US-Präsident auf seiner Plattform Truth Social.
»Ich führe dieses Interview aus Neugier und als Wettbewerb mit mir selbst«, so Trump weiter. Er wolle herausfinden, ob »The Atlantic« in der Lage sei, »wahrheitsgemäß« zu berichten und eine »faire Geschichte« zu schreiben. Bisher seien die drei Journalisten nicht als Pro-Trump-Autoren aufgefallen. Eines lässt Trump Goldberg aber: »Signal Gate« sei »etwas ›erfolgreicher‹« gewesen als bisherige Geschichten des Chefredakteurs.
Trump-Regierung bittet Supreme Court um Zulassung des Verbots von trans Personen im Militär
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat den Obersten Gerichtshof gebeten, das von Trump initiierte Verbot zuzulassen, womit es trans Personen untersagt werden soll, in der Armee zu dienen. Ein entsprechendes Dekret hatte Trump kurz nach seinem Amtsantritt unterzeichnet.
Ein US-Bezirksrichter war dagegen mit einer Anordnung vorgegangen, die das Militär daran hinderte, Trumps Verbot umzusetzen. Der Richter befand, dass Trumps Dekret wahrscheinlich gegen das Recht auf Gleichbehandlung nach dem fünften Zusatzartikel der US-Verfassung verstößt. Das Justizministerium beantragte nun beim Supreme Court, dass dieser die landesweite Anordnung des Richters aus Seattle aufhebt.
In seinem Dekret hatte Trump behauptet, die sexuelle Identität von trans Personen im Militär stehe »im Widerspruch zur Verpflichtung eines Soldaten zu einem ehrenhaften, ehrlichen und disziplinierten Lebensstil, auch im Privatleben« und sei schädlich für die Wehrbereitschaft.
Selenskyj: Vorschläge der Londoner Konferenz an US-Präsident Trump übergeben
Die Vorschläge der Londoner Konferenz für eine Beendigung der Kämpfe in der Ukraine sind nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj dem US-Präsidenten Donald Trump vorgelegt worden. US-Außenminister Marco Rubio hatte die Teilnahme an der Konferenz, zu der auch Vertreter mehrerer europäischer Länder gekommen waren, kurzfristig abgesagt. Stattdessen rügte Trump Äußerungen Selenskyjs, der die Annexion der Krim und weiterer von Russland besetzter Gebiete abgelehnt hatte. Selenskyj bekräftigt: »Alles, was unseren Werten oder unserer Verfassung widerspricht, kann nicht in ein Abkommen aufgenommen werden.«
Kreml stimmt US-Präsident Trump zu: Ukraine verlor die Krim vor Jahren
Der Kreml hat einer Aussage von US-Präsident Donald Trump zugestimmt, wonach die Ukraine die 2014 durch Russland annektierte Krim vor Jahren verlor. »Das stimmt vollkommen mit unserem Verständnis überein, was wir seit langer Zeit sagen«, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Trump hatte zuvor in seinem Onlinedienst Truth Social geschrieben, die Krim sei »seit Jahren verloren«, die Wiedererlangung durch die Ukraine werde »nicht einmal mehr diskutiert«.
Die ukrainische Regierung hatte wiederholt ausgeschlossen, die Krim im Zuge eines Abkommens mit Moskau abzutreten. Russland, das im Februar 2022 eine Offensive gegen sein Nachbarland begann, beansprucht neben der Krim vier weitere ukrainische Regionen für sich.
Charlotte Lüder
Newsressort
»America First«-Politik: IBM-Chef fürchtet offenbar Folgen
Mit öffentlicher Kritik an der Wirtschaftspolitik des neuen US-Präsidenten hielten sich große Konzernchefs in den USA bislang auffällig zurück. Das könnte sich langsam und vorsichtig ändern – in Person von Arvind Krishna. Der IBM-Chef fürchtet jedenfalls laut einem Bericht des Wirtschaftssenders CNBC, dass die »America First«-Politik Donald Trumps Unternehmen in dem Land international schaden könnte. Lesen Sie hier die ausführliche Meldung.
Charlotte Lüder
Newsressort
Trump knöpft sich Selenskyj schon wieder vor
Muriel Kalisch
Auslandsressort
Trumps Kryptowährung steigt um 60 Prozent – nach Werbung für gemeinsames Galadinner
Zum Amtsantritt hatte Donald Trump versprochen, der »Kryptopräsident« zu werden und den Besitz digitaler Vermögenswerte zu fördern. Damit meinte er offenbar besonders seine eigenen.
Der Meme-Coin von US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch um mehr als 60 Prozent zugelegt. In einer Onlinemitteilung war den 220 besten Käufern von Trump-Coin »die exklusivste Einladung der Welt« versprochen worden. Dabei handele es sich um ein privates Galadinner mit dem US-Präsidenten am 22. Mai. Zusätzlich zu dem Abendessen im Trump National Golf Club in Washington, D.C., werde es für die 25 Topbesitzer von Trump-Coin zudem »einen ultra-exklusiven privaten VIP-Empfang mit dem Präsidenten« sowie eine »spezielle Tour« geben.
Der Beitrag auf einer Website, die den Trump-Coin bewirbt, ist der jüngste Vorstoß in einer Reihe von Kryptowährungsprojekten von Trump und seiner Familie, die ihnen allein Hunderte Millionen Dollar an Gebühren eingebracht haben.
Tony Carrk, Geschäftsführer von Accountable.US, einer überparteilichen Gruppe zur Überwachung der Regierungsethik, bezeichnet das geplante Abendessen mit den Besitzern von Trump-Coin als einen »Wettlauf zum Boden der präsidialen Bestechung«. Anna Kelly, die stellvertretende Pressesprecherin des Weißen Hauses, erklärte dazu: »Präsident Trumps Vermögen befindet sich in einem Trust, der von seinen Kindern verwaltet wird. Es gibt keine Interessenkonflikte.«
Mehrere Schlüsselfiguren in Trumps Regierung, seinem Kabinett und seinem Umfeld besitzen Kryptowährungen oder haben Verbindungen zur Kryptobranche.
US-Präsident deutet mögliche Einigung mit Russland im Ukrainekrieg an
Donald Trump hat im Wahlkampf damit geprahlt, binnen 24 Stunden den Ukrainekrieg zu beenden. Weit ist er bisher nicht gekommen. Jetzt hat der US-Präsident über einen angeblichen Deal mit Wladimir Putin gesprochen. Hier geht es zur ausführlichen Meldung.
Zwölf US-Bundesstaaten klagen gegen Trumps Zollpolitik
Neuer juristischer Ärger für den US-Präsidenten: Zwölf US-Bundesstaaten haben vor dem Gerichtshof für Internationalen Handel in New York gegen die »rechtswidrigen« Zölle von Donald Trump geklagt. Mit seinen willkürlich erhobenen Abgaben habe der Präsident »die verfassungsmäßige Ordnung umgestoßen und die amerikanische Wirtschaft ins Chaos gestürzt«, heißt es in der Klage. Die Befugnis, Steuern, Zölle und Abgaben zu erheben, liege laut US-Verfassung beim Kongress, nicht beim Präsidenten, argumentieren die Kläger. Die nationale Handelspolitik dürfe nicht von dessen Launen abhängen.
Geklagt haben die demokratischen Bundesstaaten Oregon, Colorado, Connecticut, Delaware, Illinois, Maine, Minnesota, New Mexico, New York und Vermont sowie die republikanischen Staaten Arizona und Nevada. Da die Zölle rechtswidrig seien, solle das Gericht sie außer Kraft setzen, fordern sie laut der Klage. Hier können Sie diese im Original nachlesen.
Bereits in der vergangenen Woche hatte die Regierung des Bundesstaats Kalifornien wegen Trumps weitreichender Sonderzölle Klage eingereicht.
China verweigert Annahme von zwei Boeing-Flugzeugen
Im Handelsstreit mit den USA hat China die Annahme von zwei Jets des US-Herstellers Boeing verweigert. Boeing-Chef Kelly Ortberg bestätigte Medienberichte, wonach China aufgrund der hohen Zölle zwei von drei gelieferten Maschinen zurückgeschickt hat. Boeing plant in diesem Jahr die Ausfuhr von rund 50 Flugzeugen nach China. Doch der Konzern werde nun »pragmatisch« vorgehen und alternative Abnehmer suchen, sagte Ortberg.
US-Präsident Donald Trump hatte Importe aus der Volksrepublik mit Zöllen von 145 Prozent belegt, China reagierte mit Gegenzöllen von 125 Prozent. Inzwischen äußerte sich Trump allerdings versöhnlich und stellte Peking niedrigere Sätze in Aussicht.
Weißes Haus erwägt Medienberichten zufolge, die China-Zölle auf 50 bis 65 Prozent zu senken
Schon Dienstag hatte Donald Trump erklärt, er werde in Zoll-Verhandlungen mit China »sehr freundlich« sein, die Zölle würden nach einem Abkommen deutlich sinken. Nun gibt erstmals eine Vorstellung, in welcher Höhe sich die Zölle bewegen könnten: Das »Wall Street Journal« berichtet unter Berufung auf einen Beamten aus dem Weißen Haus, die Zölle könnten auf 50 bis 65 Prozent sinken. Aktuell gelten im eskalierten Handelskonflikt Sonderzölle von bis zu 145 Prozent für Einfuhren aus China in die USA, umgekehrt hatte die Regierung in Peking Zölle von 125 Prozent für US-Waren festgelegt.
Monopol-Prozess in Washington: So wird man Google nicht kleinbekommen
Google soll den meistgenutzten Browser der Welt abstoßen, fordert das US-Justizministerium. Damit soll die Marktmacht des Konzerns eingehegt werden. Was logisch klingt, ist in Wahrheit zu kurz gedacht. Lesen Sie hier den Kommentar von Torsten Kleinz.
Nicht Trump, sondern Putin ist das wahre Verkaufstalent
Moskau friert den aktuellen Frontverlauf ein und erhält dafür eine offizielle Anerkennung der Krim als Teil Russlands: Trumps Team hat Ideen für einen Frieden in der Ukraine vorgelegt. Sie klingen auffallend russlandfreundlich. Lesen Sie hier weiter.
