Der FC Bayern und Borussia Dortmund haben bei der Klub-WM schon jetzt riesige Summen verdient. Eine Übersicht, womit die 32 Klubs rechnen können - und warum für keinen mehr das Maximum drin ist.

Lassen die Millionen weiter strömen: Die Bayern-Profis haben das Viertelfinale bei der Klub-WM erreicht. IMAGO/Sportsphoto
Noch hat sich unter den 32 Teilnehmern kein Funktionär gefunden, der die Preisgelder bei der Klub-WM öffentlich zur Hauptmotivation seines Klubs erklärt. BVB-Geschäftsführer Lars Ricken behauptete am Dienstag gar, dass von den Prämien "am Ende gar nicht so viel übrig" bleiben werde. Doch das ist mit Blick auf die konkreten Zahlen schwer zu glauben.
Allein Borussia Dortmund hat durch den Einzug ins Viertelfinale bereits rund 52 Millionen US-Dollar und damit rund 44 Millionen Euro sicher und liegt im Ranking aller 32 Teams auf dem fünften Platz. Angeführt wird dieses vom kommenden Gegner Real Madrid (52 Millionen Euro), der den FC Bayern nach jetzigem Stand auf den zweiten Platz verweist. Die Münchner stehen bei etwa 49 Millionen Euro und damit knapp vor ihrem Viertelfinalkontrahenten Paris Saint-Germain (48 Millionen Euro).
Das Einnahme-Ranking der Klub-WM 2025
1 | Real Madrid | 35,81 + 5 + 7,5 + 13,125 | 61,435 |
2 | FC Bayern München | 33,51 + 4 + 7,5 + 13,125 | 58,135 |
3 | Paris Saint-Germain | 31,21 + 4 + 7,5 + 13,125 | 55,835 |
4 | FC Chelsea | 28,91 + 4 + 7,5 + 13,125 | 53,535 |
5 | Borussia Dortmund | 26,61 + 5 + 7,5 + 13,125 | 52,235 |
6 | Manchester City | 38,19 + 6 + 7,5 | 51,69 |
7 | Palmeiras | 15,21 + 4 + 7,5 + 13,125 | 39,835 |
Fluminense | 15,21 + 4 + 7,5 + 13,125 | 39,835 | |
9 | Inter Mailand | 24,31 + 5 + 7,5 | 36,81 |
10 | Al-Hilal | 9,55 + 4 + 7,5 + 13,125 | 34,175 |
11 | Benfica Lissabon | 17,41 + 5 + 7,5 | 29,91 |
12 | Flamengo | 15,21 + 5 + 7,5 | 27,71 |
13 | Botafogo | 15,21 + 4 + 7,5 | 26,71 |
14 | Juventus Turin | 15,1 + 4 + 7,5 | 26,6 |
15 | Atletico Madrid | 22,01 + 4 | 26,01 |
16 | FC Porto | 19,71 + 2 | 21,71 |
17 | Inter Miami | 9,55 + 4 + 7,5 | 21,05 |
CF Monterrey | 9,55 + 4 + 7,5 | 21,05 | |
19 | River Plate | 15,21 + 3 | 18,21 |
20 | Boca Juniors | 15,21 + 2 | 17,21 |
21 | RB Salzburg | 12,81 + 3 | 15,81 |
22 | Mamelodi Sundowns | 9,55 + 3 | 12,55 |
23 | Al-Ahly | 9,55 + 2 | 11,55 |
ES Tunis | 9,55 + 2 | 11,55 | |
Al-Ain | 9,55 + 2 | 11,55 | |
26 | Los Angeles FC | 9,55 + 1 | 10,55 |
27 | CF Pachuca | 9,55 | 9,55 |
Seattle Sounders | 9,55 | 9,55 | |
Wydad FC | 9,55 | 9,55 | |
Urawa Red Diamonds | 9,55 | 9,55 | |
Ulsan HD FC | 9,55 | 9,55 | |
32 | Auckland City | 3,58 + 1 | 4,58 |
Anmerkungen: Alle Summen in US-Dollar; der erste Wert in der Spalte "Berechnung" ist das Startgeld
Atletico und Porto trotz frühem Aus in der oberen Hälfte
Abgeschlagenes Schlusslicht ist Underdog Auckland FC, der zwar "nur" rund vier Millionen Euro kassiert, was im Verhältnis zum eigenen Umsatz und den finanziellen Rahmenbedingungen der neuseeländischen Liga aber ebenfalls eine horrende Summe darstellt. Doch wie kommen die Werte überhaupt zustande?
