Krieg in der Ukraine: Polen: Schaden an Haus stammt von eigener Flugabwehrrakete

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Vergangene Woche drangen russische Drohnen in polnischen Luftraum ein. An einem Haus in Ostpolen wurde ein Dach beschädigt. Auslöser war wohl aber keine Drohne, sondern eine Rakete der polnischen Luftabwehr, heißt es in Warschau.

Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

Polen will von der Ukraine Drohnenbekämpfung lernen

Ukraine greift erneut Raffinerien in Russland mit Drohnen an

Ukraine: Russland attackiert Bahninfrastruktur in Poltawa

Selenskij: Erhalten „Patriot“- und „Himars“-Raketen von den USA

Merz: Putin "sabotiert, er spioniert, er mordet, er versucht zu verunsichern"

Leopold Zaak

Polen: Schaden an Haus stammt wohl von Abfangrakete

Vergangene Woche war Polen so wie andere Natostaaten in Aufregung. Mindestens 19 russische Drohnen waren in den polnischen Luftraum eingedrungen. Im ostpolnischen Dorf Wyryki, nahe an der Grenze zu Belarus wurde ein Haus getroffen, die Bilder davon gingen um die Welt. Nun hat der Koordinator der polnischen Geheimdienste, Tomasz Siemoniak, ein vorläufiges Ergebnis der Untersuchungen an dem Haus mitgeteilt. "Alles deutet darauf hin, dass das eine Rakete war, die von unserem Flugzeug bei der Verteidigung Polens abgefeuert wurde", sagte er.

Bereits am Montag hatte die polnische Tageszeitung Rzeczpospolita unter Berufung auf anonyme Quellen in der Armee berichtet, dass eine polnische Luft-Luft-Rakete vom Typ AIM-120 AMRAAM, die von einem F-16-Kampfflugzeug abgefeuert wurde, auf das Haus gefallen sei. Die Rakete habe einen Defekt im Steuerungssystem gehabt. Ein anderes System, das den Sprengkopf entschärfte, funktionierte demnach jedoch einwandfrei, so dass es nicht zu einer Explosion kam. Die aus Metall gefertigte Rakete habe ein Loch in das Dach geschlagen und sei in einen Raum im Obergeschoss gefallen. Verletzt wurde bei dem Einschlag niemand.

Der Zeitungsbericht läste einen Konflikt zwischen dem rechtskonservativen Präsidenten Karol Nawrocki und der Mitte-Links-Regierung von Ministerpräsident Donald Tusk aus. Der Präsident verlange von der Regierung eine sofortige Aufklärung der Ereignisse in Wyryki, schrieb Nawrockis Büro für Nationale Sicherheit am Dienstag auf der Plattform X. Es dürfe keine Information verheimlicht werden.

Regierungschef Tusk reagierte scharf. "Die gesamte Verantwortung für die Schäden am Haus in Wyryki liegt bei den Urhebern der Drohnenprovokation, also bei Russland", schrieb er auf X. Die zuständigen Behörden würden den Präsidenten und die Bevölkerung nach Abschluss der Ermittlungen informieren.

Patrick Wehner

Charles zieht historischen Vergleich 

König Charles III. hat das Staatsbankett mit US-Präsident Donald Trump dazu genutzt, den Republikaner an die Unterstützung der Ukraine zu erinnern. Ins politische Tagesgeschäft mischt sich der Monarch grundsätzlich nicht ein, doch Charles verpackte den Appell in einen historischen Vergleich, der für seine Verhältnisse sehr deutlich war.

Die USA und Großbritannien hätten Seite an Seite in den beiden Weltkriegen gegen die "Kräfte der Tyrannei" gestanden, lobte der Monarch das enge Bündnis. Dann fügte er hinzu: "Heute, da die Tyrannei Europa erneut bedroht, sind wir und unsere Verbündeten vereint in der Unterstützung der Ukraine, um Aggression abzuwehren und Frieden zu sichern."