Produzent der US-Investigativsendung »60 Minutes« tritt nach politischem Druck zurück
Es ist seit 1968 das journalistische Flaggschiff des TV-Senders CBS: »60 Minutes«-Recherchen sind preisgekrönt. Nun tritt Bill Owens zurück, der Chef der Sendung. Donald Trump hatte das Programm im Wahlkampf verklagt. Lesen Sie hier mehr darüber.
Henrik Bahlmann
Newsressort
Chinas Ausfuhrbeschränkungen bremsen Musks Roboterpläne aus
Optimus muss warten. Und zwar auf seltene Erden aus China. Wie etwa Bloomberg berichtet, sagte Tesla-Chef Elon Musk bei der Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen des Technologieunternehmens, die Produktion des humanoiden Roboters sei von einem »Magnetproblem« betroffen. Für deren Herstellung nämlich werden seltene Erden benötigt, die überwiegend aus China geliefert werden. Doch im Wirtschaftskonflikt mit den USA hat China drastische Ausfuhrbeschränkungen für die Metalle verhängt, die ein essenzieller Baustein vieler Hightechprodukte sind. Lesen Sie hier mehr.
Malte Göbel
Nachrichtenressort
Miese Zahlen für Tesla: Musk will seine Arbeit für Trump ab Mai stark zurückfahren
Der Tesla-Gewinn ist um 71 Prozent eingebrochen. Da kündigt Konzernchef Elon Musk an: Er wird sich demnächst wieder mehr dem Elektroautohersteller widmen. Der US-Regierung steht er aber wohl weiter zur Verfügung. Lesen Sie hier mehr darüber.
Philipp Wittrock
Chef vom Dienst
Trumps Sondergesandter Witkoff will erneut mit Putin reden
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff will in den kommenden Tagen erneut nach Moskau reisen, um mit Kremlchef Wladimir Putin über den Ukrainekrieg zu beraten. Ein solches Gespräch kündigte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, für »später in dieser Woche« an. Witkoff hatte in der Vergangenheit mehrfach persönlich mit Putin gesprochen und im Anschluss an die Unterredungen immer auffällig positiv über den russischen Präsidenten gesprochen.
Offen war, ob Witkoff dennoch am Mittwoch in London an Beratungen über Frieden in der Ukraine teilnehmen wird. Zu den Gesprächen war auch US-Außenminister Marco Rubio erwartet worden. Auf die Frage, ob Rubio Witkoff nach Moskau begleiten werde und daher nicht nach London reise, gab Leavitt keine Antwort. Sie verwies an das US-Außenministerium.
Schweizer Pharmakonzern Roche will 50 Milliarden Dollar in den USA investieren
Da gehen Trumps Wünsche in Erfüllung: Der Schweizer Pharmariese Roche will Arbeitsplätze in den USA schaffen. Dank eines neuen Werks will der Konzern bald mehr aus den USA exportieren, als bisher eingeführt wird. Lesen Sie hier weiter.
Weitere US-Demokraten reisen nach El Salvador
Der Streit über einen zu Unrecht abgeschobenen Familienvater geht weiter. Um den Druck auf Donald Trump zu erhöhen, sind weitere Demokraten nach El Salvador gereist. Der Präsident kommt auf eine überraschende Ausrede. Lesen Sie hier weiter.
Erster republikanischer Abgeordneter fordert Konsequenzen für Verteidigungsminister Hegseth
Der Druck auf Pete Hegseth wächst: Nach der nächsten Chatenthüllung kommen sogar aus der eigenen Partei klare Worte gegen den Pentagon-Chef. Das Weiße Haus blockt ab – noch. Lesen Sie hier weiter.
Harvard zieht gegen Trumps Regierung vor Gericht
Das Weiße Haus drangsaliert die Bildungseinrichtungen der USA. Doch Harvard leistet Widerstand und wehrt sich nun gerichtlich. Für die Eliteuniversität geht es um Milliarden. Lesen Sie hier mehr darüber.
Handtasche von US-Heimatschutzministerin Kristi Noem gestohlen
Sie gilt als eine der umstrittensten Figuren in Donald Trumps Kabinett. Nun macht Kristi Noem mit einer entwendeten Handtasche Schlagzeilen. Denn darin war nicht nur recht viel Bargeld, sondern auch ihr Ministeriumsausweis. Lesen Sie hier weiter.
Kursverluste nach Trumps Attacken auf den Fed-Chef
Mit wütenden Postings versucht der US-Präsident, die Notenbank zu einer Zinssenkung zu zwingen – und greift damit die Unabhängigkeit der Fed an. Die Märkte reagieren nervös. Lesen Sie hier mehr dazu.
USA bringen offenbar Anerkennung der Krim ins Spiel
Der Westen lehnt eine Anerkennung der von Russland besetzten Krim bisher kategorisch ab. Doch nun rütteln die USA offenbar an dem Grundsatz – und verlangen von der Ukraine, sich dazu zu verhalten. Lesen Sie hier mehr dazu.
El Salvadors Präsident bietet Venezuela eine Art Gefangenenaustausch an
Die USA haben kürzlich über 200 Venezolaner in ein Gefängnis in El Salvador abgeschoben – darunter auch einen offenbar unschuldigen Familienvater. Nun schlägt El Salvador vor, die Abgeschobenen gegen Häftlinge aus Venezuela auszutauschen. Lesen Sie hier mehr darüber.
Landesweite Proteste gegen Trump-Regierung
Erneut sind in den USA bundesweit Menschen gegen Donald Trump auf die Straße gegangen. Vor dem Weißen Haus in Washington demonstrierten Hunderte Menschen. Sie warfen Trump vor, autokratisch zu regieren. Auf Plakaten stand etwa »No Kings« (Keine Könige). Immer wieder skandierten Demonstranten auch: »Bring them home« in Anspielung auf Migranten, die nach ihrer Ansicht widerrechtlich abgeschoben wurden.
In New York gab es ebenfalls Demonstrationen. Hunderte sammelten sich vor der New York Public Library. Auch in zahlreichen anderen Städten gab es nach Angaben der »Washington Post« Proteste. »Wir versuchen, unsere Demokratie vor der beginnenden Autokratie unter der Trump-Regierung zu schützen«, sagte einer der Veranstalter. Vor zwei Wochen hatte es erste größere landesweite Proteste gegeben. Zehntausende Menschen protestierten in Dutzenden Bundesstaaten gegen die Politik des Präsidenten.
Schreckmoment im Oval Office: Mädchen kollabiert bei Pressetermin
Bei einem Pressetermin mit Donald Trump im Oval Office hat es einen kurzen Schreckmoment gegeben, als ein Mädchen plötzlich ohnmächtig wurde. Laut Medienberichten handelte es sich bei ihr um ein Familienmitglied des bekannten TV-Arztes Mehmet Oz, der bei dem Termin zum neuen Chef des US-Krankenversicherungsprogramms Medicare vereidigt wurde.
Aufnahmen von der Pressekonferenz am Karfreitag zeigen, wie Trump gerade Fragen zu China und Iran beantwortet, als plötzlich Unruhe ausbricht. Die anwesenden Reporter wurden aus dem Raum geschickt. Wie CBS berichtete, leistete Oz Erste Hilfe, bevor das Mädchen wieder aufstehen konnte und fortgebracht wurde. Das Weiße Haus teilte daraufhin mit: »Ein minderjähriges Familienmitglied wurde während der Vereidigungszeremonie von Dr. Oz im Oval Office ohnmächtig. Wir freuen uns, sagen zu können, dass es ihr gut geht.«
Anastasia Trenkler
Newsressort
Oberstes US-Gericht setzt Abschiebung von Venezolanern aus Texas aus
Der Oberste Gerichtshof der USA hat die Abschiebung mutmaßlicher venezolanischer Bandenmitglieder durch die US-Regierung auf Grundlage eines Gesetzes aus dem 18. Jahrhundert vorerst ausgesetzt.
»Die Regierung wird angewiesen, bis auf Weiteres keine Angehörigen dieser mutmaßlichen Häftlingsgruppe aus den Vereinigten Staaten abzuschieben«, erklärten die Richter in einem Schreiben. Die konservativen Richter Clarence Thomas und Samuel Alito widersprachen der Entscheidung öffentlich.
US-Präsident Donald Trump hatte sich im vergangenen Monat auf den »Alien Enemies Act« von 1798 berufen, um in Texas inhaftierte venezolanische Migranten in ein Hochsicherheitsgefängnis in El Salvador bringen zu lassen. Trump wirft den Migranten vor, der kriminellen lateinamerikanischen Bande Tren de Aragua anzugehören.
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Björn Hengst
Chef vom Dienst
Kommunen stellen sich auf Einnahmerückgang wegen Trumps Zöllen ein
Die Kommunen in Deutschland erwarten als Folge der US-Sonderzölle schon bald geringere Einnahmen. »Zölle treffen die exportorientierte deutsche Wirtschaft besonders hart«, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, André Berghegger, der »Welt am Sonntag«.
»Die Gewinne der Unternehmen werden voraussichtlich geringer ausfallen – und damit auch die Gewerbesteuer, die letztlich vom Gewinn der Unternehmen abhängt. Deshalb werden wir die Auswirkungen dieser Entscheidungen unmittelbar in den kommunalen Kassen spüren«, argumentierte Berghegger.
Für die EU und damit Deutschland gilt zurzeit der neue US-Basiszoll von 10 Prozent und 25 Prozent Zoll auf Autos, Stahl und Aluminium. Pauschale Zölle von 20 Prozent auf Importe aus der EU hat Trump vorige Woche für 90 Tage ausgesetzt. Der Städte- und Gemeindebund repräsentiert über seine 17 Mitgliedsverbände rund 11.000 Kommunen.
