Im Sudan hat es offenbar Drohnenangriffe auf die Hauptstadt Khartum und ihr Umland gegeben. Am Vortag hatte die RSF-Miliz angegeben, sie habe einer Waffenruhe zugestimmt.
Aktualisiert am 7. November 2025, 10:16 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, dpa, kas
Die von der sudanesischen Arme kontrollierte Hauptstadt Khartum ist in der Nacht Ziel von Drohnenangriffen geworden. Das berichteten Medien und Augenzeugen. Auch Orte im Umland der Hauptstadt wurden demnach attackiert. Im Sudan gibt es seit langem Kämpfe zwischen der Armee und Milizen. Eine von ihnen, die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF), hatte am Vortag angegeben, einer humanitären Waffenruhe zugestimmt zu haben. Eine Einwilligung der Armee steht noch aus.
Aus mehreren Teilen der von der Armee kontrollierten Großstadt wurden Explosionen gemeldet, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur dpa von vor Ort berichtete. Das Militär versuchte demnach, die Drohnen mit Raketen abzuschießen. Die Fernsehsender Al-Arabi TV und Al-Hadath TV bestätigten die Angriffe auf Khartum. Al-Arabi TV berichtete zudem von weiteren Drohnenangriffen auf von der Armee kontrollierte Gebiete in der Region River Nile, die im Norden an Khartum grenzt.
Größte humanitäre Krise der Welt
In der Nacht seien die Menschen von Explosionsgeräuschen nahe dem Militärstützpunkt Wadi Sajidna geweckt worden, berichtete ein Bewohner der auf der gegenüberliegenden Nilseite liegenden Nachbarstadt Omdurman. Ein anderer Einwohner der Stadt gab an, zunächst sei eine Drohne zu hören gewesen, dann eine Explosion nahe einer Stromanlage. Daraufhin habe es einen Stromausfall gegeben.
Die Region um die Hauptstadtregion war in den vergangenen Monaten weitgehend von den Kämpfen zwischen RSF und Armee verschont geblieben. Die Regierungskräfte hatten Khartum im März wieder unter ihre Kontrolle gebracht.
Die Lage im Sudan gilt als die aktuell größte humanitäre Krise der Welt. Beiden Seiten des Bürgerkriegs werden Kriegsverbrechen und schwerste Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, was die Armee und die RSF jeweils bestreiten.

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