Darf Daniel Farke Leeds United auch in der Premier League betreuen? Noch ist diese Frage unbeantwortet, Fans und Spieler sendeten am Montagabend aber klare Botschaften.

Tränen? Nein, eher die Folgen der Champagner-Dusche: Daniel Farke am Montag gegen Bristol. IMAGO/Every Second Media
Daniel Farke ist gerade zum dritten Mal in die Premier League aufgestiegen, jetzt steht er kurz davor, auch zum dritten Mal als Championship-Champion aufzusteigen. Am Montagabend konterte Leeds United den 5:0-Sieg von Mit-Aufsteiger FC Burnley zwei Tage zuvor mit einem hochverdienten 4:0 gegen den Tabellenfünften Bristol City, der sich noch mittendrin im Rennen um einen der beiden offenen Play-off-Tickets befindet.
Vor dem finalen Spieltag am kommenden Samstag ist Leeds damit dank der besseren Tordifferenz gegenüber Burnley weiterhin Spitzenreiter, und der letzte Gegner ist der Tabellenvorletzte Plymouth Argyle, der nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt hat. Die Stimmung könnte also kaum besser sein bei Farke & Co. - wenn da die anhaltenden Gerüchte um einen Trainerwechsel nicht wären.
Schon bald wollen die Verantwortlichen entscheiden, ob sie Farke die Betreuung der Mannschaft auch in der Premier League zutrauen, wo dessen bisherige Trainer-Bilanz weitaus schlechter ist als in der Championship. Klubboss Paraag Marathe, dessen Investmentgruppe 49ers Enterprises derzeit auch Gespräche mit den Glasgow Rangers führt, weilt diese Woche in Leeds und war am Montag auch im Stadion.
Dort dürfte er schnell gemerkt haben, wie unpopulär eine Trennung von Farke wäre. Die Fans besangen und beklatschten den 48-Jährigen immer wieder, der das sichtlich emotional zur Kenntnis nahm. Und auch die Spieler stellten sich unisono hinter ihren Chefcoach. "Er hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er sehr erfolgreich ist", betonte etwa Ethan Ampadu. "Er gibt uns allen das Selbstvertrauen, das zu machen, was wir können."
Farke: "Vor dem Spiel war ich ein bisschen besorgt"
Farke, dessen Vertrag noch bis 2027 gültig ist, lässt keine Zweifel daran, dass er gerne das Klub-Ziel angehen würde, Leeds dauerhaft in der Premier League zu etablieren. Das sei der "nächste Schritt" nach den bereits erfolgten: "Ich habe immer gesagt, warum ich hier einen langfristigen Vertrag unterschrieben habe. Ich wollte zunächst das Schiff beruhigen, die Gruppe wieder aufbauen und den Klub wieder einen, denn es gab eine große Kluft zwischen Fans und Mannschaft. Ich wollte eine neue Gemeinschaft, Werte und einen Spielstil schaffen, und den Klub zurück in die Premier League bringen."

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28.04.25 - 15:23 Uhr 01:05:48 Stunden
All das ist gelungen, und das 4:0 gegen Bristol war einmal mehr beste Werbung für Farkes Verbleib. "Ich bin ein sehr stolzer Trainer", sagte dieser nach Schlusspfiff der BBC. "Natürlich war die Woche nicht einfach, denn an den ersten drei oder vier Tagen haben wir gefeiert. Wir sind am Freitag wieder ins Training eingestiegen. Vor dem Spiel war ich ein bisschen besorgt. Das war aber nicht nötig. Es war eine der besten Leistungen der ganzen Saison."
Die Mannschaft, die Farke nach den Rekord-Einnahmen im Sommer neu formiert hatte, zeige schon die ganze Saison "unglaubliche Widerstandsfähigkeit, Mentalität, Zusammenhalt und Kampfgeist", schwärmte er - im Wissen, dass er daran sicherlich nicht unschuldig ist.
jpe