Tschechien: Parlamentspräsident Tomio Okamura entfernt ukrainische Flagge - und sorgt für Kritik

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Tschechiens neuer Parlamentspräsident Tomio Okamura hat an seinem ersten Tag im Amt bereits einen Eklat ausgelöst. Der ultrarechte Politiker ließ am Donnerstag eine Ukraineflagge am Parlamentsgebäude in Prag entfernen. Diese war im Februar 2022 aus Solidarität mit dem von Russland angegriffenen Land aufgehängt worden. Der Vorgang stieß auf heftige Kritik.

Vertreter der proeuropäischen Regierungskoalition, die nach der Niederlage bei der Parlamentswahl im Oktober am Donnerstag ihren Rücktritt eingereicht hatte, sprachen von einer Schande. Sie hängten die Ukraineflagge demonstrativ aus den Fenstern ihrer Parlamentsbüros.

»Die Tschechische Republik kommt an erster Stelle«, kommentierte Okamura seine Aktion. Ein Bild im Internet zeigt den Politiker, wie er einer weiteren Person während der Abnahme der Flagge die Leiter hält. Okamura, der selbst japanische Wurzeln hat, gilt als Nationalist mit rechtsextremen Ansichten.  In der Vergangenheit hatte er wiederholt durch rassistische Wahlplakate und Äußerungen Aufmerksamkeit erregt. Am Mittwoch wurde der Chef der Partei Freiheit und Direkte Demokratie (SPD) mit Unterstützung seiner beiden künftigen Koalitionspartner ANO und der Autofahrerpartei Motoristé sobě zum Präsidenten des Abgeordnetenhauses gewählt.

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