»Es gibt Angebote im Rahmen eines freiwilligen Rückkehrprogramms nach Afghanistan oder die Ausreise in einen anderen Drittstaat«, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums der Nachrichtenagentur dpa. »Ziel ist es, den Personen eine Perspektive einzuräumen, die nicht mit einer Aufnahme in Deutschland rechnen können.«
In einem Schreiben wird laut dpa das Angebot mit dem steigenden Zeitdruck begründet. »Alle lokalen Verfahren müssen bis Ende 2025 vollständig abgeschlossen sein. Leider gibt es keine Garantie dafür, dass alle Schritte rechtzeitig abgeschlossen werden können«, heißt es demnach darin. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) soll das Schreiben im Namen der Bundesregierung verschickt haben.
Aufnahmeprogramme im Mai beendet
Die Betroffenen, darunter viele afghanische Familien, harren seit Monaten oder gar Jahren größtenteils in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad aus.
Neben früheren Ortskräften deutscher Institutionen und ihren Angehörigen sollten über das Programm auch Afghanen aufgenommen werden, die Verfolgung durch die islamistischen Taliban fürchten müssen, etwa weil sie sich in der Vergangenheit als Anwälte oder Journalistinnen für Menschenrechte eingesetzt haben.
Die schwarz-rote Bundesregierung stoppte das Aufnahmeprogramm für besonders gefährdete Afghaninnen und Afghanen im Mai.
»Beschämendes und törichtes Angebot«
Neben Geld werden demnach noch weitere Hilfeleistungen angeboten wie Finanzierung des Transports oder medizinische und psychosoziale Versorgung für drei Monate. Die Höhe der angebotenen Unterstützung variiert je nach familiärer Situation. In den Schreiben, die der dpa vorliegen sollen, ist demnach jeweils von mehreren Tausend Euro die Rede.
Afghanen, die das Schreiben erhalten haben, äußerten sich gegenüber der dpa schockiert und enttäuscht. »Wir haben zwei Jahre in Pakistan verbracht, und jetzt wird uns ein beschämendes und törichtes Angebot unterbreitet, das die Zukunft von uns und unseren Kindern gefährdet«, sagte einer von ihnen.

vor 3 Stunden
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