Björn Hengst
Chef vom Dienst
Pentagon verkündet Abzug von rund tausend US-Soldaten aus Syrien
Die USA wollen mehr als die Hälfte ihrer in Syrien stationierten Soldaten abziehen. In den kommenden Monaten werde die US-Militärpräsenz in dem Land auf weniger als 1000 Soldaten reduziert, erklärte Pentagon-Sprecher Sean Parnell am Freitag. Das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando Centcom werde aber weiterhin bereit sein, Angriffe auf die »Überreste des IS in Syrien« auszuführen, fügte er hinzu.
Als Teil der internationalen Anti-IS-Koalition sind derzeit rund 2000 US-Soldaten in Syrien stationiert. Die Koalition war 2014 gegründet worden, um das von der Dschihadistenmiliz »Islamischer Staat« (IS) ausgerufene »Kalifat« in Syrien und im Irak zu zerschlagen. Seit 2019 gelten die Dschihadisten als besiegt. Viele IS-Kämpfer zogen sich aber in riesige Wüstengebiete in beiden Ländern zurück und gelten weiterhin als Gefahr.
Konservativer US-Richter warnt vor Trumps Abschiebepolitik
J. Harvie Wilkinson III. wurde vom republikanischen Präsidenten Ronald Reagan als Richter am Bundesberufungsgericht ernannt. Heute gilt der 80-Jährige als einer der renommiertesten Juristen in den USA. Im Fall um den irrtümlich nach El Salvador abgeschobenen Migranten Kilmar Ábrego García hat Wilkinson die US-Regierung nun mit eindringlichen Worten kritisiert.
Der Fall solle nicht nur für Richter schockierend sein, sondern »auch für das intuitive Freiheitsgefühl der Amerikaner«, schrieb Wilkinson in seiner Erklärung, die sich stellenweise wie ein Weckruf an die amerikanische Demokratie liest. »Wenn die Exekutive heute das Recht beansprucht, ohne ein ordentliches Verfahren und unter Missachtung von Gerichtsbeschlüssen abzuschieben, welche Sicherheit wird es dann morgen geben, dass sie nicht amerikanische Bürger abschiebt und dann die Verantwortung dafür ablehnt, sie nach Hause zu bringen?«, heißt es darin weiter.
Zur ausführlichen Meldung gelangen Sie hier.
Trump bleibt bei Ultimatum für Friedensverhandlungen vage
Donald Trump hat sich dem kryptischen Ultimatum seines Außenministers Marco Rubio zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine angeschlossen. Er wolle »sehr bald« eine Einigung sehen, sagte Trump auf Nachfrage im Weißen Haus. Wann genau konkretisierte er jedoch nicht. »Keine bestimmte Anzahl von Tagen – aber schnell«, sagte der Republikaner.
Rubio hatte zuvor angedroht, dass die USA ihre Friedensbemühungen einstellen würden, sollte es in den Verhandlungen mit Russland und der Ukraine nicht bald Fortschritte geben. »Wenn nun aus irgendeinem Grund eine der beiden Parteien es sehr schwierig macht, werden wir einfach sagen: Ihr seid dumm. Ihr seid Dummköpfe, ihr seid schreckliche Menschen, und wir werden es einfach lassen«, sagte Trump. Auf die Frage, ob er die Unterstützung für die Ukraine beenden würde, wich Trump einer klaren Antwort aus. Er glaube weiterhin an eine Verhandlungslösung. Es gehe ihm darum, dass der Krieg beendet werde, betonte er.
Die ausführliche Meldung können Sie hier nachlesen.
Volvo plant Stellenabbau in den USA
Angesichts der Zollpolitik von Donald Trump zieht der Lkw-Hersteller Volvo Konsequenzen: Der Konzern will in den kommenden drei Monaten bis zu 800 Mitarbeiter an seinen US-Standorten in den Bundesstaaten Pennsylvania, Virginia und Maryland entlassen. Grund sind laut einem Unternehmenssprecher die aktuellen Marktunsicherheiten und Sorgen um die Nachfrage angesichts der US-Zölle. Der Konzern beschäftigt nach eigenen Angaben fast 20.000 Menschen in Nordamerika. »Bestellungen für Schwerlastwagen werden weiterhin negativ beeinflusst durch Marktunsicherheiten bezüglich Frachtraten und Nachfrage, mögliche regulatorische Änderungen und die Auswirkungen von Zöllen«, erklärte der Sprecher.
Volkswagen hingegen berichtet von Verhandlungen mit den Amerikanern. Aktuell laufen konstruktive Gespräche mit der US-Regierung«, sagte VW-Chef Oliver Blume der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. Man habe einiges anzubieten und wolle weiter expandieren. Im Gegenzug für Zollerleichterungen habe der Volkswagen-Konzern etwa eine Produktion der Audi-Marke in den USA in Aussicht gestellt.
Zur ausführlichen Meldung über die VW-Strategie gelangen Sie hier.
US-Gerichte erhöhen Druck auf Trump-Regierung
Erneut haben US-Gerichte in mehreren Verfahren gegen die Politik von Donald Trumps Regierung geurteilt. Im Rechtsstreit um die Aufhebung des Rechtsschutzes von etwa 350.000 venezolanischen Migranten hat ein Bundesberufungsgericht einen Antrag der Regierung abgelehnt. Die Regierung versuchte, eine Gerichtsentscheidung vom 31. März zu kippen. Das Gericht hatte dabei eine Anordnung von Heimatschutzministerin Kristi Noem für unzulässig erklärt, wonach der temporäre Schutzstatus von Tausenden Venezolanern in den USA aufgehoben werden sollte. Dadurch hätten die Betroffenen mit ihrer sofortigen Abschiebung rechnen müssen.
Mit einer einstweiligen Verfügung hat ein Bostoner Richter die US-Regierung zudem daran gehindert, Migranten einfacher in Drittstaaten abzuschieben. Um schnellere Abschiebeverfahren durchzuführen, sollte ihnen die Möglichkeit genommen werden, nachzuweisen, dass sie in den Ländern Verfolgung oder Gewalt fürchten müssen. Durch die einstweilige Verfügung bleibt dies gestoppt, bis der Rechtsstreit beendet ist. Die Urteile sind die jüngsten Rückschläge gegen Donald Trumps Anti-Migrationskurs.
Auch in ihrer Kürzungspolitik im öffentlichen Dienst hat die US-Regierung eine neue Niederlage vor Gericht erlitten: Ein Bundesrichter hat den massiven Stellenabbau der Verbraucherschutzbehörde Consumer Financial Protection Bureau (CFPB) vorerst gestoppt. Dem Urteil nach darf die Regierung nicht mit ihren Plänen zur Entlassung von Hunderten Mitarbeitern der Behörde fortfahren.
Ex-FBI-Mann zeigt Sicherheitslücken im Fall Shapiro auf
Mit einem Hammer schlug ein Eindringling Fenster ein und entzündete im Haus des US-Gouverneurs Josh Shapiro Molotowcocktails. Ein ehemaliger FBI-Spezialagent prangert schwere Mängel bei den Sicherheitsmaßnahmen an. Hier erfahren Sie mehr.
US-Außenminister spricht von möglichem Scheitern der Ukraine-Friedensverhandlungen
Ganz schnell wollte US-Präsident Trump den Krieg in der Ukraine beenden. Die Realität ist komplexer. Sein Außenminister Rubio sagte jetzt in Paris, wenn es nicht absehbar zu einer Einigung komme, würden die USA ihre Bemühungen einstellen und sagen: »Das war’s.« Hier geht es zur ausführlichen Meldung.
Demokratischer US-Senator trifft sich in El Salvador mit abgeschobenem Mann
Die Abschiebung eines Familienvaters nach Südamerika ist in den USA zum Politikum geworden. Ein demokratischer Senator hat den Mann nun besucht. El Salvadors Präsident macht sich über das Treffen lustig und stellt klar: Kilmar Ábrego García bleibt, wo er ist. Hier lesen Sie mehr.
Außenminister von USA und Russland telefonieren
US-Außenminister Marco Rubio hat nach Angaben seines Ministeriums mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow gesprochen. Man habe allen Seiten bei dem Treffen in Paris das Angebot für einen dauerhaften Frieden in der Ukraine präsentiert, heißt es weiter. Nun müssten alle Seiten bereit sein, einzuwilligen.
Die chaotische Handelspolitik befeuert den Verfall der US-Währung
Binnen drei Monaten hat der US-Präsident den Investorenmagneten USA in eine Volkswirtschaft verwandelt, aus der Anleger fliehen. Beendet er die Rolle des Dollar als Reservewährung der Welt? Lesen Sie hier weiter.
Rohstoffabkommen mit Ukraine soll kommende Woche unterzeichnet werden, verspricht Trump
Der US-Präsident erwartet die baldige Unterzeichnung eines Vertrags über eine strategische Rohstoff-Partnerschaft mit der Ukraine. »Wir haben ein Abkommen über Mineralien, das wohl am Donnerstag unterzeichnet wird, kommenden Donnerstag«, sagte Trump bei dem Treffen mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im Weißen Haus.
»Wir arbeiten noch an den Details«, ergänzte Finanzminister Scott Bessent. Man strebe den 26. April an, sagte er. Das wäre aber nicht Donnerstag, sondern Samstag kommender Woche. Es handle sich um ein rund 80-seitiges Dokument.
Anna Ehlebracht
Newsressort
Breitseite gegen die Bildungselite
Steuerbefreiung widerrufen, Fördergelder, Auflagen erteilen: Die neuen Schikanen der Trump-Regierung verunsichern Studierende und Wissenschaftler der US-Elite-Universität Harvard. Der Widerstand aber wächst. Sehen Sie hier das Video.
Anna Ehlebracht
Newsressort
Hegseth: Frankreich und andere Nato-Partner verantwortlich für Verteidigung Europas
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat Frankreich aufgefordert, seine Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Frankreich und andere Nato-Verbündete sollten die Hauptverantwortung für die konventionelle Verteidigung Europas übernehmen, teilt das US-Verteidigungsministerium mit.
Zuvor hat sich Hegseth mit seinem französischen Kollegen Sébastien Lecornu in Washington getroffen. Die beiden Minister hätten auch über Bemühungen für einen »dauerhaften Frieden« in der Ukraine gesprochen, heißt es weiter.
