Microsoft entlässt erneut bis zu 9000 Mitarbeiter

vor 2 Tage 3

Microsoft streicht weitere Stellen: In einer neuen Entlassungswelle sollen bis zu 9100 Angestellte ihren Job verlieren, teilte die Firma der Seattle Times mit. Es soll sich um die größte Kündigungswelle seit 2023 handeln. "Wir setzen die organisatorischen Veränderungen fort, die notwendig sind, um das Unternehmen und die Teams bestmöglich für den Erfolg in einem dynamischen Markt zu positionieren", teilte Microsoft US-Medien mit.

Die nun gestrichenen 9100 Stellen entsprechen 4 Prozent der Gesamtbelegschaft, berichtet die Seattle Times. Welche Abteilungen wie stark betroffen sind, ist noch unklar. Laut Bloomberg betreffen die Stellenstreichungen aber auf jeden Fall die Xbox-Sparte des Tech-Riesen – also Jobs im Gaming-Sektor. So sollen 10 Prozent der Angestellten der King-Abteilung gehen, die Microsoft mit dem Bethesda-Deal zugekauft hatte. Der "Candy Crush"-Entwickler betreibt mehrere Niederlassungen in Europa. Zudem seien weitere ZeniMax-Büros in Europa von den Stellenstreichungen betroffen.

Das Spielemagazin Videogameschronicle hat eine Mail veröffentlicht, in der Microsofts Xbox-Chef Phil Spencer die Angestellten über die Entlassungswelle informiert. "Um Gaming für dauerhaften Erfolg zu positionieren und uns auf strategische Wachstumsbereiche zu konzentrieren, werden wir die Arbeit in bestimmten Geschäftsbereichen einstellen oder reduzieren", schreibt Spencer.

Demnach sollen Management-Ebenen abgebaut werden, um Agilität und Effektivität zu verbessern. Betroffene Mitarbeiter sollen individuell von Vorgesetzten informiert werden. "Vielen Dank an alle, die unsere Kultur, unsere Produkte und unsere Gemeinschaft geprägt haben. Wir werden mit großer Wertschätzung und Respekt für alle, die zu dieser Reise beigetragen haben, weitermachen", schreibt Spencer.

In der Mail betont Spencer auch den Erfolg der Xbox-Sparte: Man habe mehr Spieler, Games und Spielstunden als je zuvor. Die Plattform, Hardware und die Spiele-Roadmap sei außerdem so gut wie nie aufgestellt. Aber auch dieser Erfolg sei auf den schwierigen Entscheidungen aus der Vergangenheit aufgebaut, berichtet Spencer. "Wir müssen jetzt Entscheidungen treffen, um auch in den kommenden Jahren erfolgreich zu sein." Man wolle die stärksten Marktgelegenheiten priorisieren.

US-Medien hatten bereits vor über einer Woche eine neue Microsoft-Entlassungswelle in Aussicht gestellt. Es ist die vierte Kündigungswelle in der Xbox-Sparte seit dem vergangenen Jahr: Anfang 2024 wurden von rund 22.000 Xbox-Mitarbeitern 1900 entlassen. Im Mai des Jahres schloss Microsoft mehrere Spielestudios, bevor im September bei der Xbox-Abteilung weitere 650 Arbeitsplätze wegfielen.

(dahe)

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