Papst ernennt neuen Missbrauchsbeauftragten

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Papst Leo XIV. hat den französischen Erzbischof Thibault Verny zum neuen Missbrauchsbeauftragten des Vatikans ernannt. Der 59-Jährige löst US-Kardinal Sean O’Malley ab, der die Altersgrenze von 80 Jahren überschritten hat.

Als Leiter der Päpstlichen Kommission gegen sexuellen Missbrauch durch Geistliche ist Verny für die Aufarbeitung von Skandalen zuständig, die die katholische Kirche in vielen Ländern erschüttert haben, auch in Deutschland.

Der Erzbischof von Chambéry sprach von einer »schweren und heiligen Aufgabe«. Die Kirche müsse »wachsamer, verantwortungsbewusster und barmherziger in ihrer Mission sein, die Schwächsten unter uns zu schützen«.

Verny war bislang Vorsitzender des Rates zur Prävention und Bekämpfung von sexuellem Missbrauch der französischen Bischofskonferenz. Der neue Papst aus den USA hatte zuvor schon von seiner Kirche eine »Kultur der Prävention« gefordert, die keine Form von Missbrauch zulasse.

Papst Franziskus rief die Kommission 2014 ins Leben

Angesichts der vielen Skandale um Missbrauchsfälle und anschließende Vertuschungsversuche hatte der inzwischen verstorbene Papst Franziskus die Kommission 2014 ins Leben gerufen. Seither wurde sie von Kardinal O’Malley geleitet, dem ehemaligen Erzbischof von Boston. Der heute 81-Jährige blieb auch über das traditionelle Ruhestandsalter für Bischöfe hinaus im Amt.

Die Kommission soll dem Papst Maßnahmen zum Schutz von Minderjährigen und schutzbedürftigen Erwachsenen gegen sexualisierte Gewalt sowie jede weitere Form von Missbrauch vorschlagen. Zugleich soll sie den Verantwortlichen in den Ortskirchen, in den Ordensgemeinschaften und in der Caritas Hinweise für einen besseren Umgang mit Missbrauchsfällen und zur Vorbeugung geben.

»Unsere Prioritäten werden sich auf die Unterstützung der Kirchen konzentrieren, insbesondere derjenigen, die noch mit der Umsetzung angemessener Schutzmaßnahmen zu kämpfen haben«, so Verny in einem Statement zu seiner Ernennung: »Wir werden Subsidiarität und die gerechte Verteilung von Ressourcen fördern, damit alle Teile der Kirche, unabhängig von ihrer geografischen Lage oder ihren Umständen, die höchsten Schutzstandards einhalten können.«

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