Bei der ersten Auflage des neuen Prestigeprojekts von Präsident Gianni Infantino schüttet die FIFA insgesamt eine Milliarde US-Dollar aus - davon 525 Millionen US-Dollar als Start- und 475 Millionen US-Dollar als Leistungsprämien. Bei Ersteren ist relevant, aus welchem Verband ein Klub kommt, bei Zweiteren wird das tatsächliche Abschneiden in den USA belohnt.

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02.07.25 - 10:34 Uhr 08:59 Minuten
Konkret erhalten die Teams aus Europa Startgelder zwischen 12,81 und 38,19 Millionen US-Dollar, die aus Südamerika jeweils 15,21 Millionen US-Dollar. An die Klubs aus Nord- und Mittelamerika, Asien sowie Afrika schüttet die FIFA jeweils 9,55 Millionen US-Dollar aus, an Auckland, die einzige Mannschaft aus Ozeanien, 3,58 Millionen US-Dollar. Das erklärt auch, warum mit Atletico und Porto zwei Europäer in der oberen Hälfte des Rankings stehen, die bereits in der Vorrunde ausschieden.
Maximalsumme nicht mehr möglich - doch Real kann auf 122 Millionen kommen
Wie sich die Startgelder unter den europäischen Teilnehmern aufteilen, hat die FIFA offiziell nicht mitgeteilt, sie schreibt lediglich von "sportlichen und kommerziellen Kriterien". Nach kicker-Recherchen wurde auf Basis des Champions-League-Abschneidens der letzten vier Jahre und einer wirtschaftlichen Rangfolge, die sich am Umsatz der Klubs ohne Transfereinnahmen in den vergangenen vier Spielzeiten orientiert, ein Europa-internes Ranking gebildet, wonach RB Salzburg mit 12,81 US-Dollar Schlusslicht ist und pro Platz 2,3 Millionen US-Dollar hinzukommen. Ganz vorne liegt demnach ManCity mit 38,19 Millionen US-Dollar.
Bei den Leistungsgeldern prämiert die FIFA jeden Sieg (zwei Millionen US-Dollar) und jedes Unentschieden (eine Million US-Dollar) in der Gruppenphase, dazu das Erreichen des Achtelfinals (7,5 Millionen US-Dollar), des Viertelfinals (13,125 Millionen US-Dollar), des Halbfinals (21 Millionen US-Dollar) und des Finals (30 Millionen US-Dollar), wobei der Sieger weitere zehn Millionen US-Dollar erhält.
Maximal konnte ein Klub - nämlich Startgeld-Krösus ManCity - knapp 126 Millionen US-Dollar (ca. 107 Millionen Euro) abräumen, hätte dafür aber nicht nur - wie tatsächlich geschehen - eine perfekte Gruppenphase spielen, sondern am Ende auch den Titel gewinnen müssen. Stattdessen flog Pep Guardiolas Team im Achtelfinale gegen Al-Hilal raus. Für den derzeitigen Prämien-Spitzenreiter Real Madrid ist aber bei einem Titelgewinn mit 122 Millionen US-Dollar (ca. 103 Millionen Euro) fast noch genauso viel drin.
60 Prozent der Einnahmen gehen Stand jetzt nach Europa
Obwohl auch südamerikanische Teams und mit Al-Hilal ein asiatischer Vertreter bislang für Furore sorgten, ist bereits klar, dass der Hauptteil der von der FIFA ausgelobten Milliarde nach Europa wandert. Schon jetzt haben die europäischen Klubs rund 490 Millionen US-Dollar und damit knapp 60 Prozent der bislang vergebenen Gelder sicher. Südamerika kommt mit rund 170 Millionen US-Dollar auf etwa 20 Prozent, die anderen Verbände allesamt nicht einmal auf zehn Prozent.
Jörn Petersen