Israels Außenminister hat den "Abschluss des Einsatzes in Gaza" in Aussicht gestellt. Trump und Netanjahu wollen offenbar am Montag sprechen. Das war die Nacht
1. Juli 2025, 5:47 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, AFP, Reuters, als
Etwa eine Woche nach Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran hat der israelische Verteidigungsminister Israel Katz ein Ende des Krieges in Gaza in Aussicht gestellt. "Wir stehen nun vor dem Abschluss des Einsatzes in Gaza", sagte Katz nach Angaben seines Büros. Er erinnerte demnach auch an Israels Ziele, darunter die Freilassung aller Geiseln sowie die Niederlage der Hamas, die Israel im Gazakrieg erreichen wolle.
US-Präsident Donald Trump hatte am Wochenende gesagt, er rechne kommende Woche mit einer Feuerpause im Gazakrieg. Es blieb aber zunächst unklar, worauf Trump seine Aussage stützte.
Berichte über geplantes Treffen von Trump und Netanjahu
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will übereinstimmenden Medienberichten zufolge nach Washington reisen, um sich mit US-Präsident Donald Trump zu treffen. Das Gespräch sei am Montag geplant, meldeten die Nachrichtenagenturen dpa und AFP unter Berufung auf US-Regierungskreise. Zuvor hatten israelische Medien von dem geplanten Treffen berichtet; sie beriefen sich auf einen israelischen Beamten. Eine offizielle Bestätigung gab es nicht.
Trumps Sprecherin Karoline Leavitt hatte zuvor auf einer Pressekonferenz gesagt, Netanjahu habe Interesse bekundet, sich mit dem US-Präsidenten in Washington zu treffen, und man arbeite an einem Termin dafür. Leavitt betonte, es sei eine von Trumps Prioritäten, "den brutalen Krieg im Gazastreifen zu beenden".
Israel bestätigt Vorfälle an Verteilzentren
Das israelische Militär hat Berichte bestätigt, wonach palästinensische Zivilisten bei der Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen zu Schaden gekommen sind. Daraufhin seien entsprechende Anweisungen an die Soldaten ausgegeben worden, teilte das israelische Militär mit. Ein Militärsprecher sagte, Vorfälle, bei denen Bewohner des Gazastreifens verletzt wurden, würden überprüft. Zuvor hatte es wiederholt Berichte über israelische Soldaten gegeben, die in der Nähe von Verteilzentren auf Menschen geschossen haben sollen. UN-Angaben zufolge gab es mehr als 400 Tote.
Die israelische Armee gab an, sie habe die von der umstrittenen Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) betriebenen Verteilungszentren umzäunt, zusätzliche Zugangswege geöffnet und Barrieren errichtet, um "Spannungen mit der Bevölkerung" zu reduzieren.
Gesundheitsministerium im Gazastreifen meldet 60 Tote
Im
Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben rund 60 Menschen bei
israelischen Angriffen getötet worden. Zunächst war von mindestens 38 Toten im gesamten Küstengebiet die Rede gewesen.
Allein zehn Menschen seien in Seitun und 13 in einem Gebiet südwestlich
von Gaza-Stadt gestorben, teilte das von der islamistischen Hamas
kontrollierte Gesundheitsministerium mit. 22 Menschen, darunter Frauen, Kinder und ein örtlicher Journalist, wurden Rettungskräften zufolge bei einem israelischen Luftangriff auf ein Café am Strand von Gaza-Stadt getötet.
Bei den Angaben wird kein Unterschied zwischen Zivilisten und Hamas-Mitgliedern gemacht, sie lassen sich zudem nicht unabhängig überprüfen. Sie beruhen auf der Erfassung der Toten, die von den Angehörigen in die nur eingeschränkt funktionierenden Krankenhäuser gebracht werden.
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