Lilien-Lazarett lichtet sich - Nur Lopez und Will fehlen

vor 2 Stunden 1

Vergangene Rückrunde hatte der SV Darmstadt 98 so viele Verletzte, dass er nur selten einen 20-Mann-Kader zusammenbekam. Jetzt hat sich die Situation ins Gegenteil gewendet, und es gibt mehrere Härtefälle.

 Florian Kohfeldt.

Zufrieden mit dem Saisonauftakt - aber es gibt noch Luft nach oben: Florian Kohfeldt. picture alliance / Eibner-Pressefoto

Dem erfolgreichen Saisonauftakt mit dem 4:1 über Bundesliga-Absteiger Bochum zum Trotz sieht Darmstadts Trainer Florian Kohfeldt noch Luft nach oben. Für das erste Auswärtsspiel gegen Nürnberg wolle man vor allem die Spieleröffnung aus der letzten Linie über die Sechser verbessern, sowie die Restverteidigung nach Ballverlust. Insgesamt zeigte sich der Coach aber im Rückblick zufrieden.

Was seine Laune zusätzlich gebessert haben dürfte, ist der Blick ins mittlerweile ziemlich leere Lilien-Lazarett: In der vergangenen Saison hatte es wegen der vielen Verletzten in der Rückrunde fast nie für einen vollständigen 20-Mann-Kader gereicht. Jetzt fehlen nur noch Sergio Lopez, der weiter Rückenprobleme hat, sowie Paul Will, der nach seinem Kreuzbandriss noch Zeit braucht.

Acht Härtefälle

Bei einer Kaderstärke von 30 Mann bedeutet das acht Härtefälle, die nicht zum Kader für das Nürnberg-Spiel gehören. Ziemlich wahrscheinlich ist, dass die Youngster Benedikt Börner, Tim Arnold, Max Pfister und Othmane El Idrissi nicht dabei sein werden. Ob es für Matthias Bader und Bartosz Bialek nach ihren langen Verletzungen und keinem einzigen Einsatz in der Vorbereitung bereits für einen Kaderplatz reicht, ist zumindest fraglich. Aber selbst dann wird es - Stand jetzt - noch zwei weitere Spieler treffen.

Kohfeldt freut sich auf jeden Fall über einen sehr gesunden Konkurrenzkampf. Dennoch nehme er die Mannschaft geschlossen war. Selbst die Spieler, die um die gleiche Position konkurrieren, gingen nach dem Spiel oder dem Training sehr gut miteinander um. Für ihn und sein Team bedeutet der Konkurrenzkampf aber auch, dass man viel mit den Spielern sprechen müsse. Für den Spieler, der nicht zum Einsatz komme, sei die Situation dann in der Regel schwerer als für das Trainerteam. "Wir haben eine sehr klare Linie, wann wir kommunizieren, wer im Kader ist, wer nicht im Kader ist, wer spielt, wer nicht spielt."

Fragezeichen in der Abwehr und im Mittelfeld

Mit Blick auf das Nürnberg-Spiel gibt es bei der Startelf vor allem drei Brennpunkte mit besonderem Konkurrenzkampf, auf denen sich Kohfeldt nach den Erkenntnissen aus dem Bochum-Spiel entscheiden muss: in der Abwehr sowie im defensiven und im offensiven Mittelfeld.

In der Abwehr stellt sich die Frage, ob er wieder mit Clemens Riedel für Lopez auf der Rechtsverteidiger-Position in einer Vierabwehrkette beginnt. Riedel zeigte dort im ersten Durchgang eine gute Leistung. Oder ob er auf Dreierkette umstellt. Dann hätte Matej Maglica gute Karten, der vom Coach für seine Leistung nach seiner Einwechslung noch ein Extra-Lob bekam.

Killian Corredor (SV Darmstadt 98)

Chance auf die Rückkehr in die Startelf: Killian Corredor. picture alliance / HMB Media

Auf der Doppelsechs debütierte der Japaner Hiroki Akiyama, blieb aber zur Pause aus taktischen Gründen in der Kabine. Der eingewechselte Merveille Papela spielte gut, empfahl sich damit für weitere Aufgaben.

Und im offensiven Mittelfeld muss sich Kohfeldt zwischen Neuzugang Marco Richter und dem genesenen Killian Corredor entscheiden. Richter zeigte ein solides Debüt, ist aber nach einer guten Woche bei den Lilien noch nicht bei 100 Prozent. Corredor war bis zu seiner Verletzung einer der besten Spieler der Vorbereitung beim SV Darmstadt 98. Ob er allerdings nach mehr als zwei Wochen Pause schon wieder Luft für die Startformation hat, ist auch fraglich.

Testspiel am Samstag gegen Schweinfurt

Für die Spieler, die in Nürnberg nicht dabei sind oder nicht beziehungsweise nur kurz zum Einsatz kommen, gibt es einen Tag später die Möglichkeit, sich zu empfehlen. Da treten die Lilien in einem Testspiel gegen den 1. FC Schweinfurt 05 an.

Stephan Köhnlein

Gesamten Artikel lesen