Trump lobt »ganz besondere Beziehung« zu Italiens Ministerpräsidentin Meloni
Donald Trump sieht die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni als wichtige Vermittlerin in der Abstimmung mit Europa. Dies sagt ein hochrangiger US-Regierungsvertreter kurz vor dem geplanten Treffen von Trump und Meloni in Washington. Die beiden Staatschefs hätten »eine ganz besondere Beziehung« und planten, bei der Beendigung des Krieges in der Ukraine zusammenzuarbeiten.
IWF-Chefin Kristalina Georgieva warnt vor Trumps Protektionismus
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) Kristalina Georgieva ruft angesichts der aggressiven Zollpolitik von Donald Trump zu einer »weisen Reaktion« auf. Sie warnt vor »Protektionismus« und stellte fest: »Höhere Handelshürden belasten das Wachstum bereits vorab.« Der IWF rechnet in diesem Jahr mit einem weltweiten Wachstumsdämpfer, aber keiner Rezession.
Georgieva äußerte sich vor der Jahrestagung von IWF und Weltbank kommende Woche in Washington. Der Internationale Währungsfonds dürfte nach ihren Worten seine bisher optimistische Prognose für das weltweite Wirtschaftswachstum von 3,3 Prozent für das laufende Jahr und 2026 absenken. Der IWF stellt seinen Weltwirtschaftsbericht am Dienstag vor.
»Unsicherheit ist kostspielig«, sagte Georgieva zu Trumps Zickzackkurs bei den Zöllen. Die IWF-Chefin rief die US-Regierung zudem auf, den schnellen Anstieg der Staatsschulden zu bremsen. Die Europäische Union müsse dagegen weiter ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern und den Binnenmarkt vertiefen, riet die bulgarische Ökonomin und frühere EU-Vizekommissionspräsidentin.
Dieser Richter stellt sich Trump entgegen
Das Weiße Haus missachtet Urteile der Justiz gegen rechtswidrige Abschiebungen. Deswegen erwägt Bundesrichter James Boasberg, Mitglieder der Trump-Regierung strafrechtlich zu belangen. Der Präsident will sich nicht fügen, eine Verfassungskrise droht. Lesen Sie hier weiter.
Was Elon Musk radikalisiert hat
Anna Ehlebracht
Newsressort
Wie viel Widerstand kann sich Harvard leisten?
Harvard wehrt sich gegen die US-Regierung, die streicht Milliarden an Fördermitteln. Der Konflikt zeigt, wie abhängig selbst die reichste US-Uni von öffentlichen Geldern ist. Und wie sehr Trump die Forschung in den USA bedroht. Lesen Sie hier den Text meiner Kollegin Anika Freier.
Fed-Chef warnt vor Preisanstieg, Trump reagiert genervt
Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, hat erneut vor höheren Preisen und niedrigerem Wirtschaftswachstum durch die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle gewarnt. »Die Zölle werden höchstwahrscheinlich zumindest einen vorübergehenden Anstieg der Inflation hervorrufen«, sagte Powell. Der Preisauftrieb »könnte auch länger anhaltend« ausfallen, warnte er.
Trump reagierte auf Powells Warnung mit allgemeiner Kritik: Der Fed-Chef sei »immer zu spät und falsch«, erklärte er in seinem Onlinenetzwerk Truth Social.
Und weiter: Das Ende von Powells Zeit an der Spitze der US-Notenbank könne nicht schnell genug kommen. Powell hätte die Zinsen wie die Europäische Zentralbank »vor Langem senken sollen«, fuhr der Republikaner fort. Der US-Präsident hat die Fed bereits mehrfach zur Absenkung des Leitzinses gedrängt. Die Notenbank jedoch beließ den Zinssatz seit Anfang des Jahres unverändert zwischen 4,25 Prozent und 4,5 Prozent.
Alexander Preker
Wirtschaftsressort
Exportüberschuss mit den USA seit 33 Jahren
Mit dem Zollkrieg will die Trump-Regierung gegen den Exportüberschuss vieler Länder angehen. Wie das Statistische Bundesamt nun mitteilte, exportiert Deutschland als größte Volkswirtschaft der EU bereits seit 33 Jahren mehr Waren in die USA, als von dort importiert werden. Den letzten Importüberschuss gab es im Jahr 1991. Zugleich ist die Bedeutung der USA als Handelspartner für Deutschland zuletzt deutlich angestiegen. 2024 waren die USA nicht nur wie bereits seit 2015 das bedeutendste Abnehmerland deutscher Exporte, sondern nach neun Jahren auch erstmals wieder der wichtigste Handelspartner Deutschlands insgesamt – vor China.
Alexander Preker
Wirtschaftsressort
Weniger Wohlstand durch US-Zollkrieg
Der Handelsstreit mit den USA dürfte Deutschland teuer zu stehen kommen. Durch die Zölle drohten bis 2028 Wohlstandsverluste von bis zu 290 Milliarden Euro, wie das »Handelsblatt« unter Berufung auf eine Analyse des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) berichtet. Das entspräche 1,6 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts (BIP).
So würden sich die Einbußen bei der Wirtschaftsleistung zwischen 2025 und 2028 allein durch US-Zölle »auf etwa 200 Milliarden Euro summieren«, heißt es in der Analyse. Das wären jährlich 1,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Sollten die Handelspartner der USA ihrerseits Zölle auf US-Importe erheben, könnten die Kosten auf 290 Milliarden Euro steigen. Für die EU belaufen sich die Kosten den Angaben zufolge über vier Jahre von 2025 bis 2028 gerechnet auf bis zu 1,1 Billionen Euro.
Noch stärker von den US-Zöllen wären Entwicklungs- und Schwellenländer betroffen. Allein die Verhängung der US-Zölle würde Vietnam bis 2028 jährlich 5,3 Prozent der Wirtschaftsleistung kosten, bei Ergreifen von Vergeltungsmaßnahmen wären es 6,3 Prozent.
Alexander Preker
Wirtschaftsressort
Zolleinigung mit Japan soll binnen 90 Tagen stehen
Auch Japan leidet unter der Zollpolitik Donald Trumps. In diesem Konflikt streben laut dem zuständigen japanischen Minister nun aber auch die USA ein Handelsabkommen an. Seinem Verständnis nach wolle die US-Regierung binnen 90 Tagen eine entsprechende Einigung erzielen, sagte Ryosei Akazawa in Washington. Beide Seiten wollten sich »so bald wie möglich« einigen.
Japan kämpft unter anderem für eine Ausnahme von den US-Zöllen von 25 Prozent auf Autos, Stahl und Aluminium. Ein weiterer Zusatzzoll von 24 Prozent auf alles ist zwar ausgesetzt, aber auch die zuletzt erhobenen zehn Prozent extra sind schon deutlich mehr als das, was auf Exporte aus dem ostasiatischen Land in den USA sonst gezahlt werden musste. Tokio könnte nach Ansicht von Analysten vermehrte Einkäufe von US-Erdgas und US-Verteidigungsgütern in die Waagschale werfen.
Alexander Preker
Wirtschaftsressort
Export von Chips muss genehmigt werden – Nvidia-Aktie bricht ein
Außer mit Zöllen greift die neue Trump-Regierung auch mit anderen Mitteln in den Außenhandel ein – Exportbeschränkungen etwa. So unterfallen bestimmte Chips für künstliche Intelligenz (KI) Exportkontrollen, ehe sie aus den US nach China exportiert werden dürfen. Das geht beim Chipmodell H20 nur noch mit Genehmigung. Der Aktienkurs des bedeutenden Herstellers Nvidia ist deshalb nun eingebrochen und lag zeitweise zehn Prozent im Minus. Schließlich verursachen die zusätzlichen Hürden Kosten, das Unternehmen sprach nach Handelsschluss von 5,5 Milliarden Dollar allein im ersten Quartal 2025.
Auch insgesamt gaben die Finanzmärkte nach. Als Hintergrund gelten die düsteren Prognosen von US-Notenbankchef Jerome Powell für die US-Wirtschaft. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte 1,8 Prozent niedriger, mit 39.653 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab sogar um 3,7 Prozent auf 16.222 Zähler nach. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 2,5 Prozent auf 5260 Punkte. Powell sagte, die Handelspolitik der Trump-Regierung stelle eine bedeutende Veränderung dar und werde es der Zentralbank dieses Jahr schwer machen, ihren Arbeits- und Inflationsmandaten nachzukommen. Die hohe Unsicherheit wirke sich negativ auf Verbraucher, Unternehmen und Investoren aus.
New Yorks Generalstaatsanwältin wegen Betrugsvorwürfen im Visier von US-Regierungsbehörde
Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James ist wegen eines Zivilprozesses gegen US-Präsident Donald Trump in Ungnade gefallen. Nun stehen offenbar Vergeltungsmaßnahmen an. US-Medienberichten zufolge gerät James wegen Betrugsvorwürfen ins Visier der Regierungsbehörden. Wie US-Medien am Mittwoch berichteten, hat die Bundesbehörde für Wohnungsbaufinanzierung das Justizministerium ersucht, gegen James zu ermitteln. Die Generalstaatsanwältin habe »offenbar Unterlagen gefälscht«, um für Immobilien in New York und Virginia bessere Kreditbedingungen zu erhalten.
Medienberichten zufolge habe James »in mehreren Fällen Bankdokumente und Eigentumsnachweise gefälscht, um staatlich geförderte Unterstützung, Kredite und günstigere Konditionen zu erhalten«, schrieb die Wohnungsbaubehörde in ihrem teilweise von US-Medien veröffentlichten Schreiben. James’ Büro teilte mit, die Generalstaatsanwältin konzentriere sich »tagtäglich auf den Schutz der New Yorker Bürgerinnen und Bürger«. Sie lasse sich »von Tyrannen nicht einschüchtern – egal wer sie sind«.