Trump nickte, dabei hatte der US-Präsident zuletzt große Zweifel daran gelassen, ob er die Ukraine in ihrem Kampf gegen den russischen Angriffskrieg weiterhin unterstützen will. Trump zeigte immer wieder offen Sympathien für den russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen Sicht der Dinge. Bei einem bilateralen Gipfel in Alaska vor einigen Wochen rollte er für den Russen sogar den roten Teppich aus, obwohl dieser international weitgehend isoliert ist. 

Polen will von der Ukraine Drohnenbekämpfung lernen

Nach dem massiven Eindringen russischer Militärdrohnen in den polnischen Luftraum soll die Armee des Nato-Landes von der Ukraine in der Bekämpfung der Flugobjekte ausgebildet werden. „Wir werden mit dem ukrainischen Verteidigungsministerium ein Kooperationsabkommen unterzeichnen, das unter anderem den Erwerb von Fähigkeiten im Umgang mit Drohnen betrifft“, sagte Polens Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz bei einem Besuch in Kiew.

Bei dem Eindringen vieler russischer Drohnen in den polnischen Luftraum in der vergangenen Woche waren polnische F-16-Kampfjets und in Polen stationierte Maschinen vom Typ F-35 der niederländischen Luftwaffe aufgestiegen und hatten Drohnen abgeschossen. Dieses Verfahren ist jedoch aufwendig und teuer. Der Vorfall offenbarte Lücken bei der Abwehr von Militärdrohnen durch das westliche Verteidigungsbündnis.

Die ukrainische Armee wehrt russische Drohnen hauptsächlich mit Maschinengewehrfeuer ab. Dazu werden mobile Trupps mit Geländewagen, Hubschrauber und auch die unter anderem von Deutschland gelieferten Gepard- und Skynex-Systeme eingesetzt.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij warb zuletzt verstärkt für den Einsatz von Abfangdrohnen und will mit westlicher Hilfe ihre Produktion hochfahren.

Ukraine greift erneut Raffinerien in Russland mit Drohnen an

Die Ukraine hat Raffinerien in zwei russischen Regionen nahe der Wolga mit Drohnen angegriffen. In der Nacht sei die Millionenstadt Wolgograd beschossen worden, teilte Gouverneur Andrej Botscharow mit. Seinen Angaben nach gab es lediglich geringere Schäden an einigen Wohnhäusern wegen herabfallender Drohnentrümmer. Das ukrainische Militär hingegen spricht von einem Treffer in der dortigen Raffinerie. „Vorläufigen Informationen nach wurde die Arbeit der Raffinerie gestoppt“, teilten die Spezialkräfte der ukrainischen Armee auf Telegram mit. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

Die Raffinerie in Wolgograd gilt als eine der größten Ölverarbeitungsanlagen Russlands und wurde bereits in der Vergangenheit bei Angriffen beschädigt. Sie produziere auch Treibstoff für die russische Armee, hieß es zur Begründung der Angriffe aus Kiew.

Eine weitere Attacke gab es am Morgen auf die benachbarte Region Baschkortostan. In der Stadt Salawat sei ein zu Gazprom gehörender Chemiebetrieb von zwei Drohnen getroffen worden, bestätigte das Oberhaupt der Region, Radi Chabirow, den Angriff. „Derzeit löschen wir das Feuer, alle Einsatzkräfte sind vor Ort“, schrieb er auf Telegram. Tote und Verletzte habe es nicht gegeben, das Ausmaß der Schäden müsse noch geprüft werden.

Das russische Militär hat dabei nach eigenen Angaben in der Nacht zum Donnerstag 43 ukrainische Drohnen abgefangen, darunter knapp ein Dutzend im Gebiet Wolgograd.

Ukraine: Russland attackiert Bahninfrastruktur in Poltawa

Russische Angriffe in der zentralukrainischen Region Poltawa haben örtlichen Angaben zufolge Stromausfälle und Störungen im Bahnverkehr verursacht. Zudem seien fünf Menschen verletzt worden, vier davon bei einem Drohnenangriff auf eine Tankstelle, teilten die Rettungsdienste vor Ort mit. Auch die Bahninfrastruktur wurde getroffen, wie Regionalgouverneur Wolodimir Kohut auf Telegram schrieb. Nach Angaben der staatlichen Eisenbahn kommt es zu Störungen und Zugverspätungen von bis zu drei Stunden. Eine russische Stellungnahme liegt bisher nicht vor.

