Ukraine: Selenskyj wirft Putin Manipulationsversuch vor

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die von Kremlchef Wladimir Putin angekündigte Waffenruhe zu den Jubiläumsfeiern zum Weltkriegsende kritisiert. Die Feuerpause sei »ein weiterer Manipulationsversuch«, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. »Aus irgendeinem Grund sollen alle bis zum 8. Mai warten und erst dann das Feuer einstellen«, damit Putin während der Feierlichkeiten seine Ruhe habe. »Wir achten Menschenleben, keine Paraden«, so Selenkyj weiter.

Er verwies darauf, dass die Ukraine im Gegensatz zu Russland dem Vorschlag von US-Präsident Donald Trump  zu einer bedingungslosen 30-tägigen Waffenruhe bereits Anfang März zugestimmt habe. Diese solle »sofort, in vollem Umfang und bedingungslos erfolgen«, forderte der ukrainische Staatschef. Russland aber weise alle Vorschläge zurück, die auf ein langfristiges Schweigen der Waffen abzielten. In dem Zusammenhang warf Selenskyj dem Kreml vor, »die Welt zu manipulieren und zu versuchen, die USA zu betrügen.«

Auch die USA reagierten verhalten auf die Ankündigung aus Moskau. Karoline Leavitt, die Sprecherin des Weißen Hauses, sagte, Trump habe klargemacht, dass er eine dauerhafte Waffenruhe sehen wolle. Er bleibe optimistisch für einen Friedensdeal, aber beide Staatschefs müssten an den Verhandlungstisch  kommen.

Der geschäftsführende Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zeigte sich ebenfalls skeptisch. Am Rande eines Besuchs im Nato-Hauptquartier verwies der SPD-Politiker auf frühere Ankündigungen Putins.

»Und das Ergebnis kennen wir: Trotz laufender Gespräche über einen Waffenstillstand wurden Städte und zivile Infrastruktur gezielt und verstärkt angegriffen, um die Zivilbevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen«, sagte Pistorius gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.

Putin hatte anlässlich des 80. Jahrestages des Sieges der Sowjetunion und ihrer Verbündeten im Zweiten Weltkrieg einen dreitägigen Waffenstillstand im Mai im Krieg mit der Ukraine ausgerufen.

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