Björn Hengst
Chef vom Dienst
Harvard könnte Steuerbefreiung verlieren
Die amerikanische Eliteuniversität Harvard könnte wegen ihres Widerstands gegen US-Präsident Donald Trump ihre Steuerbefreiung verlieren. Trumps Regierung habe die zuständige Behörde IRS gebeten, den für Hochschulen in den USA üblichen steuerlichen Sonderstatus der Universität mit Sitz in Cambridge im Bundesstaat Massachusetts zu widerrufen, schrieb die »Washington Post« unter Berufung auf drei nicht namentlich genannte Quellen. CNN berichtete ebenfalls unter Berufung auf anonyme Quellen über entsprechende Pläne bei der Steuerbehörde. Eine endgültige Entscheidung wird demnach bald erwartet.
Trump wirft der Uni seit Langem eine linke Ideologie vor. Harvard weigert sich, einen von Trump geforderten Kurswechsel umzusetzen, der etwa die Zulassung von Studierenden, Einhaltung von Verhaltensregeln und Einstellung von Hochschulpersonal betrifft. Die US-Regierung legte daraufhin Fördergeld in Milliardenhöhe auf Eis. Zuletzt drohte Trump, Harvard könnte seine Steuervergünstigungen verlieren und wie eine politische Einrichtung besteuert werden.
Elisa Schwarze
Newsressort
Fed-Chef Powell rechnet mit höherer Inflation
Angesichts Trumps aggressiver Zollpolitik warnt US-Notenbankchef Jerome Powell vor höherer Inflation und langsamerem Wirtschaftswachstum. »Die bisher angekündigten Zollerhöhungen sind deutlich größer als erwartet, und das Gleiche dürfte für die wirtschaftlichen Auswirkungen gelten«, sagte der Fed-Präsident bei einem Auftritt in Chicago. Die Zölle würden die Inflation wohl zumindest vorübergehend in die Höhe treiben.
Handlungsbedarf für die Fed sieht Powell derzeit aber nicht. Die Konjunktur sei trotz der Schwankungen weiter in einer »soliden Lage«. Auch bei einem Markteinbruch werde die Notenbank nicht eingreifen. »Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass es sich um einen einmaligen Preisanstieg handelt und nicht um etwas, das zu einem kontinuierlichen Inflationsprozess wird«, sagte der Notenbankchef mit Blick auf die Inflation. Es gebe aber eine große Unsicherheit, weshalb es schwer sei, Vorhersagen zu treffen.
Die nächste Leitzinsentscheidung der Federal Reserve steht im Mai an. US-Präsident Trump fordert von Powell immer wieder, die hohen Zinsen zu senken. Allgemein wird aber erwartet, dass die Notenbank den Leitzins bei ihrer nächsten Sitzung nicht antasten wird.
Elisa Schwarze
Newsressort
US-Gesundheitsminister Kennedy plant Studien zu Autismus
Robert F. Kennedy Jr. will mithilfe von neuen Studien Umweltfaktoren identifizieren, die seiner Ansicht nach zu Autismus beitragen könnten. Es sollen Schimmel, Luft, Wasser, Lebensmittel, Medikamente, Ultraschalluntersuchungen und elterliche Risikofaktoren wie Alter, Fettleibigkeit und Diabetes untersucht werden, teilte der US-Gesundheitsminister auf einer Pressekonferenz mit.
Zuvor hatte die Trump-Regierung eine Datenanalyse veröffentlicht, aus der eine steigende Prävalenz von Autismus-Spektrum-Störungen bei Achtjährigen hervorgeht. Demnach war im Jahr 2022 eines von 31 Kindern aus den USA in diesem Alter betroffen. Im Jahr 2020 war es eins von 36, im Jahr 2018 eins von 44.
Kennedy hatte lange die widerlegte Theorie verbreitet, es gebe eine Verbindung zwischen Impfungen und Autismus. Die genauen Ursachen von Autismus-Spektrum-Störungen sind unklar, Experten vermuten eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren. Die Zunahme der Diagnosen in den USA ist in Teilen auch auf ein stärkeres Bewusstsein für Neurodiversität zurückzuführen, außerdem auf eine breitere Palette von Merkmalen und Symptomen, die in der Autismus-Diagnostik herangezogen werden.
Elisa Schwarze
Newsressort
Wer ist Kristi Noem?
Sie wurde bekannt, weil sie ihren eigenen Hund erschoss – mittlerweile ist sie US-Heimatschutzministerin. Kristi Noem, 53, ist eines der Gesichter von Trumps Abschiebekampagne. »Noem hat die Methode Trump verinnerlicht: Abschottung durch Grausamkeit«, schreibt mein Kollege Cornelius Dieckmann über die »Radikale im Zentrum der Macht«. Hier lesen Sie sein Porträt.
Elisa Schwarze
Newsressort
Interview: Wie soll die EU auf die Zölle reagieren?
Sollte die EU gegen große Techunternehmen vorgehen oder näher an China heranrücken? Darüber hat mein Kollege Markus Becker mit EU-Ratspräsident António Costa gesprochen. Er mahnt zur Vorsicht, fordert aber auch entschiedenes Handeln. Lesen Sie hier das ganze Interview.
Elisa Schwarze
Newsressort
Fall Kilmar Ábrego García: Senator von Maryland in El Salvador
Der demokratische Senator des US-Bundesstaats Maryland, Chris Van Hollen, ist nach El Salvador gereist. Dort will er sich für die Freilassung von Kilmar Ábrego García einsetzen, der zu Unrecht aus den USA in das zentralamerikanische Land abgeschoben wurde und dort in einem Hochsicherheitsgefängnis sitzt. Die US-Regierung hatte eingeräumt, dass es sich um einen »administrativen Fehler« handelt – eine Rückführung in die USA sei aber nicht möglich. Hier lesen Sie mehr über den Fall.
»Herr Abrego Garcia wurde von der Trump-Regierung illegal entführt und, wie sie selbst zugegeben hat, zu Unrecht nach El Salvador abgeschoben. Er sollte nicht eine weitere Sekunde ohne seine Familie verbringen müssen«, schreibt Van Hollen auf X. In dem Post kündigte er an, am Mittwochmorgen nach El Salvador zu fliegen, »um mich über seinen Zustand zu informieren und seine Rückkehr zu besprechen«.
Elisa Schwarze
Newsressort
Welthandel droht durch US-Sonderzölle zu schrumpfen
Ursprünglich hatte die Welthandelsorganisation (WTO) für 2025 ein Wachstum des weltweit gehandelten Warenvolumens um 2,7 Prozent angekündigt. Wegen der Zölle von US-Präsident Trump korrigiert sie diese Prognose nun: Bleibt es bei den aktuell gültigen Zollregeln, dürfte das Volumen des Welthandels demnach um mindestens 0,2 Prozent zurückgehen.
Im Extremfall, etwa wenn Trump die ausgesetzten Sonderzölle wieder einführt, ist laut den Experten sogar mit einem Minus von 1,5 Prozent zu rechnen. Auch die USA selbst trifft der Handelskrieg offenbar stark. Für Nordamerika, bestehend aus den USA und Kanada, sagt die WTO in diesem Jahr ein Wachstum von nur noch 0,4 statt 2 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) voraus. Erst 2026 soll sich die Situation weltweit bessern: Dann soll das globale Handelsvolumen um 2,5 Prozent wachsen.
Elisa Schwarze
Newsressort
Kalifornien will gegen Zölle klagen
Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom will wegen der weitreichenden Sonderzölle von US-Präsident Donald Trump Klage einreichen. Das berichten mehrere Medien, darunter »Politico« und die »Los Angeles Times«. Demnach heißt es in einer Mitteilung Newsoms, dass die Zölle »Chaos bei kalifornischen Familien, Unternehmen und unserer Wirtschaft« verursachten und Arbeitsplätze bedrohten.
Die Klage sollte den Berichten zufolge noch am Mittwoch vor einem Bundesgericht in Kalifornien eingereicht werden. Newsom und Generalstaatsanwalt Rob Bonta argumentieren demnach, die Verhängung der Zölle müsse vom Kongress gebilligt werden. Besonders die Landwirtschaft und die Technologiebranche in Kalifornien sind von den Sonderzöllen stark betroffen.
Elisa Schwarze
Newsressort
Trans Sportlerinnen: US-Regierung verklagt Maine
Die Regierung von Donald Trump will rechtlich gegen das Bildungsministerium des US-Bundesstaats Maine vorgehen, weil es trans Personen weiterhin an Sportwettbewerben für Frauen und Mädchen teilnehmen lässt. Das kündigte Generalstaatsanwältin Pam Bondi bei einer Pressekonferenz in Washington an.
Seit Wochen streiten die republikanische US-Regierung und die demokratische Gouverneurin von Maine, Janet Mills, offen über das Thema. Trump und Bondi werfen Mills vor, gegen ein Bundesgesetz zu verstoßen, das Diskriminierung aufgrund des Geschlechts im Bildungswesen verbietet. Als Reaktion hatte Trump unter anderem versucht, Bundesmittel für öffentliche Schulen und das Programm für Schulessen in Maine zu streichen.
Elisa Schwarze
Newsressort
Biden rechnet mit Trump ab
Erstmals hat Donald Trumps Vorgänger Joe Biden auf die Politik des neuen US-Präsidenten reagiert. »In weniger als 100 Tagen hat diese neue Regierung so viel Schaden angerichtet und so viel zerstört«, sagte er bei einer Konferenz in Chicago. Hier sehen Sie die Szene im Video.
Marc Röhlig
Hauptstadtbüro
Trump soll Elon Musk aus China-Besprechung verbannt haben
Der Techmilliardär Elon Musk gilt als enger Vertrauter von Donald Trump. Dennoch soll es dem US-Präsidenten in einem Fall nun zu weit gegangen sein mit der Zusammenarbeit. Trump stellte nach Berichten des US-Mediums »Axios« sicher, dass Musk wieder aus einem Sicherheitstreffen über China ausgeladen wird. Zuvor hatte er Berichte, dass Musk überhaupt eingeladen war, noch als Fake News heruntergespielt.
Musk sollte Ende März vom Pentagon über Pläne des US-Militärs für einen möglichen Kriegsfall mit China unterrichtet werden. Für den Unternehmer wäre eine Teilnahme an einem Pentagon-Briefing mit womöglich streng vertraulichen Militäreinschätzungen über China eine drastische Ausweitung seiner Einbindung in die Regierungsarbeit.
