Torre-Pacheco in Spanien: Zusammenstöße zwischen Rechtsextremen und Migranten

vor 13 Stunden 1

In der südostspanischen Stadt Torre-Pacheco ist es am späten Samstagabend zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen rechtsextremen Gruppen, Anwohnern und nordafrikanischen Migranten gekommen. Fünf Menschen seien dabei verletzt und eine Person festgenommen worden, teilten die örtlichen Behörden mit. Auf Onlineplattformen veröffentlichte Videos zeigten, wie Männer mit rechtsextremen Symbolen auf ihrer Kleidung und Männer mit marokkanischen Flaggen einander mit Gegenständen bewarfen.

Pedro Ángel Roca, Bürgermeister der 40.000-Einwohner-Stadt, teilte mit, die meisten der mutmaßlich ultrarechten Anhänger seien von außerhalb angereist, um gegen Migranten vorzugehen. Die Polizei habe eine direkte Konfrontation der beiden Gruppen verhindert.

Auslöser der seit mehreren Tagen andauernden Spannungen in der Stadt soll ein Angriff auf einen Rentner gewesen sein, er wurde angeblich von Migranten aus dem Maghreb geschlagen. Die ultrarechte Szene habe diesen noch nicht geklärten Vorfall dazu genutzt, Einwanderung und Kriminalität gleichzusetzen, schreibt die Zeitung »El País« . In sozialen Medien kursierten seit Tagen Drohungen auch gegen in Torre-Pacheco wohnende Familien aus Marokko, so die Zeitung weiter.

Aufruf zu »Jagd auf Migranten«

In der Region Murcia arbeiten viele Migranten als Tagelöhner in der Landwirtschaft. Fast ein Drittel der Bevölkerung von Torre-Pacheco ist ausländisch, etwa doppelt so viel wie im spanischen Durchschnitt.

Nach den Ausschreitungen soll die Polizeipräsenz für die kommenden Tage deutlich verstärkt werden. Das sagte die Delegierte der spanischen Zentralregierung in der Region Murcia, Mariola Guevara, im staatlichen Fernsehen RTVE. Die Zusammenstöße gelten als einer der schwersten Vorfälle dieser Art in Spanien seit Jahrzehnten.

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