NDR-Moderatorin: Journalistin Julia Ruhs kritisiert NDR nach Absetzung

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Das Format "Klar" mit Julia Ruhs sollte konservative Zuschauer vom NDR überzeugen, nach wenigen Folgen musste Ruhs gehen. Jetzt sagt sie: "Für den NDR bin ich zu rechts."

18. September 2025, 13:33 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, KNA,

 Julia Ruhs bei einer Diskussionsveranstaltung in Kiel
Julia Ruhs bei einer Diskussionsveranstaltung in Kiel © Thomas Eisenkrätzer/​dpa

Die Journalistin Julia Ruhs hat nach der Beendigung ihres Engagements beim Format Klar des Norddeutschen Rundfunks (NDR) Vorwürfe gegen den Sender erhoben. "Ich glaube, für den NDR bin ich zu rechts", sagte sie im Podcast Table Today. Dabei verteidigte sie den Bayerischen Rundfunk (BR), für den sie weiter tätig bleiben kann: "Die stehen hinter mir." 

NDR und der BR, die Klar gemeinsam produzierten, hatten am Mittwoch mitgeteilt, dass das Format nach den ersten drei Pilotfolgen zwar weitergeführt wird – künftig jedoch teilweise ohne Ruhs. Sie werde nur noch bei den vom BR verantworteten Sendungen als Moderatorin eingesetzt. 

"Offenbar hält der NDR weniger Meinungsvielfalt aus als der BR", sagte Ruhs bei Table Today. "Für die fängt die Rechtsradikalität wahrscheinlich schon an, wenn man beispielsweise sagt, man findet Positionen von Friedrich Merz gut." Dem NDR warf sie vor, "Meinungen zu kriminalisieren, die eigentlich noch Mitte oder Mitte-rechts sind und weit entfernt von extremistischen oder radikalen Positionen".

Am Mittwoch hatte sie sich bereits auf X ähnlich geäußert. Sie und ihr Team seien "fassungslos" über die Entscheidung des Senders. Klar, eine Sendung, die sich gesellschaftlich umstrittenen Fragen widmen soll, habe "Zuschriften von Fans" erhalten, die angegeben hätten, "wieder Hoffnung" in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu haben. "Und jetzt? Wurden all die Vorurteile, die sie im Bezug auf die Meinungsvielfalt schon hatten, bestätigt." 

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