Laut »Axios« soll sich Trump nach Bekanntwerden der Planung über die Teilnahme beschwert haben. »Was zur Hölle macht Elon da? Kümmert euch drum, dass er nicht dabei ist«, habe Trump laut einem Vertrauten befohlen. Später habe Musk zwar an einem Pentagon-Treffen teilnehmen dürfen – China selbst habe dabei inhaltlich jedoch keine Rolle gespielt. Musk hat massive wirtschaftliche Interessen in China, sowohl mit Blick auf den Absatz seiner Tesla-Fahrzeuge als auch für deren Produktion. Lesen Sie hier mehr über das geplante Treffen.
Ecuadors Präsident wünscht sich US-Truppen für die Bekämpfung von Kartellen
Der frisch wiedergewählte Präsident von Ecuador, Daniel Noboa, hat sich für eine Unterstützung des US-Militärs in seinem Land gegen kriminelle Banden ausgesprochen. Das Problem mit Kartellen und Drogenhandel sei transnational, sagte Noboa dem US-Sender CNN. Daher sei man offen für Stützpunkte des US-Militärs im Land – um »Frieden in Ecuador« zu erreichen.
»Wir würden gerne mit den US-Streitkräften zusammenarbeiten, und ich denke, es gibt viele Möglichkeiten, wie wir das tun können, insbesondere bei der Überwachung illegaler Operationen, die von Ecuador ausgehen, aber die Kontrolle der Operationen wird in den Händen unseres Militärs und unserer Polizei liegen«, schränkte Noboa ein.
In der ersten Wahlrunde am 9. Februar lag der rechtsgerichtete Noboa nur knapp vor seiner Rivalin Luisa González, sodass am Sonntag eine Stichwahl nötig wurde. Aus dieser ging Noboa als Sieger hervor. Seine Gegnerin, die 44,4 Prozent der Stimmen erhielt, kündigte daraufhin an, eine Neuauszählung beantragen zu wollen. Nach Angaben die Wahlbehörde des Landes wurde bislang jedoch kein entsprechender Antrag gestellt.
Wahlbeobachter der Organisation Amerikanischer Staaten und der EU gaben an, dass es keine Unregelmäßigkeiten bei der Stichwahl gegeben habe. Noboa ist ein millionenschwerer Unternehmer und mit 37 Jahren einer der jüngsten Präsidenten der Welt. Seine erste Amtszeit seit November 2023 war geprägt von seinem Kampf gegen Bandenkriminalität sowie einer Energiekrise nach einer verheerenden Dürre.
Maria Marquart
Wirtschaftsressort
Trump lässt neue Zölle auf wichtige Rohstoffe prüfen
Mit seinem Zoll-Rundumschlag hat Donald Trump weltweit Verunsicherung geschürt. Nun ebnet der US-Präsident den Weg für mögliche neue Zölle auf alle Importe kritischer Mineralien. Er unterzeichnete am Dienstag (Ortszeit) im Weißen Haus eine Anordnung, wonach Handelsminister Howard Lutnick angewiesen wird, eine Untersuchung der nationalen Sicherheit gemäß dem Trade Expansion Act von 1962 einzuleiten.
Die Untersuchung bezieht sich unter anderem auf Mineralien wie Kobalt, Lithium und Nickel, auf seltene Erden sowie Produkte, für deren Herstellung solche Rohstoffe teils notwendig sind. Dazu gehören etwa E-Autos und Batterien, Smartphones und Windkraftanlagen. China dominiert die globalen Lieferketten für seltene Erden.
Die USA fördern und verarbeiten derzeit nur geringe Mengen an Lithium, haben nur eine Nickelmine, aber keine Nickelhütte und keine Kobaltmine. Die Vereinigten Staaten verfügen zwar über mehrere Kupferminen, sind bei der Verarbeitung aber auf andere Länder angewiesen. »Die Abhängigkeit der Vereinigten Staaten von Importen und die Anfälligkeit unserer Versorgungsketten birgt potenzielle Risiken für die nationale Sicherheit, die Verteidigungsbereitschaft, die Preisstabilität sowie den wirtschaftlichen Wohlstand und die Widerstandsfähigkeit«, so Trump in der Anordnung.
Es handelt sich dabei um dasselbe Gesetz, mit dem Trump in seiner ersten Amtszeit Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl und Aluminium eingeführt hat und im Februar eine Untersuchung möglicher Kupferzölle einleitete. Beobachtern zufolge stellt dies eine erhebliche Eskalation im Streit mit wichtigen Handelspartnern dar.
China hatte vor wenigen Tagen als Reaktion auf Trumps Zölle neue Ausfuhrbeschränkungen für seltene Erden verhängt. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von 17 Elementen, die in der Rüstungs-, Elektrofahrzeug-, Energie- und Elektronikindustrie verwendet werden. Lesen Sie hier, für welche Branchen der Handelskonflikt besonders gefährlich ist.
Marc Röhlig
Hauptstadtbüro
USA wollen laut Medienbericht Kostenschätzung für Ukraine-Militärhilfe senken
Die USA haben einem Medienbericht zufolge in den Verhandlungen mit der Ukraine über ein Mineralienabkommen ihre Kostenschätzung für geleistete Militärhilfe gesenkt. Die Regierung von Präsident Donald Trump habe ihre Kalkulation für die US-Hilfen an die Ukraine seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 von etwa 300 Milliarden auf rund 100 Milliarden Dollar reduziert, meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
US-Präsident Donald Trump strebt ein Abkommen über den Zugang zu Mineralien wie seltene Erden als Teil einer Friedensinitiative zur Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine an. Trump sieht darin auch eine Möglichkeit, dass die USA Milliarden Dollar an Militärhilfe zurückerhalten, obwohl die Hilfen nicht als Kredit ausgelegt waren. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Gespräche mit den USA über ein Mineralienabkommen am Dienstag als »positiv«. Eine Stellungnahme der US-Regierung lag zunächst nicht vor.
Marc Röhlig
Hauptstadtbüro
USA wollen offenbar Truppenstärke in Syrien deutlich reduzieren
Noch immer sind gut 2000 Soldaten der US-Armee in Syrien stationiert, hauptsächlich im Nordosten des Landes. Während des Bürgerkriegs unter Diktator Baschar al-Assad war die Region nicht in Händen der syrischen Regierung, Islamisten sickerten in die Region ein. Die US-Truppen sollten zusammen mit lokalen kurdischen Kräften ein Erstarken des Islamischen Staates verhindern.
Nun berichtet die Nachrichtenagentur Reuters von Plänen, die Truppenstärke um die Hälfte zu reduzieren. Das hätten zwei US-Beamte Reuters am Dienstag mitgeteilt. Gegenwärtig wird jedoch aufgestockt, Flugzeuge, darunter B-2-Bomber, und Flugabwehrsysteme wurden zur Verstärkung in den Nahen Osten entsandt.
Nach dem Sturz von Assad Ende vergangenen Jahres hat eine islamistische Regierung in Damaskus die Verantwortung übernommen. Die kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte, die von den USA unterstützt werden, unterzeichneten letzten Monat mit Damaskus ein Abkommen über die Zusammenlegung kurdisch geführter Regierungs- und Sicherheitskräfte mit der Zentralregierung. Die USA hingegen hatten Syrien im März eine Liste mit Bedingungen vorgelegt, die es im Gegenzug für eine teilweise Lockerung der Sanktionen erfüllen sollte. Ansonsten hat die Trump-Regierung jedoch kaum Kontakt zu den neuen Machthabern des Landes aufgenommen.
Marc Röhlig
Hauptstadtbüro
Trumps große Schwäche – eine Analyse
Beinahe 100 Tage ist Donald Trumps zweite Amtszeit alt. Zoll- und Außenpolitik mag bei Trumps Anhängerschaft gefeiert werden, Expertinnen und Experten sind sich hingegen sicher, dass beim täglichen Regieren das Chaos überwiegt, viele Projekte feststecken. US-Korrespondent Roland Nelles hat analysiert, was das Regieren im Weißen Haus so schwer macht. Es hat weniger mit der Armada an Jasagern zu tun, mit denen sich Trump umgibt – als mit seinem wirtschaftlichen Hintergrund.
Marc Röhlig
Hauptstadtbüro
US-Sondergesandter drängt auf vollständigen Stopp der Urananreicherung in Iran
Die Einlassung kommt zur Unzeit: Am Mittwoch reist der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, nach Teheran. Es soll um das iranische Atomprogramm gehen. Kurz zuvor brachte nun der US-Sondergesandte Steve Witkoff einen vollständigen Verzicht Irans auf jegliche Urananreicherung ins Spiel.
»Jeder endgültige Kompromiss muss einen Rahmen für Frieden, Stabilität und Wohlstand im Nahen Osten setzen«, erklärte Witkoff am Dienstag auf X. Dies bedeute, »dass Iran sein Programm zur nuklearen Anreicherung und Waffenherstellung stoppen und vernichten muss«. Die USA und Iran hatten am vergangenen Wochenende erstmals seit Jahren indirekte Gespräche über das umstrittene iranische Atomprogramm abgehalten, am Samstag wollen sie die Verhandlungen fortsetzen.
Die Maximalforderung kommt Jahre, nachdem US-Präsident Donald Trump in seiner ersten Amtszeit einseitig einen bestehenden Atomdeal mit Iran aufgekündigt hat. Und damit überhaupt erst ermöglicht hat, dass die Verprellten in Teheran wieder ein umfangreiches Anreicherungsprogramm hochfuhren. Mehr zum Atomdeal mit Teheran lesen Sie hier.
Marc Röhlig
Hauptstadtbüro
Trump will Harvard zu einer Entschuldigung zwingen
Der Streit zwischen dem Weißen Haus und der US-Eliteuniversität Harvard geht in die nächste Runde. Nachdem sich die Hochschule gegen einschneidende Forderungen der US-Regierung gestellt hatte – und daraufhin Fördergelder gestrichen bekam – pocht US-Präsident Donald Trump nun auf eine Entschuldigung. Vorher wolle er keine Aufhebung der Steuerbefreiung der Universität erwägen, sagte seine Sprecherin.
