Donald Trump, US-Präsident:
»Kanada ist ein sehr ernsthafter Anwärter auf den Titel unseres 51. Staates ist.«
Trumps erklärter Wunsch, Kanada zum 51. Staat zu machen und seine Zollpolitik haben den Wahlkampf in Kanada maßgeblich beeinflusst. Alles dreht sich um eine Frage: Welcher Premierminister verteidigt Kanada am besten gegen Trumps Pläne? Der liberale Regierungschef Mark Carney, der im März auf den amtsmüden Justin Trudeau folgte, oder der Konservative Pierre Poilievre?
Mark Carney, Premierminister:
»Unsere Ressourcen, unser Wasser, unser Land, sie wollen unser Land! Unsere alte Freundschaft zu den Vereinigten Staaten ist vorbei.«
Pierre Poilievre, Premierministerkandidat:
»Ich muss die jüngste Respektlosigkeit von Präsident Trump gegenüber unserem Land ansprechen. Fast jedes Land der Welt hat eine Pause bei den amerikanischen Zöllen bekommen, aber nicht wir, Amerikas bester Freund.«
Überschattet wird die Wahl durch die Amokfahrt eines 30-Jährigen Mannes auf einem Straßenfest in Vancouver am Sonntag. Die Staatsanwaltschaft erhob am Montag Mordanklage gegen den Mann, der schon zuvor psychisch auffällig geworden war. Premierminister Mark Carney, der für die liberale Partei antritt, reiste noch am Sonntag nach Vancouver.
Laut Meinungsforschern hat Carneys Liberale Partei einen knappen Vorsprung in der Wählergunst. Dabei deutete alles auf einen Erdrutschsieg der Konservativen und einen Machtwechsel hin – noch Mitte Januar lag Poilievres Partei in Umfragen mehr als 25 Prozentpunkte vorn.
Doch Trumps Feindseligkeiten haben den regierenden Liberalen Rückenwind verschafft. Und nicht nur das: Sie haben eine Welle von trotzigem Patriotismus in Kanada ausgelöst. Unter anderem verbannten Geschäfte US-Produkte aus ihren Regalen.
Mark Carney, Premierminister:
»Wir bekämpfen ungerechtfertigte US-Zölle, einschließlich der Zölle auf Stahl und Autos, mit eigenen Gegenzöllen. Und diese sind so konzipiert, dass sie in den Vereinigten Staaten maximalen Schmerz verursachen, aber hier in Kanada nur minimale Auswirkungen haben. Was wir vor allem tun, ist, dass wir Kanada stark machen.«