Oxfam beklagt starken Anstieg von Managergehältern

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Der 1. Mai ist der traditionelle Kampftag der Gewerkschaften für Arbeitnehmerrechte. Die Entwicklungsorganisation Oxfam nutzt den Tag, um auf die Ungleichheit bei der Gehaltsentwicklung zwischen Topmanagern und einfachen Beschäftigten hinzuweisen. Die Mediangehälter von Spitzenmanagern sind nach Angaben der Organisation weltweit zwischen 2019 und 2024 um 50 Prozent gestiegen – 56-mal so stark wie die Reallöhne von Beschäftigten, die nur um 0,9 Prozent zulegten.

Auch in Deutschland konnten Vorstandschefs ihr Gehalt in dieser Zeit laut Oxfam deutlich steigern, nämlich 30-mal so stark wie Angestellte. Sie hätten vergangenes Jahr im Mittel rund 4,4 Millionen Euro verdient, was einem Anstieg von 21 Prozent gegenüber 2019 entspreche, heißt es unter Berufung auf eine Analyse der 56 umsatzstärksten deutschen Unternehmen.

Zum Vergleich: Im selben Zeitraum seien die Reallöhne von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern um nur 0,7 Prozent gestiegen, teilt die Organisation mit Verweis auf die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) mit. Reallöhne zeigen, wie sich die Löhne unter Berücksichtigung der Inflation entwickelt haben. Aus ihnen lässt sich bezüglich der Kaufkraft daher mehr ablesen als aus der Entwicklung der Nominallöhne.

Oxfam fordert die Bundesregierung auf, Superreiche sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene stärker zu besteuern. Dazu gehörten höhere Spitzensteuersätze auf Einkommen und die Einführung einer Vermögensteuer. Auch ein Mindestlohn von mindestens 15 Euro pro Stunde sei notwendig, damit die Ungleichheit nicht noch weiter zunehme. Weltweit stagnierten laut Oxfam zudem vielerorts die Reallöhne. Insbesondere in Ländern mit niedrigen Einkommen herrsche große Lohnungleichheit.

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