Krieg in der Ukraine: Ukraine macht Russland nach Tod von Journalistin schwere Vorwürfe

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Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

Rubio: Brauchen Friedensvorschläge oder die USA ziehen sich zurück

Verletzte und Tote nach Drohnenangriffen auf Charkiw und Dnipro

Gouverneur: Russland will in Sumy Pufferzone erschließen

Kreml lehnt Kiews Vorschlag zu 30-tägiger Waffenruhe ab

Baerbock warnt USA vor Ja zu Diktatfrieden

Ukraine macht Russland nach Tod von Journalistin schwere Vorwürfe

Kiew erhebt nach dem Tod der ukrainischen Journalistin Viktoria Roschtschyna in russischer Gefangenschaft schwerste Vorwürfe gegen Moskau. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft habe bei der Untersuchung der zurückgegebenen Leiche Folterspuren entdeckt, berichteten Medien wie die Washington Post, der britische Guardian, Ukrajinska Prawda und das unabhängige russische Portal istories nach einer gemeinsamen Recherche. Auch seien Organe entnommen worden, was darauf hindeute, dass die Todesursache vertuscht werden sollte.

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, griff den Fall auf X auf und schrieb: „So sieht russische Besatzung aus.“

Die ukrainischen Behörden haben den Verdacht, dass die Frau erdrosselt wurde. „Der Körper der Toten weist vielfältige Spuren von Folter und Misshandlung auf, darunter Abschürfungen und Blutergüsse in verschiedenen Körperteilen, eine gebrochene Rippe, eine Halsverletzung und mögliche Spuren des Einsatzes von Stromschlägen an ihren Füßen“, zitiert istories den Vertreter der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft, Jurij Bjeloussow. Die genaue Todesursache habe wegen des Zustands der Leiche bislang nicht ermittelt werden können. So fehlten Augäpfel, Gehirn und ein Teil des Kehlkopfes.

Roschtschyna war im Juli 2023 aus Kiew über Polen und das Baltikum nach Russland gereist und von dort wiederum in die von Russland besetzten Gebiete in der Ukraine gelangt, um über das Leben dort zu berichten. Dort wurde sie den Recherchen nach Ende August festgenommen und zunächst in Melitopol gefangengehalten. Im Dezember wurde die damals 27-Jährige nach Augenzeugenberichten bereits völlig ausgemergelt nach Taganrog überführt. Mehrfach kam sie ins Krankenhaus. Im September 2024 sollte sie im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freikommen, wurde jedoch im letzten Moment von der Liste gestrichen.

Einen Monat später teilte die russische Gefängnisbehörde den Angehörigen auf Anfrage mit, Roschtschyna sei gestorben. Ihre Leiche wurde im Februar 2025 übergeben - als Überreste eines angeblich unbekannten Mannes. Die Identifizierung gelang nur durch einen DNA-Test.

Rubio: Brauchen Friedensvorschläge oder die USA ziehen sich zurück

Moskau und Kiew sollen laut US-Außenminister Marco Rubio nun konkrete Vorschläge zur Beendigung des Krieges vorlegen. Andernfalls würden die USA ihre Rolle als Vermittler aufgeben. Außenamtssprecherin Tammy Bruce erklärte mit Verweis auf Präsident Donald Trump: „Wie wir von hier aus weitermachen, ist jetzt eine Entscheidung des Präsidenten.“ Wenn es keine Fortschritte gebe, "werden wir uns als Vermittler aus diesem Prozess zurückziehen“.

Am Dienstag hatte Trump erklärt, er glaube, dass der russische Präsident Wladimir Putin trotz der jüngsten massiven Angriffe auf die Ukraine den Krieg beenden wolle. Auf die Frage, ob Putin seiner Meinung nach Frieden schließen wolle, antwortete Trump in ABC News: „Ich denke schon.“ Außerdem sagte Trump: „Wenn ich nicht wäre, würde er, glaube ich, das ganze Land übernehmen wollen. Ich sage Ihnen, ich war nicht glücklich, als ich sah, wie Putin Raketen auf einige Städte abfeuerte.“ 

Juri Auel

Tote und Verletzte bei russischem Drohnenangriff in der Ukraine

Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben die Städte Charkiw und Dnipro mit Schwärmen von Drohnen angegriffen. Mindestens ein Mensch sei bei dem Angriff am späten Dienstagabend getötet und fast 50 seien verletzt worden, teilten die Behörden am Mittwoch mit. In Charkiw gebe es mindestens 45 Verletzte, darunter zwei Kinder und eine schwangere Frau, erklärte der Gouverneur der gleichnamigen Region, Oleh Synjehubow.

Mehrere Viertel von Charkiw seien in aufeinanderfolgenden Wellen attackiert worden, teilte der Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram mit. „Es gab 16 Angriffe auf Charkiw“, schrieb Terechow. „Ein Hochhaus wurde getroffen, ebenso Privathäuser, eine medizinische Einrichtung und zivile Infrastruktur.“

In Dnipro, das im Südosten der Ukraine liegt, sei ein 53-jähriger Mann bei dem Beschuss ums Leben gekommen, erklärte der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, auf Telegram. Ein weiterer Mensch sei verletzt worden. „Eine schwere Nacht für Dnipro“, schrieb Lyssak. „Privathäuser wurden beschädigt.“ In der Nacht zu Mittwoch seien neun russische Drohnen über der Region abgefangen worden.

Das ganze Ausmaß der russischen Angriffe ist bislang nicht klar.

Leopold Zaak

Verletzte und Tote nach Drohnenangriffen auf Charkiw und Dnipro

Russland greift mit Drohnen ukrainische Großstädte an. Die Behörden melden Explosionen in Charkiw im Nordosten der Ukraine sowie in Dnipro und Krywyj Rih am späten Dienstagabend. Auch in der Region um Cherson soll es Angriffe gegeben haben. In den sozialen Medien kursieren Videos, die Einschläge von Drohnen zeigen sollen.

In Charkiw sollen dem Bürgermeister Ihor Terechow zufolge mindestens 20 Menschen verletzt worden sein, in Dnipro meldet Gouverneur Serhij Lyssak mindestens einen Toten. In beiden Städten habe es mehrere Brände gegeben. Das volle Ausmaß des Angriffs lässt sich noch nicht absehen, zu den Schäden in Krywyj Rih und Cherson gibt es noch keine Informationen.

Gouverneur: Russland will in Sumy Pufferzone erschließen

Russische Truppen versuchen im Nordosten der Ukraine nach Angaben der dortigen Regionalregierung, eine Pufferzone einzurichten. Allerdings könnten sie dabei bislang „keine substanziellen Erfolge“ verzeichnen, erklärt der Gouverneur der an Russland grenzenden Region Sumy, Oleh Hryhorow, auf Telegram.

Er weist zudem Berichte zurück, wonach das russische Militär vier Grenzsiedlungen unter seine Kontrolle gebracht habe. Die Kämpfe dauerten an, schreibt Hryhorow.

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