Ursula von der Leyen: EU will »Magnet für Forscher« werden

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Die EU will die Forschung in Europa mit einer halben Milliarde Euro stärken und von US-Präsident Donald Trump vergraulte Wissenschaftler über den Atlantik locken. »Wissenschaft ist eine Investition, und wir müssen die richtigen Anreize bieten«, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag bei der Ankündigung der Pläne. Deshalb werde die Kommission ein neues Paket in Höhe von 500 Millionen Euro für die Jahre 2025 bis 2027 schnüren, »um Europa zu einem Magneten für Forscher zu machen«, sagte sie bei einer Rede in der Pariser Universität Sorbonne im Beisein des französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

Das Geld soll unter anderem in »Superstipendien« fließen, die für sieben Jahre gelten. Die in diesem Jahr dafür verfügbaren Mittel werden laut der Kommissionspräsidentin umgehend verdoppelt, außerdem werde eine Weiterzahlung für die kommenden beiden Jahre gewährleistet. Ab 2028 soll ein neues EU-Budget gelten, das noch zu verhandeln ist. Nach jüngsten Entwürfen äußerten Forschungseinrichtungen Bedenken, für sie wichtige Mittel wie das 93 Milliarden Euro schwere Programm »Horizont Europa« könnten in einem größeren strategischen Fonds aufgehen, der eher dem wirtschaftlich Nutzbringenden dient statt der wissenschaftlichen Neugier.

Zudem bekräftigte von der Leyen das Ziel, dass die EU ihre Ausgaben für Forschung bis zum Jahr 2030 auf 3 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung steigern soll. Zuletzt waren es nach den jüngsten für das Jahr 2023 vorliegenden Daten 2,2 Prozent oder 381 Milliarden Euro. Einige Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, geben bereits mehr als 3 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Forschung aus.

Von der Leyens Ankündigung erfolgt vor dem Hintergrund eines Vorgehens der neuen US-Regierung gegen Eliteuniversitäten wie Harvard  und andere Forschungseinrichtungen in den USA. Washington begründet dies etwa mit propalästinensischen Kundgebungen an den Hochschulen gegen Israels Vorgehen im Gazakrieg. Auch Stichworte zu gesellschaftlicher Vielfalt, Gleichberechtigung oder zum Klimawandel dienen der Trump-Regierung als Hinweis auf eine vermeintlich zu liberale Ausrichtung der Wissenschaft. Allgemein zielt die neue US-Regierung auf eine radikale Kürzung der aus ihrer Sicht unnötigen Staatsausgaben.

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