Die USA erlauben den Unternehmen Nvidia und AMD offenbar wieder den Verkauf von KI-Chips nach China. Laut Medienberichten bekommt die Regierung 15 Prozent vom Umsatz.
Aktualisiert am 11. August 2025, 9:11 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, AFP, Reuters, akm
Die US-Regierung will bei Verkäufen bestimmter KI-Chips von Nvidia und AMD nach China künftig 15 Prozent des Preises mitverdienen. Der CEO des Chipherstellers Nvidia Jensen Huang habe sich bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus auf die für den weltweiten Technologiehandel sehr ungewöhnliche Vereinbarung geeinigt, berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend.
Unter Trump wurden die Regeln für den Verkauf von Hochleistungschips nach China im Frühjahr deutlich strenger. Nvidia durfte zeitweise nicht einmal eine abgespeckte Version seines KI-Chips, das Modell H20, dorthin liefern. Das hätte den Konzern Milliarden gekostet.
Nach Gesprächen mit der Regierung lockerte diese im Juli die Regeln etwas. Doch neue Liefergenehmigungen blieben zunächst aus. Erst nach dem Treffen zwischen Nvidia-Chef Huang und Trump am vergangenen Mittwoch soll eine Einigung erzielt worden sein.
Streit um die technologische Vorherrschaft
Auch das im Silicon Valley ansässige Chip-Unternehmen AMD werde ebenfalls 15 Prozent seines Umsatzes aus dem Verkauf seiner MI308-Chips an China zahlen, deren Export war zuvor verboten. Laut der New York Times könnte die Vereinbarung der US-Regierung mehr als 2 Milliarden US-Dollar einbringen.
Die US-Regierung versucht schon seit der Amtszeit von Trumps Vorgänger Joe Biden, den Fortschritt Chinas bei Künstlicher Intelligenz durch schlechteren Zugang zu Hightech-Chips zu bremsen. Nvidia kritisiert, dadurch werde das Land nur eigene Technologien entwickeln und amerikanische Unternehmen neue Konkurrenten auf dem Weltmarkt bekommen.
Vor der US-Blockade im Frühjahr schätzten Analysten, dass Nvidia in diesem Jahr H20-Chips im Wert von mehr als 20 Milliarden Dollar (17,14 Mrd Euro) nach China verkauft. Im Fall von AMD liegen die Schätzungen aktuell bei drei bis fünf Milliarden Dollar.