Das israelische Militär hat in der syrischen Hauptstadt Damaskus das Militärhauptquartier angegriffen. In der südlichen Provinz Suweida gibt es weiter Kämpfe.
16. Juli 2025, 12:39 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters, AFP, lk
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben die syrische Hauptstadt Damaskus angegriffen. Ziel sei der Eingang des militärischen Hauptquartiers gewesen. Zur Begründung verwies das Militär auf "die Aktionen" des syrischen Regimes gegen drusische Zivilisten im Süden Syriens. Nach Angaben des syrischen Staatsfernsehens wurden zwei Personen durch die Angriffe auf das Zentrum der Hauptstadt verletzt.
In den vergangenen Tagen war es zu Kämpfen zwischen sunnitischen Beduinen und Drusen im Süden des Landes gekommen. Insgesamt sollen nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mehr als 250 Menschen getötet worden sein. Syrische Regierungstruppen sollen sich dabei teils aktiv auf die Seite der Sunniten gestellt haben. Einige sollen von Regierungssoldaten exekutiert worden sein. Als Reaktion hatte Israel bereits am Dienstag Ziele in der Region angegriffen. Israel hatte dabei auch syrische Panzer beschossen. Die Kämpfe in Suweida dauern weiter an.
In Syrien lebten vor dem 2011 ausgebrochenen Bürgerkrieg etwa 700.000 Drusen, die meisten von ihnen in der Provinz Suweida. Die im 11. Jahrhundert aus dem Islam hervorgegangene religiöse Minderheit macht etwa drei Prozent der syrischen Bevölkerung aus. Drusen leben auch im Libanon, in Israel und auf den Golanhöhen. Israel versteht sich als Schutzmacht der Drusen.
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