»Was Harvard betrifft, hat der Präsident, wie bereits erwähnt, klar zum Ausdruck gebracht, dass sie sich an Bundesgesetze halten müssen«, erklärte Pressesprecherin Karoline Leavitt gegenüber Reportern. »Er fordert auch eine Entschuldigung Harvards, und Harvard sollte sich für den ungeheuerlichen Antisemitismus entschuldigen, der auf dem Campus gegen jüdisch-amerikanische Studierende stattgefunden hat«, fügte sie hinzu.
Harvard lehnte am Montag zahlreiche Forderungen der Trump-Regierung ab, die die Universität an die konservative Regierung abgeben sollte. Das geht aus einem Schreiben des Universitätspräsidenten hervor. »Keine Regierung – unabhängig davon, welche Partei an der Macht ist – sollte vorschreiben, was private Universitäten lehren dürfen«, teilte Harvard-Präsident Alan Garber mit. Trumps Regierung hatte die Universität aufgefordert, mehrere Änderungen vorzunehmen und Verpflichtungen einzugehen. Verlangt wurde unter anderem, ausländische Studierende bei Verstößen gegen Verhaltensregeln den Bundesbehörden zu melden und die Meinungsvielfalt unter Studierenden und bei Angestellten überprüfen zu lassen. Außerdem solle die Zulassung von Studierenden und die Einstellung von Personal nach Diversitätskriterien beendet werden.
Marc Röhlig
Hauptstadtbüro
Enger Berater von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth nach Pentagon-Leak beurlaubt
Im US-Verteidigungsministerium wird eifrig nach Informationslecks gefahdnet – nun mit einem ersten Ergebnis. Dan Caldwell, ein enger Berater von Verteidigungsminister Pete Hegseth, ist beurlaubt worden. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus US-Regierungskreisen.
Grund sei eine »unbefugte Mitteilung«, wie es ein offizieller US-Vertreter demnach erfuhr. Ob es um den Signal-Skandal geht, ist unklar. Die Untersuchung sei bisher nicht abgeschlossen. Vor gut einem Monat hatten sich hochrangige US-Beamte, darunter auch Verteidigungminister Hegseth, im Messengerdienst Signal über Militärziele ausgetauscht. Allerdings war im Gruppenchat auch versehentlich ein Journalist gelandet – er konnte alle hochsensiblen Daten mit einsehen. US-Präsident Donald Trump versuchte später, den Leak als »Ausrutscher« herunterzuspielen.
Hier können Sie mehr über die Personalie Caldwell und die Suche nach Informationslecks lesen.
Marc Röhlig
Hauptstadtbüro
Trump-Regierung will offenbar Gelder für Uno-Friedensmissionen kappen
Der Schutz von Blauhelmtruppen könnte bald deutlich geringer ausfallen – sofern die US-Regierung unter Donald Trump ihre jüngsten Budgetpläne umsetzt. Demnach soll das US-Außenministerium stärker sparen. Vor allem Mittel für die Friedensmissionen der Vereinten Nationen sind für Kürzungen angedacht. Im Weißen Haus führt man vergangene Misserfolge der Blauhelm-Truppen an, etwa in Mali.
Björn Hengst
Chef vom Dienst
Hongkong setzt Warenversand in die USA aus
Im Handelsstreit mit US-Präsident Donald Trump hat die chinesische Sonderverwaltungsregion Hongkong den Warenversand in die Vereinigten Staaten ausgesetzt. Die USA seien unvernünftig, schikanierten und nutzten missbräuchlich Zölle, teilte die Hongkong Post mit. Die Post werde im Namen der USA keine Zölle erheben und die Annahme von für die USA bestimmte Sendungen aussetzen, hieß es weiter.
Hongkong begründete die Maßnahme damit, dass Washington zuvor angekündigt habe, die zollfreie De-minimis-Regelung für Postsendungen aus Hongkong in die USA abzuschaffen und die Zölle für Postsendungen mit Waren in die USA ab dem 2. Mai zu erhöhen. Sendungen auf dem Land- und Seeweg würden sofort ausgesetzt. Luftfracht werde ab dem 27. April nicht mehr angenommen.
Für den Warenversand in die USA sollten sich Hongkonger auf sehr hohe Gebühren einstellen, hieß es weiter. Postsendungen, die nur Dokumente, aber keine Waren enthielten, seien davon nicht betroffen.
Björn Hengst
Chef vom Dienst
Nvidia stellt sich auf Milliardeneinbußen wegen China-Beschränkungen ein
Der US-Chiphersteller Nvidia erwartet wegen der Exportbeschränkungen nach China hohe Kosten. Diese würden im ersten Quartal mit 5,5 Milliarden Dollar ausgewiesen, wie das Unternehmen am Dienstagabend (Ortszeit) mitteilte. Zuvor hatte die US-Regierung Exportkontrollen für den H20-Chip nach China verhängt, und zwar auf unbestimmte Zeit. Dieser wird vor allem für künstliche Intelligenz verwendet. Der Aktienkurs von Nvidia fiel nachbörslich um rund sechs Prozent.
Die KI-Chips von Nvidia stehen im Mittelpunkt der Exportkontrollen. Die US-Behörden wollen damit verhindern, dass die modernsten Chips in die Volksrepublik verkauft werden. Kurz nach Einführung dieser Kontrollen begann Nvidia mit der Entwicklung von speziellen abgespeckten Chips, die legal nach China verkauft werden können.
Björn Hengst
Chef vom Dienst
Trump will Druck auf Handelspartner wegen China aufbauen
US-Präsident Donald Trump will einem Zeitungsbericht zufolge Druck auf Handelspartner ausüben, ihre Geschäfte mit China einzuschränken. Das berichtet das »Wall Street Journal« am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen. US-Regierungsvertreter planen demnach, die Verhandlungen über die verhängten hohen Importzölle mit mehr als 70 Nationen zu nutzen. Dabei sollen diese aufgefordert werden, China den Warentransport durch ihre Länder zu untersagen. Auch solle verhindert werden, dass sich chinesische Firmen auf ihrem Territorium niederlassen, um US-Zölle zu umgehen.
Björn Hengst
Chef vom Dienst
USA heben Sanktionen gegen Orbáns Kabinettschef auf
Die USA haben die vor gut drei Monaten verhängten Sanktionen gegen den Leiter des Kabinetts von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán aufgehoben. US-Außenminister Marco Rubio teilte die Entscheidung laut einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung seines Ressorts seinem ungarischen Kollegen Peter Szijárttó per Telefon mit. Demnach sagte er, die Beibehaltung der Strafmaßnahmen gegen Antal Rogan wäre »unvereinbar mit den außenpolitischen Interessen der Vereinigten Staaten«. In einer auf der Webseite des US-Finanzministeriums veröffentlichten Erklärung hieß es zudem, Rogan sei von der Sanktionsliste »gestrichen« worden.
Wie kämpfen US-Hochschulen gegen Trumps Sparpolitik?
US-Präsident Trump drangsaliert Spitzenunis, aus Harvard und Princeton gibt es Widerstand. Was hinter dem Streit steckt, wo die Einschüchterung wirkt und wohin Wissenschaftler fliehen könnten. Lesen Sie hier die wichtigsten Antworten von Anika Freier, Alina Schadwinkel und Martin Schlak.
Medienberichte: US-Regierung will Auslandsmittel massiv einkürzen
Im Rahmen der von Trump angekündigten Sparpolitik sind alle Regierungsabteilungen aufgerufen, in dieser Woche ihre Pläne für Kürzungen vorzulegen. Die US-Regierung erwägt übereinstimmenden Medienberichten zufolge drastische Einschnitte in ihrer Außenpolitik, darunter nahezu alle Gelder für internationale Organisationen wie die Uno und die Nato – auch zwei US-Konsulate in Deutschland stehen offenbar auf dem Prüfstand.
Die »New York Times« und die »Washington Post« berichten unter Berufung auf interne Dokumente des Außenministeriums, dass für das Haushaltsjahr 2026 (ab 1. Oktober) ein Budget von 28,4 Milliarden Dollar im Gespräch (rund 25,2 Milliarden Euro) sei – das wären 48 Prozent weniger als im Haushaltsjahr 2025.
Laut einem Bericht der Onlineplattform »Punchbowl News« ist die Schließung von zehn Botschaften und 17 Konsulaten geplant. Unter anderem die US-Generalkonsulate in Düsseldorf und Leipzig könnten geschlossen werden, sowie weitere Auslandsvertretungen in Europa und Afrika. Den Berichten zufolge könnte sich das Vorhaben auch auf internationale Friedenssicherungsmissionen und Bildungsinitiativen auswirken.
Außenministeriumssprecherin Tammy Bruce sagte, die Pläne seien nicht abschließend abgestimmt. US-Präsident Donald Trump habe das letzte Wort bei den Budgetvorschlägen an den Kongress. Den Berichten zufolge sei außerdem unklar, ob Trumps Außenminister Marco Rubio die skizzierten Vorschläge bewilligt hat.
Die USA haben unter Trump bereits ihre Entwicklungshilfeorganisation USAID de facto aufgelöst und 83 Prozent ihrer Programme gestrichen. Vor allem die Uno klagt über dramatische Folgen für weltweite Hilfsprogramme.
Kanadas Universitäten verzeichnen mehr Bewerbungen aus den USA
Die Folgen des Vorgehens von Präsident Donald Trump gegen Hochschulen in den USA sind wohl an den kanadischen Universitäten spürbar.
Die University of British Columbia teilte mit, man habe zum 1. März einen Anstieg der Bewerbungen von US-Bürgern um 27 Prozent zum Vorjahr verzeichnet. Die University of Toronto – Kanadas zahlenmäßig größte Universität – meldet ebenfalls mehr Bewerbungen aus den Staaten. Ein Sprecher der University of Waterloo berichtet darüber hinaus von einer Zunahme von US-Besuchern auf dem Campus und mehr Internetanfragen aus den USA.
