Der Unterschied zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung kann manchmal schmerzhaft sein – doch er hat auch schon manche Karriere befördert. Die von Rebel Wilson, 45, zum Beispiel. Die Australierin machte ihren Bachelor in Jura und Theaterstudien und besuchte das Australian Theatre for Young People. Als sie in dem renommierten Jugendtheater ein New-York-Stipendium erhielt, geriet sie dort mit der Comedyszene in Berührung – und wurde, zurück in Australien, mit Comedyrollen bekannt.
Das Ergebnis: eine Weltkarriere als Schauspielerin in Komödien, von »Bridesmaids« über die »Pitch Perfect«-Reihe bis zu »Glam Girls – Hinreißend verdorben«.
In der britischen Zeitung »The Guardian« stellte sich Wilson nun den Fragen von Leserinnen und Lesern, unter anderem zur Zusammenarbeit mit dem Shakespeare-Mimen Sir Derek Jacobi. Die genoss Wilson sehr, »er erzählte ständig Geschichten, auf diese lustige Großpapa-Art«. Ähnliche Bewunderung brachte sie einer anderen Kollegin mit großer britischer Theaterkarriere entgegen.
»Als ich mit dem Schauspielern anfing, wollte ich immer wie Judi Dench sein«, sagte Wilson über die Tony- und Oscarpreisträgerin, »denn ich dachte, ich würde eine ernst zu nehmende Schauspielerin.« Es kam anders: »Es ergab sich, dass die Leute gern über mich lachen«. Wobei zumindest hinter den Kulissen auch Dench einen wilden Humor habe, so Wilson: »Sie warf mit Witzen um sich und fluchte, was ich unglaublich witzig fand«.
Ein bisschen tragisch, dass ausgerechnet die Zusammenarbeit mit Judi Dench nicht gerade als Karrierehöhepunkt von Rebel Wilson gelten kann: Die beiden Schauspielerinnen begegneten sich am Set der oft verspotteten Musicalverfilmung »Cats«. Später konkurrierten sie um den Schmähpreis Goldene Himbeere in der Kategorie »Schlechteste Nebendarstellerin«, beide waren nominiert – Rebel Wilson bekam den gefürchteten Preis.