Nach 40 Tagen beendet Maja T. den Hungerstreik in Ungarn. Die Herzfrequenz der nicht binären in Budapest inhaftierten Person sei zwischenzeitlich auf 30 gesunken.
14. Juli 2025, 12:39 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dar
Die in Ungarn inhaftierte nicht binäre Person Maja T. hat den Hungerstreik beendet. Maja sei stark geschwächt, die Herzfrequenz war zeitweise auf 30 gesunken, teilte die Familie von Maja T. der ZEIT mit.
Maja T. war Anfang Juni in den Hungerstreik getreten. Nach den Angaben der Familie haben ungarische Behörden die Forderungen nach einer Rücküberstellung nach Deutschland und eine Verlegung in den Hausarrest abgelehnt. Auch im Haftkrankenhaus soll T. isoliert gewesen sein.
Im Dezember 2023 war Maja T. in Berlin festgenommen worden. Grund war ein Vorwurf der ungarischen Behörden, T. habe im Februar 2023 gemeinsam mit weiteren antifaschistischen Aktivisten Angehörige der rechtsextremen Szene in Budapest angegriffen. Im Juni 2024 folgte die Auslieferung nach Ungarn – ungeachtet eines laufenden Eilverfahrens vor dem Bundesverfassungsgericht, das dann auch unmittelbar nach erfolgter Überstellung in einer einstweiligen Verfügung die Auslieferung untersagte.
"Seitdem wird mein Kind durch Isolationshaft psychisch gefoltert", teilte der Vater von Maja T. nun mit. In Ungarn finde kein rechtsstaatliches Verfahren, sondern eine Art Schauprozess statt. "Frankreich und Italien haben nicht nach Ungarn ausgeliefert." Italiens Ministerpräsidentin Georgia Meloni habe sich in einem ähnlichen Fall persönlich für die inhaftierte Politikerin Ilaria Salis eingesetzt. Außenminister Johann Wadephul habe gesagt, er wolle sich jetzt für Maja T. einsetzen. "Nun erwarten wir Ergebnisse. Die Rechtsstaatlichkeit muss wiederhergestellt werden, Maja muss zurückkommen nach Deutschland", hieß es in der Mitteilung.
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