Ausbau der Bundeswehr Generalinspekteur Breuer will Russland mit militärischer Stärke abschrecken
Russlands Einmarsch in die Ukraine ist laut Generalinspekteur Carsten Breuer durch die »Fehleinschätzung« entstanden, dass Moskau schnell gewinnen könne. Eine starke Nato solle weitere Trugschlüsse dieser Art verhindern.
07.11.2025, 11.56 Uhr
Generalinspekteur Carsten Breuer während der Bundeswehrtagung
Foto:Clemens Bilan / EPA
Generalinspekteur Carsten Breuer hat die eigene militärische Stärke als Mittel zur Prävention vor einem militärischen Konflikt mit Russland betont. »Russland darf niemals annehmen, dass es einen Krieg mit der Nato gewinnen kann, auch nicht mit einem einzelnen Nato-Staat«, sagte Breuer auf der Bundeswehrtagung in Berlin. Der Krieg in der Ukraine sei »unser Lehrmeister.« Allerdings habe sich Russland in der Hoffnung auf einen schnellen Sieg verschätzt. Man werde die in der Ukraine gewonnene Erfahrung nutzen und daraus eigene Konzepte entwickeln. »Wir müssen verhindern, dass Russland erneut zu einer solchen Fehleinschätzung kommt«, warnte er.
Auch Bundeskanzler Friedrich Merz hat bei der Tagung per Videobotschaft zur Eile beim Ausbau der Bundeswehr aufgerufen. »Wir wollen die Bundeswehr zur stärksten konventionellen Armee in der Europäischen Union machen, wie es einem Land unserer Größe und unserer Verantwortung angemessen ist«, sagte Merz. Dabei sei »keine Zeit zu verlieren.«
Merz hob allerdings hervor: »Nicht Schiffe, nicht Panzer, nicht Flugzeuge machen unser Land verteidigungsfähig. Es braucht vor allem Soldatinnen und Soldaten.« Die Bedrohung durch Russland sei »real«, begründete der Kanzler seinen Appell. »Wir sehen sie auch in Deutschland, mit hybriden Angriffen jeden Tag. Wir sehen Sabotage, Spionage, Cyberangriffe, Drohnenüberflüge, Autragsmorde und gezielte Desinformation.«
Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius verwies auf die Bedrohungslage durch Russland. »Wir sind mitten dabei, die Bundeswehr konsequent auf Landes- und Bündnisverteidigung auszurichten«, sagte der Minister vor diesem Hintergrund. Für einen schnellen personellen Aufwuchs der Truppe mahnte er erneut eine höhere Attraktivität des Wehrdienstes an. Über den koalitionsinternen Streit über den neuen Wehrdienst sprach Pistorius nicht.
Die Bundeswehr soll bis Anfang der 2030er-Jahre zunächst von derzeit etwa 183.000 aktiven Soldatinnen und Soldaten auf dann 260.000 wachsen. Dazu kommen 200.000 Reservisten, um die Gesamtstärke von 460.000 Soldaten zu erreichen, die Deutschland nach der Verteidigungsplanung der Nato stellen müsste. Diese sogenannten Fähigkeitsziele hatten die Verteidigungsminister der Mitgliedstaaten der Allianz kurz vor dem Nato-Gipfel im Sommer beschlossen.
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