The Metal Company: Kanadischer Konzern will erstmals Rohstoffe in der Tiefsee abbauen

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Entgegen Sorgen von Experten setzt sich Donald Trump für umstrittenen Tiefseebergbau ein. Die kanadische Firma TMC hat nun den ersten entsprechenden Antrag gestellt.

29. April 2025, 18:15 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, dpa,

Das kanadische Unternehmen The Metals Company (TMC) hat als erster Konzern weltweit bei den US-Behörden eine Erlaubnis für den umstrittenen Tiefseebergbau in internationalen Gewässern beantragt. Die Anfrage beziehe sich auf die sogenannte Clarion-Clipperton-Zone im östlichen Pazifik, teilte das Unternehmen mit. Demnach will der Konzern dort am Meeresboden Manganknollen abbauen. Die vor Millionen von Jahren entstandenen Knollen enthalten neben Mangan auch Kobalt, Kupfer und Nickel – Metalle, die beispielsweise für den Bau von Batterien für Elektroautos benötigt werden.

Bergbaukonzerne fordern seit Langem, Mineralien am Meeresgrund abbauen zu dürfen. Laut Studien könnte das jedoch Gefahren bergen, deren Ausmaß schwer einzuschätzen sind, da die Ökosysteme der Tiefsee schlecht erforscht sind. Das hielt den US-Präsidenten Donald Trump jedoch nicht davon ab, vergangene Woche per Dekret den Tiefseebergbau zu fördern. In dem Dekret wies er seine Regierung an, Genehmigungen für das Schürfen in der Tiefsee schneller zu erteilen – sowohl in US- als auch in internationalen Gewässern.

Dem Bergbau in der Tiefsee stand zuletzt nicht nur die Sorge um ökologische Folgen im Weg, sondern auch das Fehlen eines internationalen Regelwerks. Die UN-Organisation ISA bemüht sich seit den Neunzigerjahren darum, ein solches Regelwerk auszuarbeiten und dabei das wirtschaftliche Potenzial der Rohstoffförderung am Meeresgrund gegen mögliche Umweltschäden abzuwägen. 

Regierungen und Unternehmen hatten sich daher bei konkreten Vorstößen bislang zurückgehalten. Dutzende Staaten, darunter Deutschland, fordern, keine Lizenzen zu erteilen, solange die Umweltfolgen nicht besser erforscht sind. Der ISA gehören 168 Vertragsstaaten des UN-Seerechtsübereinkommens an, die USA gehören aber nicht dazu.

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