USA : Trump bringt Notenbankchef Powell mit möglichem Betrug in Verbindung

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US-Präsident Donald Trump kritisiert Notenbankchef Jerome Powell für einen "schrecklichen Job" und hohe Renovierungskosten. Es könnte "Betrug im Spiel" sein, sagte er.

Aktualisiert am 16. Juli 2025, 20:22 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP,

 Jerome Powell, sagte vor dem Senatsausschuss für Banken, Wohnungswesen und städtische Angelegenheiten am 25. Juni 2025 in Washington, DC, aus.
Jerome Powell, sagte vor dem Senatsausschuss für Banken, Wohnungswesen und städtische Angelegenheiten am 25. Juni 2025 in Washington, DC, aus. © Kent Nishimura/​Getty Images

US-Präsident Donald Trump hat Notenbankchef Jerome Powell mit möglichem Betrug in Verbindung gebracht. Der Präsident macht Powell für die gestiegenen Renovierungskosten des Notenbankgebäudes verantwortlich und zeigte sich "besorgt", weil die Renovierung der Federal Reserve (Fed) in Washington 2,5 Milliarden Dollar (rund 2,1 Milliarden Euro) kosten soll. Das seien 900 Millionen Dollar mehr als geplant – inklusive gestiegener Zinskosten, kritisierte der Präsident und fügte hinzu: "Möglicherweise ist Betrug im Spiel."

Weiter sagte Trump, ein Rauswurf Powells sei "höchst unwahrscheinlich – außer er muss wegen Betrugs gehen". Aus dem Weißen Haus hieß es, dass Trump sich am Abend mit Kongressabgeordneten der Republikanischen Partei beraten habe. Einige von ihnen hätten ebenfalls eine Entlassung Powells gefordert.

Trump warf Powell vor, "einen schrecklichen Job" zu machen. Er koste der USA viel Geld, weil er sich weigere, den Leitzins zu senken. Derzeit liegt dieser in einer Spanne zwischen 4,25 und 4,5 Prozent

Durch einen Zinsschnitt erhofft sich Trump höhere Investitionen, da Kredite billiger würden. Zudem könnte es für den Staat günstiger werden, sich Geld an den Finanzmärkten zu leihen. Seit Jahren kämpfen die Vereinigten Staaten mit zu hohen Staatsschulden. Ein von Trump verabschiedetes Steuer- und Ausgabengesetz dürfte diese Verschuldung auf einen neuen Höchststand treiben. An den Börsen sorgten Trumps Äußerungen bereits für Unruhe. Die Renditen von US-Staatsanleihen mit 30-jähriger Laufzeit stiegen auf über fünf Prozent. 

Trump hat Powell in den vergangenen Monaten wegen seiner Zinspolitik immer wieder persönlich attackiert. Er nannte ihn einen "Schwachkopf" und "Trump-Hasser". Die Amtszeit des 72-jährigen Notenbankchefs endet im kommenden Jahr. Eigentlich will Trump erst in den kommenden Monaten einen Nachfolger ernennen.

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