Juri Auel

Ukrainer und Russen berichten widersprüchlich von der Front

Die Streitkräfte Russlands und der Ukraine stellen die aktuellen Kampfhandlungen widersprüchlich dar. Zwar bestätigten beide Seiten rege Kampftätigkeit an fast allen Frontabschnitten, doch widersprachen sie sich in Berichten über angebliche Erfolge.

So sprach Russlands Generalstabschef Waleri Gerassimow am Mittwoch nach Angaben russischer Agenturen von Geländegewinnen rund um die seit Monaten schwer umkämpfte Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine. Ukrainische Militärquellen berichteten dagegen aus der Umgebung der Stadt von der Einkesselung größerer russischer Einheiten, deren Kapitulation in Kürze erwartet werde. Eine unabhängige Darstellung der Lage war nicht möglich.

„Unsere Streitkräfte rücken praktisch in allen Richtungen vor“, teilte Gerassimow mit. Die Ukrainer versuchten dagegen „erfolglos, mit allen Mitteln und ohne Rücksicht auf Verluste“, den russischen Vormarsch zu stoppen. Der Generalstab in Kiew berichtete von insgesamt 117 Gefechten entlang der gesamten Frontlinie, jedoch bei unveränderten Positionen. Bei Kupjansk in der Region Charkiw sei eine Gasleitung, die russische Soldaten zum Eindringen in die Stadt genutzt hatten, zerstört worden, hieß es weiter. Die russischen Streitkräfte waren durch die Röhre gekrochen und hatten auf diesem Weg versucht, die ukrainischen Verteidigungslinien zu umgehen und ihnen in den Rücken zu fallen. 

Juri Auel

Selenskij: Erhalten „Patriot“- und „Himars“-Raketen von den USA

Die Ukraine erhält Präsident Wolodimir Selenskij zufolge von den USA Raketen für westliche Raketensysteme. Die Geschosse für das Luftabwehrsystem Patriot und die Raketenartillerie Himars seien Bestandteil der ersten US-Waffenlieferungen im Rahmen eines neuen Finanzierungsmechanismus, sagte Selenskij. Damit soll die Beschaffung von Rüstungsgütern aus den USA von anderen Verbündeten der Ukraine finanziert werden. Die Ukraine habe von ihren Partnern speziell für diesen Mechanismus mehr als zwei Milliarden Dollar erhalten, sagte Selenskij. Mit den ersten Mitteln würden definitiv Patriot- und Himars-Raketen finanziert. Für Oktober erwarte er weitere 3,5 bis 3,6 Milliarden Dollar, so Selenskij. 

Philipp Saul

Duma stimmt Austritt Russlands aus europäischer Antifolterkonvention zu

Das russische Parlament hat einem Gesetz zum Austritt aus der europäischen Antifolterkonvention zugestimmt. Dadurch kann die Lage in russischen Gefängnissen nicht mehr durch den Europarat überwacht werden. Präsident Wladimir Putin hatte den Gesetzesentwurf Anfang September dem Parlament vorgelegt. 

Hintergrund sei der Ausschluss Russlands aus dem Europarat. Dieser erfolgte infolge von Russland begonnenen Angriffskriegs in der Ukraine. Der Rat entsendet regelmäßig Delegationen seines Antifolterkomitees, um Gefängnisse von Mitgliedsländern zu überprüfen. Da er aber die Wahl eines neuen russischen Vertreters in diesem Komitee blockiere, werde Russland eine vollständige Teilnahme verwehrt, so die formale Begründung.

Russland gehört der Konvention seit 1997 an. Folter ist zwar offiziell verboten, die Ukraine wirft Russland aber vor, Kriegsgefangene teilweise zu foltern. Auch Menschenrechtsorganisationen berichten von Folter und menschenunwürdiger Behandlung in russischen Gefängnissen. Russland bestreitet die Vorwürfe.