British Columbia führt den Anstieg auf die Politik der Trump-Regierung zurück, während Toronto und Waterloo keine Gründe für das gestiegene Interesse aus den USA angeben.
Anna Ehlebracht
Newsressort
Trump: »Wir müssen keinen Deal mit denen machen«
Trump gibt sich im Zollstreit mit China weiter hart. »Der Ball liegt bei China. China muss ein Abkommen mit uns schließen. Wir müssen keinen Deal mit denen machen«, zitierte Sprecherin Karoline Leavitt aus einer Erklärung des Präsidenten. China sei nicht anders als irgendein anderes Land, nur größer, sagte Trump demnach.
China brauche wie alle anderen Länder den amerikanischen Verbraucher, oder »um es anders auszudrücken, sie brauchen unser Geld«, zitierte Leavitt den Präsidenten bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Sie habe mit Trump gesprochen, und er habe ihr diese Erklärung zu China mitgegeben.
Trump hatte bei früheren Gelegenheiten erklärt, er sei offen für Gespräche, warte aber auf einen Anruf aus China. Der US-Präsident hatte Sonderzölle von bis zu 145 Prozent auf chinesische Waren verhängt. Peking reagierte seinerseits mit einer Erhöhung seiner Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent.
Anna Ehlebracht
Newsressort
Meinung: Trumps Chinakurs könnte zu seinem Vietnam werden
US-Präsident Donald Trump eskaliert den Zollkonflikt mit China, weil er sich in der stärkeren Position wähnt. Er könnte sich täuschen – wie schon Richard Nixon in den Siebzigern. Lesen Sie hier die Kolumne meines Kollegen Michael Sauga.
Trump will selbst Greencard-Inhaber ausweisen
Der Abschiebe-Furor des US-Präsidenten trifft nun auch Menschen mit Daueraufenthaltsstatus. Damit testet Trump die Grenzen der US-Verfassung aus. Dürfen sie abgeschoben werden – aufgrund ihrer politischen Ansichten? Die Kurzanalyse meines Kollegen Francesco Collini lesen Sie hier.
USA blockieren offenbar G7-Erklärung zum russischen Raketenangriff auf Sumy
Am Palmsonntag hat Russland mindestens 35 Menschen im ostukrainischen Sumy getötet, es war der bislang tödlichste Angriff auf die Ukraine in diesem Jahr. Die G7-Staaten wollten den Raketenschlag in einer Erklärung verurteilen, doch das haben die USA offenbar verhindert.
Wie die USA ihr Veto erklären und was die Hintergründe sind, lesen Sie hier.
Meinung: Trump sollte mit Europa gegen China kämpfen
US-Präsident Donald Trump will Chinas Aufstieg stoppen. Richtig ist, dass der Aufstieg Chinas zur Supermacht besorgniserregend ist. Doch Trumps brachialer Handelskrieg mit Zöllen ist der falsche Weg. Die EU sollte ihm eine Zusammenarbeit anbieten, schreibt SPIEGEL-Korrespondent Gerald Traufetter. Seinen Leitartikel lesen Sie hier.
US-Richterin stoppt Vorgehen der Trump-Regierung gegen Migranten mit legalem Status
Das Weiße Haus geht hart gegen Migrantinnen und Migranten vor, viele sollen abgeschoben werden. Laut einem US-Bundesgericht arbeitet Trump dabei unsauber. Eine Bundesrichterin hat das Vorgehen der Trump-Regierung gegen Hunderttausende Einwanderer aus Lateinamerika mit legalem Aufenthaltsstatus gestoppt. Das Gericht gewähre eine Sofortmaßnahme gegen den geplanten Entzug des Aufenthaltsrechts, erklärte die Bostoner Richterin Indira Talwani. Damit werde der Entzug des Aufenthaltsstatus für Menschen aus Kuba, Haiti, Nicaragua und Venezuela, die im Rahmen eines unter der Abkürzung CHNV bekannten Programms in den USA leben, »ausgesetzt«. Die Hintergründe finden Sie in dieser Meldung.
Mathieu von Rohr
Leiter des Auslandsressorts
Neu: Der USA-Blog – alles Wichtige zu Trumps Amerika
In diesem Blog finden Sie alles Wichtige zur Lage in den USA – die Aktualität und die Hintergründe. News, Analysen, Reportagen, dazu Einschätzungen unserer Korrespondentinnen und Korrespondenten in den USA.
Der USA-Blog ist die zentrale Anlaufstelle für Nachrichten aus Amerika. Ob es um Trumps Außenpolitik, seinen Handelskrieg, die Migrationspolitik und die schweren innenpolitischen Konflikte um Demokratie und Rechtsstaat geht: Wir wollen Ihnen hier übersichtlich ein Bild der Lage vermitteln.
In besonderen Momenten oder bei überraschenden Wendungen liefern wir Ihnen hier zusätzlich schnelle Einschätzungen und Stimmen aus der Redaktion.
Trumps neuer bester Freund: Nayib Bukele
US-Finanzminister wehrt sich gegen Chinas Spott über Zölle
Noch höhere US-Zölle würden »als Witz in die Geschichte der Weltwirtschaft eingehen«, lästert das chinesische Handelsministerium. US-Finanzminister Scott Bessent konterte: »Das ist kein Scherz. Ich meine, das sind große Zahlen«. Gleichzeitig teilte er mit: »Ich denke, niemand hält sie für nachhaltig und will, dass sie hierbleiben« – und bekräftige die Hoffnung auf ein umfassendes Handelsabkommen mit Peking. Die USA und China haben sich mit hohen Zöllen überzogen: Die USA verlangen nun Zusatzzölle von bis zu 145 Prozent auf Einfuhren aus China. Die Volksrepublik erhebt ihrerseits Zölle in Höhe von 125 Prozent auf US-Waren.
US-Einwanderungsbehörde nimmt palästinensischen Uni-Aktivisten fest
Mohsen Mahdawi hat eine unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis für die USA. Bei seinem Einbürgerungstest wurde der Student der Columbia University nun in Handschellen abgeführt. Mahdawi hatte den Berichten zufolge zusammen mit dem Aktivisten Mahmoud Chalil eine propalästinensische Gruppe gebildet und im vergangenen Jahr bei propalästinensischen Protesten an der Columbia-Universität eine führende Rolle gespielt. Auch gegen Chalil geht die US-Regierung vor, sie will ihn trotz Greencard abschieben.
Trump erwägt, auch US-Bürger nach El Salvador abzuschieben
Seinen Besuch in Washington haben US-Präsident Trump und El Salvadors Staatschefs Bukele dazu genutzt, ihr Abschiebebündnis zu bekräftigen. Die USA zahlt El Salvador sechs Millionen Dollar – und hat mehr als 250 Migranten in das mittelamerikanische Land abgeschoben. Dort sind sie in einem Gefängnis für Schwerkriminelle inhaftiert. Bei dem Termin stellte Trump desweiteren Abschiebungen US-amerikanischer Krimineller in Aussicht. Er würde sie gern in die Gruppe derer einschließen, »die wir aus dem Land schaffen wollen«. Aber man müsse sich die Gesetze dazu ansehen. Die ganze Meldung lesen Sie hier.
Versehentlich abgeschobener 29-Jähriger weiter in Haft
Bei Bukeles Besuch in Washington ging es auch um den Fall des Salvadorianers Kilmar Ábrego García, der kürzlich versehentlich aus den USA nach El Salvador abgeschoben wurde. Sowohl Trump als auch Bukele stellten klar, dass sie nicht vorhätten, ihn zurück in die USA zu bringen – obwohl der oberste US-Gerichtshof eine Unterstützung der Rückkehr angeordnet hat. US-Korrespondent Marc Pitzke hat sich näher mit dem Fall Ábrego García befasst, seine Recherche finden Sie hier.
J.D. Vance zerbricht Footballpokal
Feierlich wollte der US-Vizepräsident den Footballern der Ohio State University ihre Trophäe der nationalen College Football Meisterschaft präsentieren – da brach sie entzwei. Anschließend kommentierte Vance den Vorfall online selbstironisch: »Ich wollte nicht, dass jemand nach der Ohio State den Pokal bekommt, daher habe ich mich entschlossen, ihn kaputtzumachen.« Der US-Vize stammt aus Ohio.
Zollausnahmen für Autobauer?
US-Präsident Donald Trump stürzte die Weltwirtschaft mit seinen Zöllen ins Chaos. In einigen Bereichen, etwa bei Elektronikprodukten, machte Trump daraufhin einen Rückzieher. Jetzt hat er auch Autoherstellern zumindest zeitweise geltende Ausnahmen von seinen weitreichenden Zöllen in Aussicht gestellt. Als Grund nannte er, dass die Umstellung der Lieferketten mehr Zeit benötige. Der deutsche Außenhandel mit den USA ist derweil auf einem so hohen Niveau wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Laut dem Statistischen Bundesamt gingen vergangenes Jahr 10,4 Prozent aller exportierten Waren in die USA – darunter Kraft- und Landfahrzeuge im Wert von 34 Milliarden Euro. Eine Übersicht über die neuesten Zahlen finden Sie hier.
Mexikos Geheimwaffe im Handelskrieg
Amerikas Zollkapriolen erschüttern den Welthandel. Ausgerechnet die Staatschefin des wirtschaftlich abhängigen Mexiko verhandelt erfolgreich und selbstbewusst: Claudia Sheinbaum ist politisch mit Populisten groß geworden, schreibt SPIEGEL-Korrespondent Jens Glüsing. Sein Porträt über Sheinbaum finden Sie hier.
Spionageabwehr für US-Reisen
Seit Donald Trump US-Präsident ist, werden die Gräben zwischen den USA und Europa wöchentlich tiefer. Laut der »Financial Times« empfiehlt die EU-Kommission Mitarbeitern nun Maßnahmen, um sich bei Reisen in die USA vor Spionage zu schützen. Der Bericht bezieht sich dabei auf vier namentlich nicht genannte Personen, die mit dem Vorgang vertraut seien. Mehr dazu in dieser Meldung.