Kassian Stroh

Merz: Putin "sabotiert, er spioniert, er mordet, er versucht zu verunsichern"

Bundeskanzler Friedrich Merz hat im Bundestag vor möglichen Folgen eines von Russland diktierten Friedens in der Ukraine gewarnt. Das würde den russischen Präsidenten Wladimir Putin nur ermutigen, "sich sein nächstes Ziel zu suchen", sagte er in der Generaldebatte zum Bundeshaushalt 2025. "Putin testet längst die Grenzen", betonte Merz. "Er sabotiert, er spioniert, er mordet, er versucht zu verunsichern." Das habe man zuletzt nicht nur in Polen gesehen, Russland wolle auch die deutsche Gesellschaft destabilisieren, warnte Merz.

Die Generaldebatte im Liveblog:

Selenskij: Polen schutzlos bei massiver Drohnenattacke Russlands

Europa ist nach Einschätzung des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij derzeit nicht für einen Krieg mit Russland gerüstet. Dies habe der jüngste Vorfall mit russischen Drohnen über Polen gezeigt, sagte Selenskij in einem Interview mit dem britischen Sender Sky. „Sie (die Polen) können ihre Bevölkerung nicht schützen, wenn es einen massiven Angriff gibt“, sagte Selenskij.

Der ukrainische Staatschef verglich dabei den Vorfall in Polen mit dem bislang massivsten russischen Angriff auf die Ukraine. Die Ukrainer hätten mehr als 700 der über 800 von Russland eingesetzten Flugobjekte abgewehrt. Polen sei es hingegen nur gelungen, vier der 19 Drohnen abzuschießen, die in den Luftraum des Landes eingedrungen seien – und dabei hätten sie es noch nicht einmal mit Marschflugkörpern und Raketen zu tun bekommen. 

Seine Worte seien nicht als Affront gegen Warschau gemeint, erklärte Selenskij. „Sie sind nicht im Krieg, daher ist es klar, dass sie nicht gerüstet sind für solche Sachen.“ Aber die Ukraine könne den Polen und den Europäern insgesamt bei der Entwicklung ihrer Verteidigungstechnologien und dem Training von Soldaten helfen, da sie kriegsgeschult sei. Kiew brauche aber Geld, um die Entwicklungen umzusetzen.

Nach Angaben Selenskijs werden ukrainische Soldaten mittlerweile auch nicht mehr im Ausland trainiert, da das Militär seines Landes durch die Kriegserfahrungen inzwischen technologisch anderen europäischen Armeen voraus ist.

Russland bremst mit Drohnenangriffen ukrainische Bahn aus

Russland hat in der Nacht erneut Objekte der ukrainischen Bahn mit Drohnen attackiert und beschädigt. „Wegen einer umfassenden feindlichen Attacke auf Umspannwerke haben wir Verspätungen bei Zügen in Richtung Odessa und Dnipro“, teilte die ukrainische Eisenbahn auf Telegram mit. Es seien Dieselloks aus der Reserve aktiviert worden, um feststeckende Züge wieder in Bewegung zu setzen.

Bahnchef Oleksandr Perzowskyj sprach von einer „weiteren Nacht mit einem weiteren komplexen Angriff auf die Eisenbahn“. Erst am Vortag hatte Perzowskyj darüber berichtet, dass Russland seit Juli versuche, mit massiven Angriffen gezielt die Bahninfrastruktur zu zerstören. Ins Visier gerieten dabei insbesondere wichtige Knotenpunkte. Die Drohnen zielten dort gleichzeitig auf Umspannwerke, Depots und Bahnhöfe, sagte er. Die Bahn in der Ukraine gilt als strategisch wichtig – auch für die Verteidigung des Landes.

Selenskij warnt vor Ausweitung des Krieges

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij warnt Europa vor einer Ausweitung des Kriegs durch Russland auch über sein Land hinaus. "Es ist entscheidend, dass Europa wirklich versteht: Wenn es um Russland geht, geht es nicht um den einen oder anderen Nachbarn, sondern um alle", erklärte der Präsident in seiner abendlichen Videoansprache, die er auf X veröffentlichte. "Andernfalls wird Russland seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen und den Krieg nur ausweiten - und zwar nicht unbedingt nur gegen die Ukraine."

Der Krieg bleibe einzig und allein der Krieg von Russland und von Kremlchef Wladimir Putin, sagte Selenskij. Man erwarte, dass die Welt daraus ihre Schlüsse ziehe - vor allem nach dem massiven Eindringen russischer Drohnen in Polens Luftraum. Vergangene Woche waren in einer Nacht mindestens 19 Flugobjekte aus Russland in den polnischen Luftraum eingedrungen. Erstmals schossen die polnische Luftwaffe und Nato-Kräfte in Polen diese Drohnen ab.

Juri Auel

Von der Leyen: In Telefonat mit Trump weiteren Russland-Druck diskutiert 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will den wirtschaftlichen Druck auf Russland erhöhen. Nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump kündigt von der Leyen auf X an, die Kommission werde einen beschleunigten Ausstieg aus Importen von Gas und Öl aus Russland vorschlagen. "Russlands Kriegswirtschaft, die durch Einnahmen aus fossilen Brennstoffen gestützt wird, finanziert das Blutvergießen in der Ukraine", schreibt sie.

Ukraine attackiert Raffinerie Saratow in Russland

Bei ihren Angriffen auf die russische Ölindustrie hat die Ukraine nach eigenen Angaben auch eine Raffinerie in Saratow an der Wolga mit Drohnen attackiert. In der Umgebung der Anlage seien Explosionen und Brände registriert worden, teilte der Generalstab in Kiew mit. Er äußerte sich nicht zum Ausmaß möglicher Schäden.

Von russischer Seite gab es nur indirekte Hinweise auf den Drohnenangriff. Der Flughafen der Stadt Saratow war in der Nacht einige Stunden lang gesperrt, wie die Luftfahrtbehörde Rosawiazija mitteilte. Das russische Militär meldete, über dem Gebiet seien 18 feindliche Drohnen abgefangen worden.

Die Raffinerie in Saratow, etwa 800 Kilometer von ukrainischem Territorium entfernt, gehört zum größten russischen Ölkonzern Rosneft. In den Tagen zuvor hatte die ukrainische Armee bereits die zweitgrößte russische Raffinerie in Kirischi im Umland von St. Petersburg sowie den Ölhafen Primorsk an der Ostsee attackiert.

Durch die systematischen Angriffe hat Russland bereits geschätzt ein Fünftel seiner Kapazitäten zur Ölverarbeitung verloren. In einigen Regionen wird von Benzinmangel berichtet. Die Ukraine will diesen wichtigen Wirtschaftszweig treffen und hofft auf Probleme beim Treibstoffnachschub für die russische Armee.

Ukraine meldet massiven russischen Angriff auf Saporischschja

Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Angriffen überzogen. Moskaus Militär habe nach vorläufigen Angaben zehn Schläge mit einem Mehrfachraketenwerfer auf die Stadt und den Kreis Saporischschja ausgeführt, teilte die ukrainische Nationalpolizei mit. Zwei Menschen wurden getötet, 18 weitere verletzt, wie Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko mitteilte. Die Polizei hatte zunächst von einem Todesopfer und 13 Verletzten gesprochen, darunter zwei Minderjährige im Alter von vier und 17 Jahren. Militärgouverneur Iwan Fedorow zufolge wurden zehn Wohnblocks und zwölf Häuser beschädigt. 

Im südukrainischen Gebiet Mykolajiw sei ein Traktorfahrer bei einem Angriff auf einen Bauernhof getötet worden, schrieb der Militärgouverneur der Region, Witalij Kim, in der Nacht auf Telegram. Nach zwei Drohnentreffern in Sumy im Nordosten der Ukraine beklagte der Militärgouverneur des Gebiets, Oleh Hryhorow, teilweise Stromausfälle. Brände infolge russischer Angriffe gab es nach Angaben des Zivilschutzes in der Region Kiew und im Gebiet Charkiw.

Neben dem Angriff auf Saporischschja setzte Russlands Militär in der Nacht laut der ukrainischen Luftwaffe 113 Drohnen ein. Davon seien 89 abgewehrt worden. Demnach gab es 22 Einschläge an sechs Orten.

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